Bisher unterschätzte Gruppe von Hirnzellen ist hochaktiv

 
mailto:pirhalla@wortundbildverlag.de

07.2006, Wort und Bild - Apotheken Umschau
Baierbrunn (ots) - Hirnzellen, die bisher im Wesentlichen nur als
Stütz- und Versorgungsorgane der eigentlichen Nervenzellen (Neuronen)
angesehen wurden, tragen womöglich erheblich zur Leistungsfähigkeit
des Gehirns bei. Die "Gliazellen" machen etwa die Hälfte der
Hirnmasse aus und sind in mehrere Zellarten unterteilt. Die meisten -
80 Prozent - sind sogenannte Astrozyten. Als einzige Hirnzellen
können sie Energie speichern, die sie den Neuronen zur Verfügung
stellen. Forscher um Prof. Helmut Kettenmann vom Berliner
Max-Delbrück-Zentrum haben nun herausgefunden, dass sie auch an der
Informationsverarbeitung teilhaben. "Dabei handelt es sich aber nicht
um elektrische Impulse, sondern um chemische Signale", erklärt er in
der "Apotheken Umschau". Unter anderem registrieren Astrozyten die
selben Signale, mit denen sich die Nerven untereinander verständigen.
Sie geben ihre Informationen allerdings viel langsamer weiter. Seit
Rudolf Virchow, der die Gliazellen 1856 entdeckt hat, galten sie nur
als eine Art "Nervenkitt", der das Denkorgan zusammenhält. Jetzt
könnten sie Erklärungen für viele bisher nicht verstandene Funktionen
des Gehirns liefern.

Das Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau" 7/2006 B liegt in den
meisten Apotheken aus und wird kostenlos an Kunden abgegeben.

Kontakt:
Ruth Pirhalla
Pressearbeit
Tel.: 089 / 7 44 33-123
Fax: 089 / 744 33-459