Die Deutsche Leberstiftung zum Welttag für sexuelle Gesundheit: Hepatitis-Virusinfektionen

 
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Die Deutsche Leberstiftung zum Welttag für sexuelle Gesundheit: Hepatitis-Virusinfektionen sind sexuell übertragbare Erkrankungen
Hannover - Weltweit wird am 4. September 2017 der Tag der sexuellen Gesundheit mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen gewürdigt. Der von der World Association for Sexual Health (WAS) im Jahr 2010 etablierte Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Love Bonding and Intimacy“. Damit konzentriert sich der diesjährige Welttag der sexuellen Gesundheit auf die emotionalen Aspekte der Sexualität. Die Deutsche Leberstiftung weist im Rahmen des Aktionstages darauf hin, dass zu jedem intimen Kontakt auch der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten gehört – wie beispielsweise vor der Infektion mit einem Hepatitisvirus.
„Aktuell erreichen uns alarmierende Zahlen zu einem anhaltenden Hepatitis A-Krankheitsausbruch in Berlin. Seit Mitte November 2016 erkranken dort vermehrt Menschen an Hepatitis A. Das betrifft offenbar vor allem Männer, die Sex mit Männern haben“, erläutert Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. „Den diesjährigen Tag der sexuellen Gesundheit nehmen wir zum Anlass, auf die Präventionsmöglichkeiten durch eine Impfung hinzuweisen. Den sichersten Schutz vor Hepatitis A und vor der ebenfalls hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragenen Hepatitis B bietet eine Impfung.“
Hepatitis A und Hepatitis B gehören zu den sexuell übertragbaren Krankheiten, den Sexually Transmitted Infections (STI). Wer über die Gefahren aufgeklärt ist und sich schützt, kann seine Sexualität sicher ausleben und genießen.
Hepatitis A
Hepatitis A ist eine virale Lebererkrankung. Das Hepatitis A-Virus wird meist durch den Verzehr verunreinigter Lebensmittel oder kontaminierten Wassers – auch in gefrorener Form beispielsweise als Eiswürfel – übertragen. Es kann aber auch durch sexuelle Kontakte übertragen werden. Beim Sex wird die Hepatitis A-Virusinfektion durch oral-anale Praktiken übertragen. Auch wenn Finger oder Sex-Toys, die Kontakt mit dem Anus hatten, zum Mund geführt werden, besteht die Gefahr einer Übertragung. Eine Hepatitis A klingt zwar bei gesunden Menschen in der Regel nach einer Weile von selbst ab, doch bei älteren oder kranken Menschen kann eine Hepatitis A auch zu einem akuten Leberversagen führen. Eine wirkungsvolle Impfung schützt vor Hepatitis A.
Hepatitis B
Das Hepatitis B-Virus ist extrem ansteckend und wird hauptsächlich beim Sex übertragen. Das Blut von mit dem Hepatitis B-Virus infizierten Personen ist so ansteckend, dass schon eine geringe Menge, die mit den Augen nicht erkennbar ist, für eine Infektion ausreichend sein kann. Das Hepatitis B-Virus ist auch in allen Körperflüssigkeiten enthalten, die beim Sex eine Rolle spielen: Samenflüssigkeit und Lusttropfen, Vaginalsekret und Urin. Auch Tätowierungen oder Piercings und Rasuren, die nicht steril durchgeführt werden, zählen zu den Übertragungswegen. Hepatitis B-Virusinfektionen verlaufen in circa fünf bis zehn Prozent aller Fälle chronisch, dann besteht ein erhöhtes Risiko für bindegewebsartige Veränderungen der Leber (Fibrose) oder Zirrhose. Vor allem bei einer bestehenden Zirrhose ist das Risiko für einen Leberzellkrebs deutlich erhöht. Größtmöglichen Schutz vor einer Übertragung des Hepatitis B-Virus gewährleistet eine entsprechende Impfung. Eine Impfung gegen Hepatitis B schützt auch vor Hepatitis delta, da diese Erkrankung nur mit einer Hepatitis B gemeinsam vorkommen kann.
„Zu einem lustvollen und positiven Umgang mit Sexualität gehört ein verantwortungsvoller Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Jeder sexuell aktive Mensch sollte mit seinem Arzt über einen Impfschutz gegen Hepatitis A und B sprechen“, empfiehlt Prof. Manns. „Tabuisierung, Scham und Sprachlosigkeit hingegen begünstigen Infektionsketten und gesundheitliche Spätfolgen“, warnt er.
Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung sehr erfolgreich. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
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