Propionat schützt vor Heißhunger-Attacken und verdirbt den Appetit auf Junk Food

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Von Londoner Forschern entdeckt: Das seit Jahrzehnten in der Lebensmittelproduktion eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel Propionat lässt auch überflüssige Pfunde purzeln.

Herne/Bochum (obx-medizindirekt) - Abnehmen - aber wie? Eines haben die meisten bekannten Mittel zur Gewichtsreduzierung gemeinsam: Viele wirken nicht wirklich oder nur kurzzeitig. Englische Forscher haben jetzt ein Nahrungsergänzungsmittel entdeckt, das ohne Nebenwirkungen auch über lange Zeit eingenommen werden kann: Propionat. Diese als gesundheitlich unbedenklich eingestufte, kurzkettige Fettsäure unterdrückt nach neuesten Untersuchungen vor allem die Lust auf ungesundes Essen und lässt so Kilos purzeln: Propionat wird bereits seit vielen Jahrzehnten bei der Lebensmittelproduktion eingesetzt, um zum Beispiel Brot länger frisch zu halten oder die Löcher im Emmentaler wachsen zu lassen.

Jetzt haben Forscher am Londoner Imperial College im Zuge einer Studie festgestellt: Propionat regt die Freisetzung appetithemmender Botenstoffe im Darm an und zügelt die Lust auf Junk Food. Die Teilnehmer einer durchgeführten Studie hatten nach Einnahme von Propionat weniger Lust auf ungesunde Lebensmittel und klassische Kalorienbomben wie Burger, Pizza oder Süßes. Dabei belastet Propionat den Körper nicht wie manche konventionellen Abspeck-Präparate. Es wird auch im Körper selbst produziert, vor allem bei Aufnahme großer Mengen ballaststoffreicher Lebensmittel. Davon essen die meisten Menschen aber viel zu wenig. Die Einnahme von Propionat, etwa als Propicum in Kapselform, gleicht das Defizit komfortabel aus.

Weniger Lust auf Nudeln, Pizza und Schokolade

Beim Test in London herhielt eine Testgruppe täglich 10 Gramm Propionat, die andere nicht. Sechs Stunden nach Einnahme analysierten die Wissenschaftler die Aktivität spezieller Hirnregionen mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (MRT). Während dieser Hirn-Scans wurden den Probanden Bilder von Lebensmitteln mit hohem oder geringem Kaloriengehalt gezeigt. Bei den Teilnehmern mit künstlich erhöhtem Propionat-Spiegel zeigte das Belohnungszentrum des Gehirns - mit ein Auslöser von Heißhunger - beim Anblick von Junk Food, Schokolade oder Pizza weit weniger Aktivitäten als bei den Teilnehmern der Kontrollgruppe. Im Praxistest erhielt dann noch jeder Teilnehmer eine große Schüssel Nudeln mit Tomatensoße. Die Propionat-Gruppe aß im Durchschnitt zehn Prozent weniger Nudeln als die Kontrollgruppe.

Propionat: Gesundheitlich unbedenklich

Erstmals extrahiert wurden Propionate bereits 1844. Sie spielten im letzten Jahrhundert vor allem bei der Konservierung von Brot und Käse eine Schlüsselrolle. Sowohl von der European Food Safety Authority (EFSA) wie auch von der amerikanischen Lebensmittel-Aufsichtsbehörde US Food and Drug Administration (FDA) wurde der Stoff als gesundheitlich unbedenklich eingestuft.

Ein bewährter Wirkstoff mit neuen starken Qualitäten

Propionate könnten nach neuesten Studien auch in der Lage sein, den Verlauf vieler entzündlicher Krankheiten abzuschwächen. Diese kurzkettigen Fettsäuren wirken über den Darm offensichtlich im ganzen Körper entzündungshemmend. Bei verschiedenen klinischen Prüfungen habe sich auch gezeigt, dass durch systematische Propionat-Gaben die regulatorischen Elemente im Immunsystem um 30 Prozent angestiegen sind, sagt Professor Dr. Wolfram Sterry, ehemals Klinikdirektor der Charité Berlin. Die Zahl der für die Immunabwehr wichtigen T-Zellen im Darm steige bereits durch die Einnahme von nur einem Gramm Propionat ebenfalls deutlich.

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