Feuchtarbeit verursacht die meisten beruflich bedingten Hauterkrankungen
Beschäftigte im Gesundheits- und Pflegedienst sowie der Metallbe- und -verarbeitung besonders gefährdet
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24.04.2007, Präventionskampagne Haut
Berlin (ots) - Feuchtarbeit ist für rund ein Drittel aller
beruflich bedingten Hauterkrankungen verantwortlich. Darauf weisen
die Träger der Präventionskampagne Haut und die Arbeitsschutzbehörden
der Bundesländer zum Welttag für Arbeitsschutz am 28. April hin.
Jährlich werden weit über 3.000 bestätigte Berufskrankheiten durch
Feuchtarbeit verursacht. Das regelmäßige Arbeiten mit Wasser,
insbesondere bei Zusatz von Reinigungs- und Desinfektionsmitteln, ist
in Deutschland damit die Hauptursache der so genannten
Berufsdermatosen, den derzeit häufigsten bestätigten
Berufskrankheiten überhaupt.
Als Feuchtarbeiter gilt, wer seine Haut täglich zwei Stunden und
länger dem Wasser aussetzt. Aber auch wer regelmäßig
feuchtigkeitsdichte Schutzhandschuhe trägt, ist gefährdet: Bei
längerem Tragen schwitzen die Hände, die Hornschicht der Haut wird
aufgeweicht. "Es ist paradox, aber wahr: Wasser schadet der Haut",
sagt Gerhard Schlagberger, Präventionsfachmann beim Bundesverband der
Unfallkassen. Denn der längere Kontakt mit Feuchtigkeit störe die
schützende, komplexe Architektur der Haut.
In Deutschland sind etwa eine Million Arbeitnehmer Feuchtarbeiter,
darunter vor allem Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegeberufen
sowie der Metallbe- und -verarbeitung. Aber auch Friseure, Küchen-
und Reinigungspersonal zählen zu den Risikogruppen für beruflich
bedingte Hauterkrankungen. Berufsdermatosen äußern sich meist durch
ein Ekzem - entzündliche Hautveränderungen, die etwa durch Rötung,
Schuppung, Knötchen, Bläschen und Juckreiz auffallen. "Diese Symptome
treten nicht sofort auf", sagt Schlagberger, "denn die
Barrierefunktion der Haut wird oft erst über einen längeren Zeitraum
hinweg schwächer." Erstes Alarmzeichen ist eine raue und trockene
Haut. Sie sollte unbedingt mit Hautpflegepräparaten behandelt werden,
die die natürliche Barrierefunktion der Haut durch Fette und
wasserbindende Stoffe unterstützen. Gerhard Schlagberger: "Welcher
Hauttyp welche Pflege braucht, weiß der Betriebs- oder Hautarzt.
Zusätzlich haben sich Hautschutzpläne in der betrieblichen Praxis
bewährt."
Darüber hinaus müssen Arbeitgeber ihre von Feuchtarbeit
betroffenen Arbeitnehmer durch wirksame Maßnahmen schützen. So sollte
Feuchtarbeit etwa auf mehrere Personen verteilt werden oder mit
Tätigkeiten wechseln, bei denen keine Handschuhe getragen werden
müssen. Wer bei seiner Arbeit auf feuchtigkeitsdichte
Schutzhandschuhe angewiesen ist, kann sich zumindest zeitweilig damit
behelfen, dass er Baumwollhandschuhe darunter trägt. Sie absorbieren
den Schweiß und die Haut bleibt trocken.
Hintergrund
Hauterkrankungen verursachen menschliches Leid und hohe
wirtschaftliche Kosten. Häufig bedingen sie sogar eine Aufgabe des
Berufes. Unter dem Motto "Deine Haut. Die wichtigsten 2m2 Deines
Lebens" wirbt die gemeinsame Präventionskampagne Haut der
gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung daher für einen
bewussten Umgang mit dem größten Organ des Menschen.
Kontakt:
Gregor Doepke
HVBG Kommunikation
Tel.: 02241 231-1160
Fax: 02241 231-1391