Depressionen, Krebs, Herzinfarkt – Hierbei gibt es große Unterschiede zwischen Frau-Mann
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Fehltage bei Krankheiten Frau / Mann
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Depressionen, Krebs, Herzinfarkt – Hierbei gibt es große Unterschiede zwischen Frau-Mann in Baden-Württemberg.
Das wirkt sich auch auf den Krankenstand aus: Im Jahr 2015 fehlten Frauen zum Beispiel neun Prozent häufiger im Job als ihre männlichen Kollegen. Männer gingen seltener zum Arzt. Nach der Studie erreichte der allgemeine Krankenstand im Südwesten den höchsten Wert seit 16 Jahren. Alle Details zum aktuellen DAK-Gesundheitsreport Baden-Württemberg lesen Sie in unserer Pressemeldung.
Baden-Württemberg: Frauen haben neun Prozent mehr Fehltage als Männer
DAK-Gesundheitsreport zeigt große Unterschiede in den Krankheitsprofilen und im Umgang mit Krankschreibungen
Frauen in Baden-Württemberg fehlen häufiger im Job als Männer. Ihr Krankenstand lag im vergangenen Jahr neun Prozent höher. Das geht aus dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport 2016 hervor. Die Studie zeigt auch, dass Männer und Frauen anders krank sind: In Baden-Württemberg haben Männer 86 Prozent mehr Fehltage bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Frauen 93 Prozent mehr bei Krebsleiden. Insgesamt erreichte der Krankenstand im Südwesten mit 3,5 Prozent den höchsten Wert seit 16 Jahren.
Für die Studie wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg aus. Es wurden zudem bundesweit mehr als 5.000 Beschäftigte im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt. Dabei ging es insbesondere um Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Beim Krankenstand zeigt sich: Von 1.000 erwerbstätigen Frauen fehlten 2015 im Durchschnitt pro Tag 36 bei der Arbeit, bei Männern waren es nur 33 von 1.000. „Damit ist der viel zitierte kleine Unterschied größer als gedacht“, sagt Markus Saur, Landeschef der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Die Studie zeigt, dass Männer und Frauen von ganz unterschiedlichen Krankheitsprofilen betroffen sind.“
Männer in Baden-Württemberg leiden häufiger als Frauen unter Herz-Kreislauf-Problemen (+ 86 Prozent mehr Fehltage). Sie haben knapp die Hälfte mehr Fehltage (+ 48 Prozent) wegen Verletzungen und sind häufiger von psychischen Störungen durch Alkoholmissbrauch betroffen (+ 65 Prozent). Frauen fehlen hingegen öfter wegen allgemeiner psychischer Erkrankungen (+ 53 Prozent) wie beispielsweise Depressionen. Sie haben fast doppelt so viele Fehltage wegen Krebsleiden (+ 93 Prozent), was durch das vergleichsweise frühe Auftreten von Brustkrebs bedingt ist. „Betroffene Frauen stehen oft noch voll im Erwerbsleben“, erklärt Saur. Die häufigste Krebserkrankung bei Männern, der Prostatakrebs, trete hingegen erst im höheren Alter auf – meist ab etwa 60 Jahren. „Diese Krebsfälle bei den Männern werden von unserer Statistik, die sich ausschließlich auf Erwerbstätige bezieht, nicht mehr erfasst“, so Saur. Grundsätzlich sei das Krebsrisiko bei Männern und Frauen gleich.
Wenn Frauen öfter im Job fehlen, spielt auch das Kinderkriegen eine Rolle. Komplikationen während der Schwangerschaft machen bei den 30- bis 34-jährigen Beschäftigten in Baden-Württemberg knapp sieben Prozent aller Fehltage aus. Schwangerschaftskomplikationen wie quälende Übelkeit erklären in dieser Altersgruppe 51 Prozent des Geschlechterunterschieds im Krankenstand.
Ein Teil des Unterschieds bei den Fehltagen könnte sich auch durch den anderen Umgang von Männern und Frauen mit Krankheit erklären lassen. Berufstätige Männer im Südwesten besuchen im Durchschnitt nur vier Mal pro Jahr einen Arzt. Berufstätige Frauen hingegen sind fast sieben Mal in ärztlicher Behandlung. „Selbst wenn man Vorsorgeuntersuchungen und schwangerschaftsbedingte Behandlungen nicht einrechnet, sind Männer weitaus seltener beim Arzt. Sie sind womöglich aber genauso oft krank wie Frauen“, so Saur.
Obwohl Frauen den höheren Krankenstand haben, schleppen sie sich sogar noch häufiger als Männer krank zur Arbeit. Experten sprechen vom Präsentismus: 64 Prozent der Frauen in Baden-Württemberg waren 2015 mindestens einmal krank bei der Arbeit, bei den Männern nur 56 Prozent. Als Hauptgründe gaben Frauen in der Befragung an, dass sie ihre Kollegen nicht hängen lassen wollten (84 Prozent) oder auch ihre Arbeit fertigstellen müssten (75 Prozent).
Wenn ihre Kinder krank sind, melden sich hingegen viele Frauen selbst krank. Jede fünfte Frau in Baden-Württemberg sagte in der Befragung, dass sie manchmal so vorgehen müsse, weil sie sich nicht anders zu helfen wisse. Bei den Männern sagen das nur 11,8 Prozent. Demnach tragen Frauen noch immer einen größeren Anteil an der Betreuung kranker Kinder als Männer.
„Für eine geschlechtersensible Gesundheitsförderung in den Betrieben können die Ergebnisse unserer Studie eine wichtige Grundlage sein“, sagt DAK-Landeschef Markus Saur. „Wo Männer und Frauen unterschiedliche Bedürfnisse haben, sollen sie von den Betrieben auch geschlechtsspezifische Angebote bekommen.“ Die DAK-Gesundheit stehe den Unternehmen in Baden-Württemberg sowohl bei der Bedarfsanalyse als auch bei der Entwicklung und Evaluation von passgenauen Maßnahmen kompetent zur Seite.
Der DAK-Gesundheitsreport untersuchte auch den Krankenstand in Baden-Württemberg. Er war im vergangenen Jahr mit 3,5 Prozent der höchste seit 16 Jahren. 2015 waren von 1.000 erwerbstätigen Mitgliedern der DAK-Gesundheit durchschnittlich pro Tag 35 krankgeschrieben. Vor allem Erkältungen machten den Menschen zu schaffen. Die Anzahl der Fehltage aufgrund von schweren Atemwegserkrankungen wie Bronchitis stieg um fast ein Drittel an und verursachte 18 Prozent aller Fehltage. Für die meisten Ausfalltage waren aber mit 21 Prozent die sogenannten Muskel-Skelett-Erkrankungen wie etwa Rückenleiden sowie die psychischen Erkrankungen (15 Prozent) verantwortlich.
Die Branchen mit dem höchsten Krankenstand in Baden-Württemberg waren 2015 das Gesundheitswesen mit 4 Prozent und die Öffentliche Verwaltung mit 3,6 Prozent. Den niedrigsten Krankenstand hatte der Wirtschaftszweig Bildung, Kultur und Medien mit 2,9 Prozent.
Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Für die Analyse wurden die Daten von 321.000 erwerbstätigen Mitgliedern der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg durch das IGES Institut ausgewertet.
Die gesamte Pressemeldung und ein Foto zum Download finden Sie im Internet unter:
https://www.dak.de/dak/landes-themen/Gesundheitsreport-1318032.html
Kontakt:
Daniel Caroppo
DAK-Gesundheit
Unternehmenskommunikation/Public Relations
Pressesprecher Baden-Württemberg
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