Manfred Spitzer : Einsamkeit - die unerkannte Krankheit

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Einsamkeit (M. Spitzer)
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Online-Publikation: März 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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317 S.; Hardcover, Droemer HC mit Schutzumschlag ; ISBN: 978-3-426-27676-1; € 19,99 ; E-Book (€17,99)
 
Droemer Knaur,  Berlin; http//www.droemer-knaur.de

Charakteristik
> Einsamkeit ist schmerzhaft, ansteckend, tödlich
 
Inhalt
Ein neuer verstörender Weckruf von Sachbuch-Bestseller-Autor Manfred Spitzer: Einsamkeit ist eine Krankheit mit fatalen Folgen für Körper und Seele.
 Wer einsam ist, erkrankt häufiger als andere an Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Depressionen und Demenz. Einsamkeit ist zudem ansteckend und breitet sich wie eine Epidemie aus – nicht nur Singles und Alleinstehende sind davon betroffen, sondern auch Verheiratete! Einsamkeit ist die Todesursache Nummer eins in den westlichen Ländern, so Manfred Spitzer. Diese alarmierende Botschaft wird mittlerweile weltweit von zahllosen wissenschaftlichen Studien bestätigt, die auch deutlich machen: Einsamkeit ist mehr als Alleinsein.
 Manfred Spitzer beschreibt in seinem neuen Buch erstmals, warum Einsamkeit ein Krankheitsverursacher ist, wie krankmachende Einsamkeit und soziale Isolation aussehen und welch gravierenden Einfluss das auf die Gesundheit, auf Körper und Seele der Betroffenen hat. Der streitbare Psychiater will damit eine Gesellschaft aufrütteln, die Einsamkeit immer noch als erstrebenswertes Wellnessangebot für gestresste Zeitgenossen betrachtet.

Autor
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, geboren 1958, leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter die Bestseller "Lernen" und "Vorsicht Bildschirm!" und "Digitale Demenz". 2004 – 2013 moderierte er die wöchentliche Sendereihe "Geist & Gehirn" auf Bayern Alpha. Manfred Spitzer ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher. Kaum jemand kann wissenschaftliche Erkenntnisse derart pointiert und anschaulich präsentieren.

Stimme
„Manfred Spitzer versteht sich nicht nur als Wissenschaftler, sondern in erster Linie als Arzt, der sofort helfen will.“
aerzteblatt.de

 

Fazit
"Einsamkeit - die unerkannte Krankheit" nennt der Psychiater Manfred Spitzer sein Diskursbuch. Sie tritt bereits in der Adoleszenz in Erscheinung und liegt aktuell im Megatrend. stellt er einleitend fest.
Einsamkeit ist also 'ansteckend' und löst negativen Stress aus. Sie ist auch ein Krankheitsrisiko und sogar die Todesursache Nummer eins. Was tun?
Der erste Schritt lautet Aufklärung und Intervention durch Vermehrung der Kontaktmöglichkeiten, soziale Unterstützung und Training von sozialen Fähigkeiten, sowie das Erlernen neuer Gedanken mithilfe der kognitiven  Verhaltenstherapie (1) zur Selbstbeobachtung in Richtung selbsterkennender Umstrukturierung, gleichgewichtig in der Welt zu leben.
Praktisch gilt allemal - laut Spitzer - wer nach anstrengender Arbeit sich ausgelaugt fühlt sollte die Einsamkeit aufsuchen und wissen, wie gesund das Alleinsein in der Natur sein kann, was - wie Spitzer es formuliert - 'ganz nebenbei' gegen Einsamkeit wirkt! Dem ist grosso modo zuzustimmen. m+w.p18-4

1) Kognitive Verhaltenstherapie ist eine Form der Verhaltenstherapie. Sie entwickelte sich seit den 1960er Jahren aus dem Kognitivismus heraus, der eine Gegenbewegung zur behavioristischen Psychologie darstellt. Zu den Begründern und namhaftesten Vertretern der kognitiven Verhaltenstherapie zählen Albert Ellis, Aaron T. Beck und Donald Meichenbaum.
Kurz gefasst besteht kognitive Verhaltenstherapie darin, systematisch die Selbstbeobachtung (Introspektion) auszubilden, die der Patient braucht, um krankmachender (z. B. depressogener)  Verzerrung aus eigener Kraft gegensteuern zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/Kognitive_Verhaltenstherapie

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