Initiative europäischer Politiker fordert Entstigmatisierung und bessere Versorgung für Depressionskranke

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Gemeinsam gegen Depression -

World Mental Health Day, 2015

Mit der schnelllebigen Arbeitswelt sind Überforderung und Anspruchsdenken in den Lebens- und Arbeitsalltag eingezogen. Zu oft erhöht dies das Risiko für die Entstehung einer Depression. Nach aktuellen Berechnungen der WHO werden Depressionen innerhalb der nächsten fünf Jahre die zweithäufigste Volkskrankheit sein. Ein Grund warum der diesjährige World Mental Health Day am 10. Oktober psychische Gesundheit und Würde zum Thema hat.

Gesundheit im Allgemeinen und psychische Gesundheit im Speziellen sind die Grundlage für Produktivität und Innovation. Davon ist Jutta Steinruck, Europaabgeordnete und Mitglied für die Sozialdemokraten im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten überzeugt. „Leider sind die Anstrengungen der Europäischen Kommission nicht ausreichend. So benennt zwar die Strategie für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz psychosoziale Risiken wie Depressionen, benennt aber keinerlei konkrete Maßnahmen oder einen Zeitplan. Als Depressionsbotschafterin im Europaparlament werde ich weiter daran arbeiten, die Krankheit und ihre Folgen bekannter zu machen, sowie Druck auf die Kommission auszuüben“ so Steinruck auf der Konferenz Psychische Gesundheit 2030, in Berlin.

Die Depression ist die bedeutendste psychiatrische Störung bei Menschen im erwerbsfähigen Alter. Rund jeder zehnte Arbeitnehmer in Europa fehlte deswegen schon einmal bei der Arbeit. Durchschnittlich 40 Arbeitstage ist ein Depressionskranker während einer akuten Episode nicht am Arbeitsplatz, so der BKK Gesundheitsatlas 2015 „Blickpunkt Psyche“. Depressionen verursachen in Deutschland direkte und indirekte Kosten von rund 22 Milliarden Euro.

"Move against Depression" war das diesjährige Motto des 12. Europäischen Depressionstages. Seit 2004 setzen sich europaweit die Mitglieder der European Depression Association (EDA) dafür ein, das Bewusstsein der Bevölkerung für die Volkskrankheit Depression zu stärken. Im Europaparlament gibt es mittlerweile zwölf sogenannte Depressionsbotschafter, die gemeinsam mit der EDA das Thema Depression auf europäischer Ebene politisch angehen und begleiten wollen. So Dirk Heidenblut, Berichterstatter "Psychiatrie und Psychotherapie" der SPD-Fraktion und Mitglied des Ausschusses für Gesundheit im Deutschen Bundestag.

Mit dem am 1. Oktober veröffentlichten „Depression Manifesto“ werden wichtige Ansatzpunkte zur Verbesserung der Situation depressiv erkrankter Menschen detaillierter beschrieben mit dem Ziel, dass europäische Politiker auch in den einzelnen beteiligten Ländern diese zur Grundlage Ihres politischen Handelns machen. „Dies sind Aspekte wie Reduzierung des Stigmas und Diskriminierung, die eine Depression häufig mit sich bringt, Sicherstellung von fairer finanzieller Unterstützung durch das Gesundheitssystem, eine Verbesserung der Früherkennung und Frühbehandlung depressiver Erkrankungen sowie die Verbesserung der Lebensqualität Betroffener und deren Angehörigen“, erklärte Prof. Dr. Detlef E. Dietrich, Ärztlicher Direktor der Burghof-Klinik in Rinteln und Repräsentant der European Depression Association (EDA) in Deutschland auf der Konferenz Psychische Gesundheit 2030.

Kontakt:
Ärztlicher Direktor Burghof-klinik, Rinteln und Repräsentant der EDA in Deutschland
Prof. Dr. med. Detlef E. Dietrich Burghof-Klinik GmbH & Co. KG
Ritterstraße 19 – 31737 Rinteln – Telefon (057 51) 9400
mailto:Detlef.Dietrich@burghof-klinik.de