Hochglykämische Kohlenhydrate: Risikofaktor für Depressionen
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Zu den größten und wachsenden Gesundheitsbelastungen zählen neben Adipositas und Diabetes auch Depressionen. Zugleich steigt in vielen Ländern der glykämische Index (GI) der Speisen. Da der GI bzw. die glykämische Last (GL) mit Adipositas und Diabetes in Zusammenhang steht, erhebt sich die Frage, ob hochglykämische Kohlenhydrate auch das Risiko für Depressionen erhöhen.
Gesicherte Erkenntnis bis jetzt:
• In Querschnittstudien korrelierte der Verzehr von süßen Speisen, von Fertigprodukten und Snacks sowie von Speisen mit hohem GI in unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen mit dem Auftreten von Depressionen.
• Kleinere experimentelle Studien deuten ebenfalls auf negative Effekte von hohem GI / hoher GL auf die Stimmung hin.
Anlass dieser Meldung
Im Rahmen der US-amerikanischen WHI-Beobachtungsstudie zur Frauengesundheit (Women´s Health Initative Observational Study) untersuchte man, ob kohlenhydratreiche Lebensmittel bei Frauen nach den Wechseljahren mit Depressionen korrelieren.
Studiendesign
Studienart: Querschnitt-Erhebung zu Studienbeginn, prospektive Auswertung zum Ende der Beobachtungszeit, Ergebnisse multivariat adjustiert
Datenerhebung: Ernährung per Häufigkeitsfragebogen, Depression per Burnam-Skala (8 Punkte, Befragung, keine Untersuchung)
Probanden: sozioökonomisch und ethnisch gemischte Kohorte postmenopausaler Frauen, 50–79 Jahre alt: 87.618 in der Querschnittstudie, 69.954 in der Langzeitanalyse
Dauer: Querschnittstudie 1994 bis 1998, prospektiver Teil 3 Jahre
Quelle: Gangwisch, JE et al.: Am J Clin Nutr 2015;102:454-463
Ergebnisse
Der mediane GI schwankte zwischen 47 und 57, die GL zwischen 58 und 160. Bei den höchsten Werten lag die Depressionshäufigkeit um 16 Prozent höher (Querschnittstudie) als bei geringen Werten. Nach 3 Jahren lag das relative Risiko für das Auftreten einer Depression beim höchsten GI um 22 Prozent höher. Dies war in erster Linie auf zugesetzte Zucker und Weißmehlprodukte zurückzuführen. Der Konsum von Obst, Nüssen, Gemüse, Milchzucker und Ballaststoffen korrelierte dagegen invers mit dem Depressionsrisiko.
► Auch diese Beobachtungsstudie kann keine Ursache-Wirkungs-Beziehung belegen.
Sie deutet jedoch darauf hin, dass hochglykämische Kohlenhydrate bzw. gezuckerte Speisen das Risiko einer Depression bei postmenopausalen Frauen fördern könnten. Dies spricht für LOGI, denn bei der LOGI-Ernährung werden hochglykämische Kohlenhydrate wenn, dann nur in geringen Mengen verzehrt, während Gemüse, Nüsse, ungesüßte Milchprodukte und Obst einen hohen Stellenwert genießen!
Ernährungsempfehlungen brauchen eine fundierte wissenschaftliche Basis!