DAK fordert keine unnötigen Verordnungen bei Virusinfekten
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Eltern kritischer bei Antibiotika
DAK fordert keine unnötigen Verordnungen bei Virusinfekten
Bei Antibiotika sehen Eltern zunehmend genauer hin: 65 Prozent beurteilen die Verordnung von Antibiotika bei ihren Kindern kritisch. Vor sieben Jahren waren es nur 59 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Studie der DAK-Gesundheit.
Beim Einsatz von Antibiotika sehen Eltern zunehmend genauer hin: 65 Prozent beurteilen die Verordnung von Antibiotika bei ihren Kindern kritisch. Vor sieben Jahren waren es nur 59 Prozent. Vor allem in Nordrhein-Westfalen und in den östlichen Bundesländern haben Mütter und Väter Bedenken (75 und 70 Prozent). Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse DAK-Gesundheit. Befragt wurden mehr als 1.000 Eltern mit Kindern bis sechs Jahre. Die gleiche Befragung wurde bereits 2008 durchgeführt.
Auch das Alter der Kinder spielt bei der Akzeptanz von Antibiotika eine große Rolle: Bei Kindern bis zum ersten Lebensjahr sind Eltern besonders vorsichtig und hinterfragen die Antibiotika-Gabe kritisch (64 Prozent). Bei den vier bis sechsjährigen Kindern sind es 58 Prozent. „Das sind erfreuliche Ergebnisse“, kommentiert DAK-Ärztin Elisabeth Thomas die aktuelle Befragung. „Denn häufig werden Antibiotika immer noch falsch eingesetzt und schaden mehr, als sie nutzen“. Thomas kritisiert vor allem die oft schnelle Verschreibungspraxis bei Virusinfekten wie Erkältungen oder Bronchitis in der kalten Jahreszeit. Denn: Antibiotika sind in solchen Fällen völlig wirkungslos. „Sie bekämpfen Bakterien, keine Viren“, erläutert Thomas.
Die DAK-Umfrage zeigt auch: Eltern gehen heute seltener mit ihren Kindern zum Arzt als früher. 36 Prozent sind derzeit vier bis achtmal pro Jahr mit ihrem Kind in der Praxis. Im Jahr 2008 waren es noch 58 Prozent. DAK-Medizinerin Thomas vermutet, dass viele Eltern immer sicherer und zunehmend über medizinische Zusammenhänge aufgeklärt sind. Das stärke die eigene Urteilskraft, ob ein Arztbesuch notwendig ist oder nicht. Beim Thema Antibiotika rät sie: „Eltern sollten mit dem Kinderarzt die Gründe für die Verschreibung des Antibiotikums und über mögliche Bedenken sprechen. Sind die Mittel notwendig, müssen sie so eingenommen werden wie verordnet, damit sie auch wirklich helfen.“ Andernfalls können Nebenwirkungen auftreten. Auch das Risiko, dass Resistenzen entstehen, steigt.
Die DAK-Gesundheit klärt über die Einsatzgebiete, Chancen und Risiken von Antibiotika auf. Mit gezielten Informationen zum Thema möchte die Krankenkasse einen Beitrag zu einem rationaleren Umgang mit den lebensrettenden Wirkstoffen leisten. Mehr Informationen für Eltern: http://www.dak.de/Antibiotika-FAQ
Die DAK-Gesundheit ist mit 6,1 Millionen Versicherten die drittgrößte gesetzliche Krankenkasse in Deutschland.
* Bundesweite repräsentative Bevölkerungsumfrage durch Forsa, Juni/Juli 2015, 1.004 Befragte Personen, die Mutter oder Vater eines oder mehrerer Kinder im Alter bis 6 Jahre sind.
http://www.dak.de/dak/bundes-themen/Antibiotika_bei_Kindern-1730854.html
DAK-Gesundheit
Nina R. Osmers
mailto:Nina.osmers@dak.de