Wissenschaft macht Fortschritte bei Risikoklassifizierung
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COVID-19 Rückblick '21
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Wien (pte001/30.12.2021/06:00) - Das zweite Jahr in Folge war 2021 die Corona-Pandemie das bestimmende Thema in allen Bereichen des Lebens. Für die Medizin galt es, ein klareres Bild zu bekommen, wie gefährlich COVID-19 für Risikogruppen ist. Und auch den Umgang mit Virus und Pandemie galt es zu verbessern. Da rückte selbst der medizinische Dauerbrenner Krebs ein wenig in den Hintergrund. Wiederholte Lockdowns hatten auch psychologische Auswirkungen, was ein Schlaglicht auf das Thema Depressionen und den Umgang damit warf. Ein wenig kurz kam dadurch auch das Thema Umwelt - die leider durchaus gewohnt ist, im menschlichen Denken und Handeln zu kurz kommen.
Risikogruppen gefährdet
Leider konnten Forscher dieses Jahr klar zeigen, dass COVID-19 für viele angenommene Risikogruppen wirklich eine signifikante Gefahr darstellt. So sterben ältere, gebrechliche Menschen drei Mal so wahrscheinlich (siehe: http://pte.com/news/20210608001 ). Ebenso haben laut NYU Langone Medical Center außerdem Krebspatienten ein erhöhtes Sterberisiko. Auch Fettleibigkeit ist ein Risikofaktor, während ein hoher Wert an Omega-3-Fettsäuren im Blut das Sterberisiko senkt (siehe: http://pte.com/news/20210127008 ). Die Menge an viraler RNA im Blut wiederum erwies sich als guter Indikator für die Wahrscheinlichkeit eines Ablebens.
Wer eine schwere COVID-Erkrankung überstanden hat, ist zudem nicht unbedingt über den Berg - auch im Jahr danach besteht ein erhöhtes Sterberisiko (siehe: http://pte.com/news/20211202003 ). Die University of Birmingham und die WHO warnten im März ferner, dass insbesondere Schwangere ein erhöhtes Risiko tragen, eine intensivmedizinische Behandlung zu benötigen. Positiver war da die Erkenntnis des Imperial College London, dass eine Infektion bei Schwangeren zwar eine Frühgeburt begünstigt, aber das Risiko einer Totgeburt oder eines frühen neonatalen Todesfalls steigert (siehe: http://pte.com/news/20210312001 ).
Impf-Überzeugungsarbeit
Nicht einmal eine Fehlgeburt befürchten müssen Schwangere hingegen im Falle einer Impfung, so die Universität Ottawa. Auch eine Befragung der University of Washington zeigte, dass Schwangere die Impfung gut vertragen (siehe: http://pte.com/news/20210819004 ). Auch werdenden Müttern kann also zur Impfung geraten werden, wie fast allen anderen. Zwei Stiche halbieren dabei laut King's College London insbesondere auch das Risiko von Long COVID. Um Skeptiker von der Impfung zu überzeugen, können einer französischen Studie zufolge Chatbots helfen (siehe: http://pte.com/news/20211029029 ). In den USA sind laut Loma Linda University auch Geistliche geeignet, gerade bei Schwarzen Vertrauen in die Impfung zu schaffen.
Auch die anhaltenden Bemühungen, die Wirksamkeit von Impfstoffen zu verbessern, könnten manche Skeptiker überzeugen. So haben kanadische Forscher mit "TOH Vac1" ein Vakzin entwickelt, das auch bei neuen Mutanten sehr wirksam bleiben soll (sieh: http://pte.com/news/20211217003 ). Sollte es trotz Impfung doch zu einer Infektion kommen, könnte laut University of Chicago das Mittel "Mastinib" die Viruslast gering halten. Laut Charité und MPIMG haben zudem Erkältungen etwas Positives: Sie stärken die Immunantwort bei COVID-19 (siehe: http://pte.com/news/20210901013 ). Kanadische Forscher wiederum haben ein KI-System entwickelt, das zu entscheiden hilft, welche Patienten auf die Instensivstation gehören.
Medizinische Dauerbrenner
So sehr ein Virus das Weltgeschehen geprägt hat, die medizinische Forschung ist auch in anderen Bereichen am Ball geblieben, mit teils schrägen Ansätzen. Denn laut University of Sydney verspricht der Saft fauler Orangen eine Früherkennung von Krebs, während britische Forscher das Potenzial eines Katzen-Parasiten in der Behandlung bestimmter Tumore aufzeigen konnten (siehe: http://pte.com/news/20211103004 ). Einfach nur modern ist dagegen der Ansatz des französischen National Institute for Research in Digital Science and Technology, mittels KI in CTs frühzeitig Hinweise auf Lungenkrebs zu finden. Die Umeå University hat übrigens gewarnt, dass lange Antibiotika-Einnahme das Darmkrebs-Risiko steigert (siehe: http://pte.com/news/20210902001 ).
Weiter umstritten war auch 2021, wie sinnvoll E-Zigaretten sind oder nicht sind. Einerseits hat die University of California, San Diego gewarnt, dass diese den Weg zum echten Rauchen ebnen; andererseits konnten Forscher zeigen, dass E-Paffen speziell Schizophrenen tatsächlich bei der Rauchentwöhnung hilft (siehe: http://pte.com/news/20210317001 ). Wiederum gegen E-Zigaretten spricht allerdings, dass deren Nutzung offenbar mit im Alter eher brüchigen Knochen in Zusammenhang steht (siehe: http://pte.com/news/20211122019 ).
Eine deprimierende Welt
In einem Jahr, in dem wiederkehrende Corona-Lockdowns auf das Gemüt gedrückt haben, hat die Forschung leider auch diverse andere Faktoren ausgemacht, die zu Depressionen beitragen können. Dazu zählen beispielsweise die in manchen Teilen der Welt ausufernde Luftverschmutzung (siehe: http://pte.com/news/20211110004 ), die potenziell zu Typ-2-Diabetes führende Insulinresistenz oder auch eine schwindende Sehkraft, insbesondere bei Frauen mittleren Alters (siehe: http://pte.com/news/20211027025 ).
Als mögliches Rezept gegen Depressionen werden Psychedelika wie Pilze gehandelt. Das in letzteren enthaltene Psylocbin lässt laut Yale University neue neuronale Verbindungen wachsen (siehe: http://pte.com/news/20210706015 ). Ein wenig radikaler als Pilze wirkt der Ansatz der University of California, San Francisco, Depressionen mittels Gehirnimplantat auszuschalten. Freilich können Menschen ihrer Psyche auch auf sanfterem Weg unter die Arme greifen. Die Binghamton University hat gezeigt, dass speziell bei Frauen gute Ernährung auch dem Geiste hilft. Laut Lund University hilft zudem Sport gegen Angststörungen (siehe: http://pte.com/news/20210910012 ).
Klimawandel schreitet voran
Da "Fridays for the Future"-Kids im Gegensatz zu radikalen Impfgegnern in der Pandemie auch mal zuhause bleiben, bekam der Klimawandel 2021 erneut nicht so viel Gehör. Dabei zeigt die Forschung immer neue Arten, wie dieser die Welt bedroht. So droht durch die Erwärmung der Meere eine massive Zerstörung der Korallenriffe (siehe: http://pte.com/news/20211209001 ), während die für andere Bewohner mariner Ökosysteme gefährliche Mikroalge Karlodinium veneficurn so richtig aufblüht. An Land wiederum reduziert ein durch den Klimawandel bedingter Regenmangel die Pflanzenvielfalt stark (siehe: http://pte.com/news/20210503029 ).
Selbst im Himalaya und im tibetischen Hochland schwinden zunehmend die Gletscher, was auch die Wasserversorgung in weiten Teilen Asiens gefährdet (siehe: http://pte.com/news/20210517021 ). "Amerikas Fruchtgarten" im kalifornischen Längstal wiederum droht das Grundwasser auszugehen, zudem begünstigt der Klimawandel die Waldbrände an der US-Westküste. Immerhin kann sich die Natur da indirekt rächen, denn der Feinstaub aus den Bränden ist schädlicher für die Gesundheit des Menschen als der aus Abgasen (siehe: http://pte.com/news/20210308003 ). In den Ostalpen indes schlägt die Natur durch mehr Erdrutsche ein wenig zurück.
Selbst das, was vermeintlich gut für die Umwelt ist, hat bisweilen Schattenseiten. LED-Straßenbeleuchtung, die weniger Energie verschwendet, führt britischen Forschen nach zu einem starken Rückgang an Insekten, sodass Vögeln die Futter- und Pflanzenbestäuber fehlen (siehe: http://pte.com/news/20210827001 ). Apropos Insekten: Forscher der Durham University konnten zeigen, dass Häuser mit erhöhtem Boden vor Moskitos und damit Malaria schützen.
pte20211230001 Medizin/Wellness, Umwelt/Energie
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