Brust -

Brustkrebs I - III

I  Diagnostik

II MRT

III Menopause

 

I Diagnostik

Verbesserte Diagnostik bei Brustkrebs - Interdisziplinäres Forum der Bundesärztekammer

13.01.2006, Bundesärztekammer
Berlin (ots) - Brustkrebs ist in westlichen Industrieländern die
häufigste weibliche Krebserkrankung. In Deutschland erkranken
jährlich etwa 47.500 Frauen an Brustkrebs. Durch Fortschritte in der
Diagnostik und Therapie konnte jedoch die Sterblichkeit in den
letzten Jahren reduziert werden, betonten Experten auf dem 30.
Interdisziplinären Forum der Bundesärztekammer in Berlin. "Wichtig
ist zunächst die genaue Anamnese zur Erstellung eines Risikoprofils.
Dazu gehört die Beachtung des Alters bei der Entbindung, das Stillen,
familiäre Brust- oder Eierstockkrebserkrankungen, aber auch
Ernährungsfaktoren", sagte Prof. Dr. Helmut Madjar vom Fachbereich
Gynäkologie und Brustklinik der Deutschen Klinik für Diagnostik in
Wiesbaden.

Trotz aller Fortschritte in der Therapie muss angesichts der hohen
Erkrankungsraten die Prävention des Mammakarzinoms im Fokus aller
Bemühungen stehen. "Risikomindernd können Maßnahmen wie
Gewichtsabnahme, die Vermeidung fettreicher und kohlenhydratreicher
Nahrung, minimaler Alkoholkonsum, körperliche Aktivität sowie der
Einsatz von Lipidsenkern sein", unterstrich Prof. Dr. Manfred
Kaufmann, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im
Klinikum der Universität Frankfurt am Main.

In der Diagnostik des Brustkrebs ist das Mammographie-Screening
etabliert. Für Frauen vom 50. bis 69. Lebensjahr ist in Deutschland
derzeit ein flächendeckendes Screeningprogramm in Vorbereitung und
punktuell schon im Einsatz. In mehreren Ländern wurde die Reduktion
der Sterblichkeit durch eine solche Frühdiagnostik um 20 bis 30
Prozent bewiesen. Bei Frauen unter 50 Jahren sind die Ergebnisse der
Röntgenuntersuchung jedoch deutlich ungünstiger: "Die
Entdeckungsraten sind niedriger und die Zahl der Intervallkarzinome
ist höher. Dabei ist zu bedenken, dass 20 bis 25 Prozent der
Mammakarzinome bei Frauen auftreten, die noch nicht in den
Wechseljahren sind", sagte Madjar.

Vor den Wechseljahren ist das Brustgewebe bei einer Frau oft
relativ dicht. Es eignet sich deshalb weniger gut für eine
Mammographie. Durch eine qualitätsgesicherte Ultraschalluntersuchung
aber kann die Treffsicherheit in der Brustkrebsdiagnostik
insbesondere bei jüngeren Frauen deutlich erhöht werden. Auch wird
dadurch die Zahl unnötig durchgeführter Operationen bei gutartigen
Prozessen reduziert, die mammographisch oder klinisch unklar sind.
"Die derzeitigen gesetzlichen Mindestanforderungen reichen jedoch
hierzu nicht aus", kritisierte Madjar. Vorschläge zur
Standardisierung und Qualitätssicherung der Ultraschalldiagnostik
seien von verschiedenen Fachgesellschaften erarbeitet, aber noch
nicht in gesetzliche Versorgungskonzepte eingebunden worden.

Obwohl durch Mammographie und Ultraschall ein großer Teil der
Herdbefunde differenziert werden kann, ist eine sichere Diagnostik
nur durch histologische Untersuchungen möglich. Um die Zahl der
operativen Eingriffe auf ein Minimum zu beschränken, schreiben
deshalb u.a. europäische Richtlinien eine präoperative,
interventionelle Abklärung in über 70 Prozent der Fälle vor.

Kontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel.: (030) 4004 56-700

II Magnetresonanztomographie MRT

Magnetresonanztomographie: MRT findet Brustkrebs, bevor er gefährlich wird
E-Mail: kuhl@uni-bonn.dewww.uni-bonn.de

Bonn (ots)10.08.2007 - Eine Studie in der Zeitschrift Lancet (Band 370, 11.
August 2007) könnte einen Paradigmenwechsel in der
Brustkrebs-Früherkennung einleiten: Demnach ist die
Magnetresonanztomographie (MRT) bei der Diagnostik von
Brustkrebs-Vorstufen deutlich treffsicherer als die Mammographie.
Bislang galt die MRT dazu als wenig geeignet. Forscher der
Universität Bonn kommen nun zu einem ganz anderen Ergebnis: In den
vergangenen fünf Jahren haben sie mehr als 7.000 Frauen mit beiden
Methoden untersucht. Bei insgesamt 167 Frauen fanden die Mediziner
Brustkrebs-Frühformen - 152 (92%) davon mittels MRT, 93 (56%) mittels
Mammographie.

Brustkrebs entsteht aus den Zellen, die die Milchgangswände von
innen auskleiden. Zunächst verbleibt der Tumor noch im Milchgang.
Mediziner sprechen von einem intra-duktalen Karzinom, englische
Abkürzung DCIS. In diesem Stadium ist die Erkrankung durch eine
Operation immer heilbar. Erst wenn der Tumor aus den Milchgängen in
das Drüsengewebe der Brust einwächst, kann er sich über Blut- oder
Lymphgefäße im Körper verteilen. "Wenn wir die DCIS entfernen, können
wir die Entstehung von 'richtigem' Brustkrebs verhindern", erklärt
die Bonner Radiologin Professor Dr. Christiane Kuhl.

Die Suche nach DCIS galt aber bislang als Domäne der Mammographie.
Sie macht kleine Verkalkungen sichtbar, die sich in den erkrankten
Milchgängen ablagern. Im MRT-Bild sind derartige Einlagerungen
unsichtbar. Daher setzte man bislang allein die Mammographie zur
Früherkennung ein. Zu Unrecht, wie die Bonner Mediziner nun zeigen:
Gerade die besonders aggressiven DCIS waren mit der MRT besonders
gut, mit der Mammographie dagegen besonders schlecht zu sehen.

Professor Kuhl möchte die Studie nicht als Argument gegen das
laufende Mammographie-Screening verstanden wissen. "Die Mammographie
ist als Basis-Untersuchung zur Früherkennung unverzichtbar." Noch
werde die MRT bei Brustuntersuchungen viel zu selten eingesetzt.
Entsprechend fehle es an Radiologen, die mit dieser speziellen
Anwendung ausreichend Erfahrung sammeln konnten.

Kontakt:
Professor Dr. Christiane Kuhl
Radiologische Klinik der Universität Bonn
Telefon: 0228/287-19875

III Brustkrebsrisiko - durch gehärtete Fette

Menopause: Fettreiche Ernährung erhöht Brustkrebsrisiko
Direkter Zusammenhang zwischen Fettmenge und Risiko
http://www.cancer.govhttp://www.hsph.harvard.edumonschein@pressetext.com  

Bethesda (pte/21.03.2007) - Eine groß angelegte Studie des National Cancer Institute scheint Beweise dafür zu liefern, dass eine sehr fettreiche Ernährung bei Frauen nach der Menopause das Brustkrebsrisiko erhöht. Versuche mit Tieren zeigten, dass ein hoher Fettkonsum zu einem erhöhten Krebsrisiko führt. Weitere Studien mit Menschen haben jedoch laut BBC keine schlüssigen Ergebnisse gebracht. Details der Studie wurden im Journal of the National Cancer Institute veröffentlicht.

Für die aktuelle Studie wurden 188.700 Frauen zu ihren Ernährungsgewohnheiten befragt und ein Zusammenhang zwischen Brustkrebs und einer fettreichen Ernährung hergestellt. Die teilnehmenden Frauen waren zu Beginn der Studie zwischen 50 und 71 Jahre alt. Alle Frauen hatten die Menopause bereits hinter sich. Sie wurden befragt, wie oft sie 124 verschiedene Lebensmittel zu sich nahmen. Die Bandbreite reichte dabei von nie bis zu sechs Mal am Tag. Zusätzlich wurde die konsumierte Menge ermittelt. Die Teilnehmerinnen wurden danach im Durchschnitt rund vier Jahre lang begleitet. Die Menge des konsumierten Fetts wurde als Prozentsatz der gesamten Energieaufnahme gemessen. Die Ergebnisse reichte dabei von 20 Prozent bei dem Fünftel, die am wenigsten Fett zu sich nahmen, bis zu 40 Prozent bei dem Fünftel, das am fettreichsten aß.

3.501 Frauen erkrankten während der Studie an Brustkrebs. Bei den Teilnehmerinnen, die sich am fettreichsten ernährten, trat Brustkrebs um elf Prozent häufiger auf. Das Risiko erhöhte sich in einem ähnlichen Ausmaß, egal ob die Frauen gesättigte, ungesättigte oder mehrfach ungesättigte Fette zu sich nahmen. Die Berücksichtigung der familiären Krankheitsgeschichte bei Brustkrebs, Rauchen, der BMI oder der Alkoholkonsum beeinflussten die Ergebnisse nicht. Die Frauen mit dem höchsten Fettkonsum nahmen eher Medikamente zur Hormonersatztherapie ein, die ebenfalls mit Brustkrebs in Zusammenhang gebracht worden sind.

Die leitende Wissenschaftlerin Annie Thiebaut erklärte, dass das Team einen direkten Zusammenhang zwischen der Menge des konsumierten Fetts und dem Brustkrebsrisiko nachgewiesen habe. Die Forscher nehmen an, dass andere Studien diesen Zusammenhang nicht erkannt hätten, da keine dieser Teilnehmerinnen 20 oder weniger Prozent ihres Energiehaushalts über Fette abgedeckt habe. Sie gehen davon aus, dass Fett das Brustkrebsrisiko durch die Stimulierung der Hormonproduktion erhöht. Weitere Studien seien jedoch erforderlich, um die genaue Art des Risikos festzustellen. Im Editorial des gleichen Fachmagazins schreiben Stephanie Smith-Warner und Meir Stampfer von der Harvard School of Public Health , dass es für die Prävention wichtiger sei, die Menge des Körperfetts zu berücksichtigen als den Fettkonsum.

Aussender: pressetext.austria
Redakteur: Michaela Monschein
Tel. +43-1-81140-0