Alicia F. Lieberman / Patricia Van Horn : Psychotherapie mit Babys und Kleinkindern . Psychodynamische Behandlung

Gesundheit Kinder
Psychotherapie mit Babys ...
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Online-Publikation: Dezember  2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Buch: 400 S., 23,5 x 15,5 cm, Pb. Großoktav ; ISBN 9783955581527; 39,90 €
E-Book EPub:
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Charakteristika
- Die psychodynamische Behandlung der Auswirkungen von Stress und Trauma auf die frühe Bindung 
- Aus dem Amerikanischen von Monika Noll

Inhalt
Traumatische Erfahrungen in der frühen Kindheit können das ganze Leben nachdrücklich prägen und negativ beeinflussen. Oft entstehen sie durch die unbewusste transgenerationelle Weitergabe von eigenen traumatischen Erfahrungen der Eltern. Die wichtigste Rolle in der Therapie spielen deshalb die Eltern und primären Betreuungspersonen als mögliche Ursachen sowie als am besten geeignete Förderer einer gesunden Entwicklung ihrer Kinder.
Durch die Unterstützung der elterlichen Liebe und Hingabe an das Kindeswohl will die Therapie befriedigende Beziehungserlebnisse wiederauffinden bzw. neu schaffen, damit sie sich als neue Erinnerungen einprägen und helfen, einerseits Ängste flexibler zu machen, andererseits bei Kind und Eltern mehr Vertrauen ins eigene Gefühl für den jeweils anderen und für sich selbst zu schaffen.

Autorinnenteam
Alicia F. Lieberman, PhD,
arbeitet am Fachbereich Psychiatrie der University of California in San Francisco (UCSF), wo sie den Irving B. Harris-Lehrstuhl für Infant Mental Health sowie die Vizepräsidentschaft für akademische Angelegenheiten innehat. Sie ist Leiterin des Child Trauma Research Program am General Hospital von San Francisco. Außerdem leitet sie das Early Trauma Treatment Network (ETTN), eine aus vier Hochschulprojekten bestehende Arbeitsgemeinschaft, die ihrerseits zum National Child Traumatic Stress Network (NCTSN) gehört.
Patricia Van Horn, JD, PhD,
arbeitete gleichfalls am Fachbereich Psychiatrie der University of California in San Francisco (UCSF), wo sie eine außer­ordentliche klinische Professur innehatte, und war am General Hospital von San Francisco sowohl stellvertretende Leiterin des Child Trauma Research Program als auch seit 2010 Leiterin der Abteilung für Säuglings-, Kinder- und Jugendlichenpsychiatrie am General Hospital von San Francisco.
 
Fazit
Kurz gesagt, geht es im vorliegenden Handbuch um eine psychodynamische Eltern-Baby-Kleinkind-Psychotherapie* - Studie des Autorinnenteam Alicia F. Lieberman  und Patricia Van Horn. 
Dabei werden die Therapie-Topoi Analyse, Entwicklung, Trauma, Verhalten sowie Ethnizität erforscht und entwickelt. Das psychodynamische Modell wird anhand der Konfliktproblematik an Fällen anschaulich nachvollziehbar. Die  Beobachtungsschwerpunkte richten sich 'lupenartig' auf Mimik und Affekte, Sprechen an Babys - durch die Therapeutin. Im 2. bis zum 5.Lebenjahr steht das gemeinsame Spiel von traumatisierten Eltern oder/und Kindern im Zentrum, laut des Autorenteams: Und dabei entsteht ganz natürlich eine Abwehr der Eltern zur Therapeutin (das Kind sei noch zu klein, um etwas zu verstehen, wobei es dazu noch um gefühlte Konkurrenz geht) . Da das methodisch bedingte Schweigen  der Therapeutin und ihre fördernde Zuwendung zum Kind das Eltern-Kind-Verhältnis so störend wirken kann. auch der  Ansatz Interkulturalität in der Therapie einzubeziehen ist neu ,aber  angesichts der traumatisierten Flüchtlingsfamilien zunehmend bedeutsam. Es ist daher gut - für alle Betroffenen und Beteiligten - dass sich die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur für das traumatisierte Kinder und das hilfreiche, diskursive (weil aktuell viel missverständlich zu sein scheint) und wirkkräftige Handbuch einsetzt. m+w.p16-1

*) http://www.ipu-berlin.de/weiterbildung/angebot/eltern-saeuglings-und-kleinkind-psychotherapie.html