Die Deutsche Leberstiftung zum Weltkindertag: Auch Kinder können an Lebererkrankungen leiden - Symptomatik oft unspezifisch !

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Die Deutsche Leberstiftung zum Weltkindertag: Auch Kinder können an Lebererkrankungen leiden - Symptomatik oft unspezifisch !

Hannover - 14. September 2016 - Unter dem Motto „Kindern ein Zuhause geben“ rufen das Deutsche Kinderhilfswerk und UNICEF Deutschland am 20. September 2016 dazu auf, die Interessen, Rechte und Bedürfnisse von Kindern in den Fokus von Politik und Gesellschaft zu stellen. Wichtig für das Wohlergehen eines jeden Kindes ist neben einem vertrauensvollen, schützenden und unterstützenden Umfeld auch eine optimale medizinische Versorgung. Die Deutsche Leberstiftung nimmt den Weltkindertag zum Anlass, auf Lebererkrankungen bei Kindern und deren Vorbeugung sowie deren Behandlung aufmerksam zu machen.
„Viele Krankheiten bei Kindern wie beispielsweise Krebs oder Herzerkrankungen haben eine gewisse Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, bei Lebererkrankungen ist dies leider nicht der Fall“, sagt Prof. Ulrich Baumann, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, aus der Pädiatrischen Gastroenterologie und Hepatologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Um speziell dieser mangelnden öffentlichen Präsenz von Lebererkrankungen bei Kindern entgegenzuwirken, nutzt die Deutsche Leberstiftung den Weltkindertag, um über Lebererkrankungen bei Kindern zu informieren.
Die Diagnose von Lebererkrankungen ist auch bei Kindern und Jugendlichen oftmals schwierig, da sie häufig kaum Beschwerden haben oder die Symptomatik so unspezifisch ist, dass diese eher harmlosen Erkrankungen ähneln. Länger anhaltende Symptome wie Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Wachstumsstörungen sollten immer Anlass sein, beim Kinderarzt die Leber-Blutwerte überprüfen zu lassen. Wie bei anderen Krankheiten sind auch bei Lebererkrankungen frühzeitige Diagnosen oft wichtig für erfolgreiche Therapien.
Bei der häufig bei Neugeborenen auftretenden Gelbfärbung der Haut handelt es sich meistens um die harmlose „Neugeborenen-Gelbsucht“. Nur wenn diese Gelbfärbung der Haut länger als zwei Wochen andauert, sollte durch eine Blutentnahme getestet werden, ob es sich um eine Lebererkrankung oder beispielsweise einen Gallestau handelt.
Zu den am weitesten verbreiteten Lebererkrankungen bei Kindern und Jugendlichen zählen beispielsweise die Gallengangsatresie, verschiedene Stoffwechselerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen. Darüber hinaus sind Entzündungen der Leber durch Infektionen, vor allem mit Viren wie mit dem Hepatitis B- oder C-Virus möglich.
In Deutschland gehört die Impfung von Säuglingen gegen Hepatitis B zu den von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen. Für Kinder wird meistens ein Sechsfach-Kombinationsimpfstoff eingesetzt, mit dem gleichzeitig gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten, das Bakterium Hib, Kinderlähmung (Polio) und Hepatitis B geimpft werden kann. Manche Eltern fragen sich, warum bereits Säuglinge gegen Hepatitis B geimpft werden sollen, obwohl als wichtigster Übertragungsweg von Hepatitis B-Viren Geschlechtsverkehr eingestuft wird. Diese Impfempfehlung hat zwei Gründe: Diese Erkrankungen sind im Säuglingsalter zwar sehr selten, werden dann aber fast immer chronisch. Kommt es zu einer chronischen Entzündung, besteht ein erhöhtes Risiko für bindegewebsartige Veränderungen der Leber (Fibrose) oder Zirrhose. Vor allem bei einer bestehenden Zirrhose ist das Risiko für einen Leberzellkrebs deutlich erhöht. Der zweite Grund für die frühzeitige Immunisierung gegen Hepatitis B ist, dass Kinderärzte und Gesundheitsämter Jugendliche nicht mehr erreichen, um den wichtigen Impfschutz aufzubauen. Deswegen wird in Deutschland der sichere Weg gegangen, durch eine Impfung im frühen Kindesalter den notwendigen „Teenager-Schutz“ zu erreichen. Trotzdem sollte im Idealfall die Impfung nach 15 Jahren aufgefrischt werden.
Für Kinder und Jugendliche ist im Falle einer bestehenden Lebererkrankung eine besondere Behandlung vonnöten. „Diagnostik und Therapie von Lebererkrankungen bei Kindern und Jugendlichen sollten immer bei einem Arzt durchgeführt werden, der sich speziell auf die Betreuung von Kindern mit Magen-, Darm- und Lebererkrankungen spezialisiert hat“, empfiehlt Prof. Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung.
Und Prof. Baumann ergänzt: „Manchmal ähneln die Verläufe der Erkrankungen denen der Erwachsenen, oft gibt es aber auch andere (schwerere oder leichtere) Verläufe – Kinder sind eben keine kleinen Erwachsenen. Nur ein Kindergastroenterologe hat das medizinische Wissen und die Erfahrung, die bei der Behandlung von Lebererkrankungen bei Kindern und Jugendlichen erforderlich sind.“
Weiterführende Informationen zu Lebererkrankungen bei Kindern und Jugendlichen gibt die Deutsche Leberstiftung in einem Faltblatt, das unter www.deutsche-leberstiftung.de heruntergeladen oder in der Geschäftsstelle der Deutschen Leberstiftung unter 0511 532 6819 bestellt werden kann.
10 Jahre Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Diese Aufgaben erfüllt die Stiftung seit ihrer Gründung vor zehn Jahren sehr erfolgreich. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
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