Matthias Wenke : ADHS: Diagnose statt Verständnis? Wie eine Krankheit gemacht wird

Gesundheit - Adoleszenz  A-Z > A
ADHS: Diagnose statt Verständnis
-gkj-brandes-apsel18-5adhs-diskurs

Online-Publikation: Mai 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Matthias Wenke : ADHS: Diagnose statt Verständnis? Wie eine Krankheit gemacht wird >>
wissen & praxis 140: 196 S., 23,7 x 15,5 cm, Paperback Großoktav; ISBN 9783860993408; 19,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.;  http://www.brandes-apsel-verlag.de
  
Charakteristika
> Ein phänomenologischer Kritik-Diskurs
> Eine kritische Opposition zur »ADHS«-Diagnose ist hochaktuell
> Die reduktionistische und biologistische Erklärung ist überholungsbedürftig

Inhalt
Der ADHS-Wahn nimmt kein Ende, weiterhin bekommen ca. 10% der Grundschulkinder in Deutschland, vor allem Jungen, Medikamente. Deshalb lesen Sie »ein sehr kluges und wichtiges Buch, das eine neue Perspektive auf das Thema ADHS wirft, vor allem die Folgen von ausschließenden Diagnosen unmissverständlich klar macht« (Sonderpädagogik). Dadurch »hat der Band eine große Bedeutung für eine kritische Überprüfung der Entwicklung um ADHS« (Ev. Jugendhilfe).
Die kritische Opposition zur »ADHS«-Diagnose
wird wissenschaftlich immer mehr bestätigt, hat immer mehr Anhänger gefunden und in Deutschland mit der Konferenz ADHS (http://www.adhs-konferenz.de) hochqualifizierte und erfahrene Mitstreiter bekommen. Die reduktionistische und biologistische Erklärung hat sich wie erwartet als überholt erwiesen und die phänomenologische, ganzheitliche Sicht von Geist, Leib und Welt wurde bestätigt.
 
Autor
Matthias Wenke, M. A., zwei Söhne, lebt in Bonn. Individualpsychologischer Berater und Supervisor (DGIP), Heilpraktiker (Psychotherapie), Yogalehrer, Tontechniker, Medientrainer, Autor. Fortbildungen in Körperpsychotherapie, EMDR, Gestaltungstherapie, Klientenzentrierter Beratung. Referent und Institutsmitglied am Alfred-Adler-Institut Nord e.V. (AAIN) Delmenhorst, Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft Individualpsychologische Beratung (AGIB). Ursula-Heuss-Wolff-Preisträger 2013 der DGIP (Deutsche Gesellschaft für Individualpsychologie).
 
Stimme
Leider hat sich die medizinische Diagnosepraxis in eine andere Richtung entwickelt und schließt immer mehr Symptome und Altersgruppen ein, sodass »ADHS« immer beliebiger wird und ein genaues Hinschauen, was eigentlich wirklich mit den verstörten Menschen los ist, immer weniger erwünscht scheint. Die Experten vermehren sich unaufhaltsam, das Ausbrüten immer neuer und verschwommener Störungssyndrome nebst Ursachenvermutungen und Reparaturmethoden wird zum Volkssport. Darum ist unabhängige Wissenschaft im Dienste der Kinder und der Freiheit wichtiger denn je.
« Unsere Arbeit
Wir sind ein Zusammenschluss von namhaften Wissenschaftlern aus verschiedenen Disziplinen, die sich für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema ADHS einsetzen».
« Unsere Vision
ist es, die Öffentlichkeit zu ermächtigen, das gegenwärtige schulmedizinische ADHS-Konstrukt kritisch zu hinterfragen und damit der einseitigen Biologisierung kindlichen Verhaltens entgegenzuwirken».
« Governance
Die Konferenz ADHS wird durch Vorstand und Kuratorium geführt und durch den Generalsekretär nach aussen vertreten».
*
https://konferenz-adhs.org/de/literatur/buecher/buecher-liste/210-adhs-diagnose-statt-verstaendnis
Konferenz ADHS c/o Freies Bildungswerk Rheinland
mailto:info@konferenz-adhs.org; http://www.konferenz-adhs.org
Konferenz ADHS Oberer Aareweg 6a 3250 Lyss Bern CH
mailto:info@konferenz-adhs.org; http://www.konferenz-adhs.org

Fazit
"Alle Diagnosen sind Kulturobjekte" so der Individualpsychologische Berater Matthias Wenke in seiner hervorragenden „ADHS: Diagnose statt Verständnis", wobei Letzteres durch s/eine phänomenologische Pädagogik in die real heilende Richtung zum Welt-Sein führt. Und weiter: 'Nur das Bewusstsein erzeugt Neurobiologie und nicht umgekehrt, dies ist dringlich erforderlich'. Alles Bisherige führt zum weiteren Ausbrüten verschwommener, bis modischen Begriffen‘. Gut so.
Inzwischen wurde die phänomenologische Denk-Sicht von Geist, Leib und Welt mehrfach bestätigt (Fuchs '08 Wenke'11, Scheurle '16).
Nicht zuletzt zitiert Wenke zu Recht die vergessenen Väter der Psychoanalyse wie Alfred Adler (1)  'leib_haftig' wieder erweckt: 'Wie einer sich bewegt, so ist der Sinn seines Lebens' oder Stephen Gilligan (2) mit: 'Der Leib ist der Sinn seines Lebens'.
Wenke verknüpft zwischen Psyche & Soma drei Wissensfelder auf treffliche Weise für seine Heilpädagogik:

Innerer Bezugsrahmen:             Privater                            Subjekt-/ Selbst-Erleben
Empathie                                 Diskursiver                       Einfühlung  / Reziprozitä
Äusserer Bezugsrahmen            Intersubjektiver Raum      Objekt / Beobachtung:
                                                                                       Im Selbst & Anderen

Zukunftsweisend ist darüber hinaus das Hüllen-Modell (siehe eingangs das Diagramm) von Wenke, zur Bewältigung und Gestaltung der Innenwelt (Wenke 2018), das wir mit der räumlichen Aussenraum-Gestaltung transdisziplinär erweiterten (Prankl.. 1968-2018)..m+w.p18-6

1) Alfred Adler
https://en.wikipedia.org/wiki/Alfred_Adler
2) Stephen Gilligan
https://de.wikipedia.org/wiki/Stephen_Gilligan
***