Wann ist der Arztbesuch sinnvoll? Bauchschmerzen bei Kindern könnnen sehr unterschiedliche Ursachen haben
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In den meisten Fällen sind sie harmlos und bedürfen keiner ärztlichen Maßnahmen. Bestimmte Anzeichen können jedoch auch auf eine zugrundliegende Erkrankung hinweisen –
beispielsweise auf eine chronisch entzündliche Darmerkrankung.
Ursachen von Bauchschmerzen
Bauchschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden im
Kindes- und Jugendalter. Meist sind sie harmlos und vergehen
von selbst. Mögliche Ursachen sind zum Beispiel Blähungen,
Verstopfung oder auch ein leichter Infekt. Oft lassen sich die
Beschwerden auf die Ernährung zurückführen. Gerade bei
Kleinkindern kann eine ballaststoffreiche Ernährung mit viel
Vollkornprodukten, Obst und Gemüse die Gasbildung im
Magen-Darm-Bereich begünstigen. Das Resultat können
Blähungen sein. Auch zu fettiges Essen oder besonders
üppige Mahlzeiten können bei jungen Kindern
Bauchschmerzen auslösen.
Diese können manchmal jedoch auch ein
Anzeichen einer ernsthaften oder chronischen Erkrankung
sein. So können etwa chronisch entzündliche
Darmerkrankungen, wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa,
bereits im Kindes- und Jugendalter auftreten und zu
regelmäßigen Bauchschmerzen und Magen-Darm-
Beschwerden führen. Chronisch entzündliche
Darmerkrankungen zeichnen sich durch wiederkehrende
Entzündungsschübe im Magen-Darm-Trakt aus, die sich mit
beschwerdefreien Phasen abwechseln.
Bei welchen Beschwerden ist ein Arztbesuch nötig?
„In den meisten Fällen sind Bauchschmerzen bei Kindern kein Grund für einen Arztbesuch“, sagt Prof. Dr. Franz Hartmann,
Gastroenterologe in Frankfurt/Main und Vorstandsmitglied der Gastro-Liga. „Wer sich unsicher ist, sollte aber natürlich nicht
zögern, ärztlichen Rat zu suchen.“ Bei starken Schmerzen oder wenn die Schmerzen länger als eine Stunde andauern, kann der Gang zum Arzt hingegen sinnvoll sein. Weitere Warnsignale sind gleichzeitiges Fieber, Blut im Stuhlgang, Erbrechen oder eine angespannte Bauchdecke. Bauchschmerzen beim Einatmen können auf eine beginnende Lungenentzündung hinweisen.
Wenn die Schmerzen ohne eine klar ersichtliche Ursache regelmäßig wiederkehren, könnte zudem eine der genannten chronisch entzündlichen Darmerkrankungen vorliegen. Dies sollte durch einen Arzt abgeklärt werden.
Was tun gegen Bauchschmerzen?
„Bei leichten Bauchschmerzen können bereits einige einfache Hausmittel helfen“, rät Prof. Hartmann. So können etwa Tees mit Fenchel, Anis oder Kümmel Abhilfe schaffen. Bei Verstopfung ist eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn sinnvoll. Leinsamen können die Beschwerden einer Verstopfung lindern. „Allerdings sind nicht alle Hausmittel für jedes Alter geeignet“, sagt Prof. Hartmann. „Gerade bei Kindern im Säuglingsalter sollten Sie zunächst mit Ihrem Arzt abklären, welche Maßnahmen Sie ohne Bedenken einsetzen können.“
Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen erhalten die Kinder oder Jugendlichen in der Regel Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen. Meist sind auch in den beschwerdefreien Phasen bestimmte Arzneimittel notwendig. Sie dienen dazu, neuen Entzündungsschüben vorzubeugen.
Haben Sie Fragen zum Thema Bauchschmerzen oder chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei Kindern? Dann rufen Sie an. Die Experten der Gastro-Liga e. V. geben Ihnen gerne Antwort. Am 2. Mai und am 6. Juni 2018 (jeweils Mittwoch) von 18 bis 20 Uhr ist die GASTRO-Sprechstunde unter Tel.: 0641 – 9 74 81 20 zu erreichen.
Unter www.gastro-liga.de steht Ihnen im Bereich „Unser Service“ eine Vielzahl an Broschüren zu unterschiedlichen Verdauungsthemen kostenlos zum Download zur Verfügung, unter anderem zum Thema chronisch entzündliche Darmerkrankungen.
Gastro-Liga e. V.
Deutsche Gesellschaft
zur Bekämpfung der Krankheiten
von Magen, Darm und Leber
sowie von Störungen des Stoffwechsels
und der Ernährung e. V.
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