Menschen in Stein gemeisselt . Essays von Jaqueline Perifanakis, Luca Tori, u.w. 11 Beitragende . Schweizerisches Nationalmuseum (Hg.)

Fundstellen von Jadeit-Beilen:
Durch grossräumige Kontakte gelangen Rohmaterial und -formen der Beile
in entfernte Gebiete wie die südliche Bretagne,
wo sie in die charakteristische spitzzackige Form überarbeitet wurden

Am linken Rand, der mittigen Katalogbuchseite vermittelt ein vertikales Ornament durchgehend eine
Schein-Fadenbindung, was einen synästhetischen* Reiz für den aufmerksamen Betrachter auslösen kann...
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Menschen - in Stein gemeisselt . Nationalmuseum - CH
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Online-Publikation: November 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Menschen in Stein gemeisselt . Essays von Jaqueline Perifanakis, Luca Tori, u.w. 11 Beitragende . Schweizerisches Nationalmuseum (Hg.) >>
160 Seiten, durchgehend sw-Abb., 18 x 27 cm, bibliophil,gebunden, ISBN 978-3-85616-961-9, CHF 29,00 / EUR 28,00
cmv / Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch

Charakteristika
> Katalogbuch
Bibliophiles Design: Schein-Fadenbindung & Vorsatz ornamentiert
> Ausstellung
- Die ersten lebensgrossen Darstellungen des Menschen
- Faszinierende Einblicke in die Epoche der Jungsteinzeit
- Ausstellung im Landesmuseum Zürich: 17. September 2021 bis 16. Januar 2022

Inhalt
Die ersten lebensgrossen Darstellungen des Menschen . Faszinierende Einblicke in die Epoche der Jungsteinzeit Ausstellung im Landesmuseum Zürich: 17. September 2021 bis 16. Januar 2022 . Es sind die frühesten Denkmäler Europas: Vor 6000 Jahren beginnen Menschen vom Atlantik bis zum Kaukasus, grosse bearbeitete Steine – sogenannte Stelen – in der Landschaft aufzustellen. Sie geben ihnen eine menschliche Form; oft erkennbar sind Kopf, Augen oder Arme, manchmal gar Frisuren oder Tätowierungen. Menschendarstellungen gab es schon vorher, neu ist die Grösse der Steine, die von halber bis zu doppelter Menschenhöhe reicht. Die im 4. und 3. Jahrtausend v. Chr. errichteten Monumente werden als Ahnenbilder gedeutet, die die Macht eines Einzelnen oder einer Gemeinschaft demonstrieren. Die Stelen künden von einer Zeit der Innovationen und des Umbruchs – erst seit Kurzem werden Viehzucht und Ackerbau betrieben.Die Publikation zeigt herausragende Stelen aus der Schweiz, Italien, Frankreich und Deutschland und integriert neue Funde und Erkenntnisse.

Fazit
Vor 6000 Jahren beginnen Menschen vom Atlantik bis zum Kaukasus, grosse bearbeitete Steine – sogenannte Stelen / Denk-Male - in der Landschaft aufzustellen.
Sowohl den Ausstellungs- als auch den Buchgestaltern und dem wissenschaftlichen AutorInnen-Team ist es in hervorragendem Masse gelungen Einblick in die synästhetische* Sicht- und Werkweise der Jungsteinzeit zu gewinnen.
Inhaltlich und gesellschaftlich geht es dabei um die jungsteinzeitliche Präsentation von Reichtum, Ungleichheit
und religiöser Ideologie (ach, wie aktuell).
Gezeigt werden Stelen von Petit-Chasseur in Sitten / Schweiz, vom Zentralmasssiv bis Voralpen / Südostfrankreich / und die Gruppe Valcamonica /Valtellina / Italien.
Auch den Urhebern/Auftragsgebern mit ihrer 'Ide/e/ologie' der Megalithkultur (Menhire..) wird nachgegangen. Dabei spielen - nach neuester Forschung – die Anhäufung von Vermögen (durch Überschuss-Lagerung einzelner Jäger und Sammler), Identitätsbildung und Machtpositionierung einer Person und eines Clans (Darstellung der Häuptlinge.. aber auch mit ihren bevorzugten Sklaven) in dieser neuen sesshaften Land- und Weidewirtschafts-Gesellschaft eine entscheidende Rolle.
Abschliessend betrachtet fällt auf, dass der originäre, synästhetische Werk- und Wert-schöpfende in der vorrangig ökonomischen Gesamtbetrachtung im Hintergrund verblieben bleibt.
Das bibliophile Design von Res Eichenberger mit durchgehender Schein-Fadenbindung & Vorsatz hochwertig ornamentiert, vertieft die Aufmerksamkeit der Interessenten zum Topos der neolithischen Gesellschaft und trägt so zu einem gelungenen synästhetischen Zugang ausserordentlich bei.
m+w.p21-11 < k. >

*) Synästhetisch
Die Synästhesie bezeichnet hauptsächlich die Kopplung zweier oder mehrerer physisch getrennter Bereiche der Wahrnehmung.& Gestaltung
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
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