Barock - Zeitalter der Kontraste . Schweizerisches Nationalmuseum (Hg.)

Darstellung der Diana
Joseph Werner, 1663-1664 Gouache auf Pergament

Schweizerisches Nationalmuseum


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Galerie - Kunst & Gestaltung 4.0 > Werkzeuge/n der Betrachtung : II ->> Schweiz Barock : Opulenz - Innovation - Schweiz
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Online-Publikation: SNovemberber 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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196 Seiten, 142 meist farbige Abbildungen, gebunden, mit Leinen-Dreivierteldecke, 20,5 x 29,5 cm, ISBN 978-3-85616-983-1, CHF 36.00 EUR 34,00
cmv / Christoph Merian Verlag Basel, http://www.merianverlag.ch/

Charakteristika
> Barock in der Schweiz und in Europa im kulturhistorischen Kontext
> Meisterwerke aus internationalen Museen in neuem Licht
> Ausstellung im Landesmuseum Zürich: 16. September 2022 bis 15. Januar 2022

Inhalt Buch
Der Barock ist ein Zeitalter der Kontraste, in dem Kunst, Architektur, Mode und Kunsthandwerk aufs Engste mit den religiösen, sozialen und politischen Umbrüchen der Zeit verknüpft waren. Die reich bebilderte Publikation beleuchtet unterschiedliche Facetten dieser grossen Kulturepoche aus interdisziplinärer Perspektive.

Ein besonderes Augenmerk gilt den vielfältigen Verbindungen der Schweiz mit Europa und der «Neuen Welt»: So erlebte die Handwerkskunst dank neuer Vorlieben, etwa für Indiennes-Stoffe oder chinesisches Porzellan, einen Aufschwung. Schweizer Architekten waren in weiten Teilen Europas tätig und somit massgeblich am Bauboom der römisch-katholischen Kirche beteiligt. Die barocke Hofkultur strahlte von den europäischen Höfen in die Schweiz aus und führte auch hier zu einer neuen Tafelkultur, prunkvollen Interieurs und luxuriöser Kleidung.

Inhalt Ausstellung
Barock ist mehr als eine Frage des Stils. Diese Kulturepoche zwischen 1580 und 1780 ist von grossen Kontrasten geprägt: Opulenz und Innovation auf der einen, Tod und Krisen auf der anderen Seite. Andauernde Religionskriege und globaler Handel führen zu Machtgewinn und zu kulturellem Austausch, aber auch zu Hungersnöten und Ausbeutung. Die Schweiz ist dabei mitten drin: Ihre Architekten realisieren bedeutende Werke in ganz Europa, Künstlerinnen und Wissenschaftler sind international vernetzt, in Kleidung und Interieur spiegelt sich die französische Hofkultur wider und die weltweite Zirkulation von Waren und Wissen verändert das Leben nachhaltig. Die Ausstellung präsentiert kostbare Objekte aus der barocken Architektur, Gartenkultur, Mode und Kunst und fokussiert dabei auf deren historischen Kontext, um diese schöpferische Epoche in ihrer ganzen Ambivalenz zu beleuchten.

Virtueller Rundgang
https://virtuell.landesmuseum.ch/barock/

Fazit
Die Kulturepoche Barock, rund 400 bis 200 Jahren vor unserer Zeit, kennzeichnet und ähnelt aus dem Blickwinkel von Umbrüchen auch unsere Gegenwart. Im Kontrast dazu spiegelt der barocke Prunk und Glanz in Architektur und Kunsthandwerk der Schweiz, ambivalent 'Lust und Leid, Weite und Enge (Vorwort)', und empfindungsverwandt zum glokalen Heute. Inhaltlich werden politische Umwälzungen, Frömmigkeit, versklavte Menschen, Tischkultur im Wandumfeld von Tapisserien und Mode 'zwischen Imagination und Intention. Freiheit und Verbot' sichtbar, die zusammen eine hohe höfische Handwerkskunst hervorbringen. Erstaunlich, dass sich dabei Frauen in Kunst und Wissenschaft sich behaupten, die erst im späten 20. Jahrhundert und besonders im Heute auf Augenhöhe (immer noch rund - 20%) kulturell sich positionieren.
Der Prachtband zum Schweizer Barock ist eine Augenweide für alle an Kultur Interessierten.
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