Hans-Jürgen Müller : Logik neu denken . Eine pragmatisch-philosophische Systematik des Vernetzens von Begriffen

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Logik neu denken
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Online-Publikation: Oktober 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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wissen & praxis 179 : 260 S., Pb. Großoktav; ISBN 9783955581749; 29,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de

Charakteristika
- Eine pragmatisch-philosophische Systematik
- Vernetzen von Begriffen
 
Inhalt
Genügt es, wenn wir »Lebewesen-Tier-Mensch« sagen? Ist etwas gewonnen, wenn wir »Lebewesen – tierisches Lebewesen – menschliches Tier-Lebewesen« sagen? Im ersten Fall genügt dies zum Beispiel für eine zoologische Taxonomie. Wir setzen logisch eine unbestimmte Welt voraus, in der unter anderem Lebewesen, Tiere und Menschen vorkommen. Ansonsten betrachten wir »Mensch« und »Tier« von ihrem gedachten Inhalt her als Lebewesen. Wozu braucht die Philosophie das Zusammenspiel von Umfang und Inhalt?
 Diese Einführung in die Grundlagen der Begriffslogik soll klassische Themen der Logik zugänglich machen. Wer Begriffe verknüpft, vollzieht performative Handlungen. Ihre pragmatische Interpretation als kategorisches Setzen, hypothetisches Folgern und disjunktives Verknüpfen führen zu unterschiedlichen Argumentations- und Schlussweisen: Abduktion, Induktion, Deduktion erschließen in ihrem Zusammenspiel neue gedankliche Zusammenhänge. Müller zeigt, dass man dazu mit Begriffen intensional und extensional arbeiten muss. Begriffliche Beziehungen sind zu diesem Zweck auch ohne Kalkülisierung durch graphische Diagramme hinreichend präzise und selbsterklärend darstellbar.

Autor
Hans-Jürgen Müller, geb. 1949, Studium der Anglistik, Klassischen Philologie, Philosophie und kath. Theologie in Frankfurt a. M.; Promotion über die Logik von Fichtes Religionsphilosophie; German Language Assistant am Winchester College; über 30 Jahre Lehrer an einem Frankfurter Gymnasium; Mitarbeit bei der Erstellung der Lehrpläne in den Unterrichtsfächern Philosophie und Ethik; Lehrauftrag für antike und mittelalterliche Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt a. M. Mehrere Veröffentlichungen zu logisch-systematischen Fragestellungen.

Fazit
Der Philologe und Philosoph Hans-Jürgen Müller stellt sein Buch "Logik neu denken" mit seiner pragmatisch-philosophischen  Systematik des Vernetzens von Begriffen zum Diskurs. Er zeigt, dass man dazu mit Begriffen intensional und extensional arbeiten muss. Begriffliche Beziehungen sind zu diesem Zweck auch ohne Kalkülisierung* durch graphische Diagramme hinreichend präzise und selbsterklärend darstellbar, so Müller. 
Es ist bekannt, dass 'ein Bild tausend Worte beinhaltet' was von wesentlicher Aussage ist, auch in diesem Werk.
Im ganzen betrachtet gibt dieses Diskursbuch wertvolle Hinweise zur Bildhaftigkeit. m+w.p16-10

 *) Kalkülisierung
https://de.wikipedia.org/wiki/Kalk%C3%BCl

Weitere Hinweise:
Logik
(von altgriechisch λογικὴ τέχνη logiké téchnē ‚denkende Kunst‘, ‚Vorgehensweise‘) oder auch Folgerichtigkeit[1] wird im Allgemeinen das vernünftige Schlussfolgern und im Besonderen dessen Lehre – die Schlussfolgerungslehre oder auch Denklehre – bezeichnet. In der Logik wird die Struktur von Argumenten im Hinblick auf ihre Gültigkeit untersucht, unabhängig vom Inhalt der Aussagen. Bereits in diesem Sinne spricht man auch von „formaler“ Logik. Traditionell ist die Logik ein Teil der Philosophie. Ursprünglich hat sich die traditionelle Logik in Nachbarschaft zur Rhetorik entwickelt. Seit dem 20. Jahrhundert versteht man unter Logik überwiegend symbolische Logik, die auch als grundlegende Strukturwissenschaft, z. B. innerhalb der Mathematik und der theoretischen Informatik, behandelt wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Logik
Denken
Beim Denken werden alle Vorgänge zusammengefasst, die aus einer inneren Beschäftigung mit Vorstellungen, Erinnerungen und Begriffen eine Erkenntnis zu formen versuchen.[1] Bewusst werden dabei meist nur die Endprodukte des Denkens, nicht die Denkprozesse, die sie hervorbringen.[2] Introspektive Vermutungen – Lautes Denken – sind jedoch sehr unzuverlässig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Denken

◦Abduktives Denken :
Der erkenntnistheoretische Begriff Abduktion (lat. abductio „Wegführung, Entführung“; engl. abduction) ist im Wesentlichen von dem amerikanischen Philosophen und Logiker Charles Sanders Peirce (1839–1914) in die wissenschaftliche Debatte eingeführt worden. „Abduktion ist der Vorgang, in dem eine erklärende Hypothese gebildet wird“ (Peirce: Collected Papers (CP 5.171)). Darunter verstand Peirce ein Schlussverfahren, das sich von der Deduktion und der Induktion dadurch unterscheidet, dass es die Erkenntnis erweitert.

◦Deduktives Denken (latein. 'Ab- oder Herleitung'):
Bei dieser Form des Denkens, steht eine logische Regel im Vordergrund, anhand welcher wir von etwas Gegebenem und einer oder mehrerer Bedingungen, eine zwingende Schlussfolgerung auf die logische Konsequenz ziehen können. Es wird demnach von dem Allgemeingültigen, auf etwas Spezielles, den Einzelfall geschlossen. Das deduktive Denken bringt keine neuen Erkenntnisse, gilt aber als sicher, denn wir folgen einer bereits bestehenden logischen Gültigkeit.
Zum Beispiel: Fische leben im Wasser (logische Regel) - Mein Guppy Hermann ist ein Fisch (Bedingung) - Auch Hermann lebt im Wasser (logische Konsequenz).

◦Induktives Denken (latein. 'Herbeiführung'):
Das induktive Denken wird auch verallgemeinerndes Denken genannt, denn hier wird anhand mehrerer Beobachtungen und Bedingungen auf eine allgemeine Regel geschlossen. Mit dieser Methode des logischen Denkens könne zwar neue Erkenntnisse und neues Wissen gewonnen werden, jedoch ist das Ergebnis nicht immer sicher.
Zum Beispiel: Meine Guppys Karl und Hermann leben im Wasser (Konsequenz) - Karl und Hermann sind Fische (Bedingungen) - Alle Fische leben im Wasser (Herbeiführung einer möglichen logischen Regel).