Vielfalt in der Einheit
PA4-Diskurs-/Denkbild-Grundlage für den 24.04.2004
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa4-vielfalt-einheit24-4-04t.htm (Bildzugang)
<<Vielfalt in der Einheit>>
Alain, Carolle, Heribert, Luigi, Marga, Walter;
Quellen: PA4 25.06.00; Thomas Meyer 21.3.04 SWR2; Platon, Politeia 351ff, 476ff, 477ff, 525ff…
Das Unsagbare (das der Sprache Entzogene) / indicibile ; das Unaussprechliche (jedoch für das überbewusste Vermögen metaphysisch Erfahrbare) / ineffabile ; Ge-WAHR-en („Wittern“: Hyponoia) des Unausdrückbaren (inexprimabile) und Unbeschreiblichen im absoluten Schweigen
Das Eine / unum entzieht sich der Sprache und ist deshalb undefinierbar archê tu pantos (Prinzip von Allem, das diesem gegenüber nicht absolut transzendent sein kann) Subsistenz (Hyparxis) des Einen vor dem Sein: Henologie geht der Ontologie
Kennzeichnend für die Gesprächsführung bei Platon und für die PA4 ist die Enthaltung Jeglicher Festlegung auf irgendeinen dogmatischen Standpunkt. Diese Einstellung bildet den Rahmen, in dem all unsere Diskurse sich gestalten.
(Apollinische En-stase) Verinnerlichung
Vernunft & Wissen (Doxosophie)
Einheit um jeden Preis (Prinzipienreiterei; Vereinnahmung)
Eindeutigkeit Das Schöne
Erkenntnis vom Existenten
Eins (Nicht-Vieles)
Unerschütterliches, unveränderliches Sein |
(Platonische Eu-stase) Ausgewogenheit
351ff
Gerechtigkeit (Philosophie) Rahmen-Identität: Einheit, welche die Vielfalt akzeptiert und den ihr entsprechenden Platz zuweist 476-477ff Adäquate Deutung Wahrhaftigkeit: Die Wahrheit schauen wollen Erfassen der Seinsquelle, des (Un-)Gerechten sowie von Gutem und Schlechtem 525ff Schau des wahren Seins Einzigkeit, Einheitlichkeit, Einfalt Einheit in der Vielfalt Stabile Seinsträger, die den wechselhaften Erscheinungen zugrundeliegen |
(Dionysische Ex-stase) Ent-Äusserung
Zwistigkeit, Hader, Hass
Glauben, Meinen (Philodoxie), Lieben Vielfalt um der Vielfalt willen (Beliebigkeit: „anything goes“)
Doppel-, Mehrdeutigkeit Nichterkenntnis vom Nichtexistenten
Uneins (Nicht-Eines) Ständig sich wandelndes, vergängliches Seiendes |
Fazit: „[…] die Seele forscht nach, indem sie in sich das Denken erweckt, und sie fragt, was denn die Eins an sich ist; und so würde dann das Wissen um die Eins zu jenen Kräften gehören, die uns umwenden und zur Schau des wahren Seins führen.“ . Mai 2004
Zum EUROPA der 25: Die (Teilhabe-)Demokratie ist eine andauernde Baustelle, ein Bruchgiebel, mehr auf politischer (offener) Identität, als auf kultureller Identität beruhend, daher der unbezwingbare Drang zur regionalen Vielfalt und peripheren Blickweise.. Es kann eine europäische Bürgeridentität sich nur mit individueller Kultur und Prägung von Vielfalt entfalten.