Hepp, Rolf-Dieter (Hrsg.): Prekarisierung und Flexibilisierung / Precarity and Flexibilisation
Online-Publikation: Mai 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Hepp, Rolf-Dieter (Hrsg.): Prekarisierung und Flexibilisierung / Precarity and Flexibilisation >>
386 Seiten, Paperpack - ISBN: 978-3-89691-901-4; € 39,90
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster; www.dampfboot-verlag.de;
Inhalt
Die Auswirkungen von Prekarisierung und Flexibilisierung auf die Gesellschaft sind insbesondere unter dem Blickwinkel der gegenwärtigen Wirtschaftskrise problematisch. Die AutorInnen des Bandes analysieren nicht nur facettenreich die differierenden Aspekte des Problemhorizonts aus der Perspektive unterschiedlicher Länder der EU, den USA und der Türkei, sondern sie durchbrechen dank der unterschiedlichen Sichtweisen und Fokussierungen aus verschiedenen Wissenschaften auf die Thematik einseitige Zuordnungen und Zuschreibungen reflexiv. Die so erreichte inter- und intradisziplinäre Ausrichtung des Themenkomplexes hilft, sowohl nationale Barrieren als auch wissenschaftliche Einseitigkeiten und Standpunktlogiken zu überwinden und zu veranschaulichen, wie die Auflösungstendenzen der Arbeitsgesellschaft unter den Bedingungen der „Krise“ in das Zentrum der Gesellschaft vorgedrungen sind.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Vorbemerkung 9
Sybill De Vito-Egerland
Begrüßung 10
Rolf-Dieter Hepp
Einleitung 14
Ökonomie – Politik – Krise – Prekarisierung
Pietro Merli Brandini
The Economic Crisis and Social Precarity 62
Lennart Nørreklit and Hanne Nørreklit
Governmentality and Precarization 71
Marco Ricceri
The Economic Crisis and Social Precarity 90
Peter Herrmann
Unbalancing the Economy – Unbalancing the Social 119
Geschlecht – Migration – Sozialstruktur – Grundeinkommen – Befinden
Sabine Kergel
Arbeitslosigkeit und Veralltäglichung:
Dimensionen geschlechtsspezifischer Ungleichheit 146
Roland Bieräugel
Sozialpolitische Reformprozesse und subjektive Indikatoren –
Soziale Gerechtigkeit und sozialstaatliche Sicherung im Urteil der Bürger 153
Sibel Kalaycıoğlu/Kezban Celik
New Turn in Migration and Poverty:
A Brief History of the Two Phases of Turkey’s Internal Migration 171
Alexander Sieg
Expansion sozialer Unsicherheiten:
Tendenzen sozialstruktureller Differenzierungen 185
Andreas Hellmann
Arbeit, Wissen, Wissensgesellschaft und Technik
André Gorz‘ Konzeption des Bedingungslosen Grundeinkommens
im Kontext umfassender gesellschaftlicher Transformationsprozesse 200
David Kergel
Angst essen Seele auf
Zur Angstkonstruktion im Kontext von Prekariserungsprozessen 218
Bildung – Universität – Prekarität
Franz Schultheis
Lebenslanges Lernen: Bildung als Verheißung und Verpflichtung
des flexiblen Kapitalismus 236
Hanne Nørreklit and Lennart Nørreklit
The Precarity of University Scholars:
from Sovereign Man to Controlled Man 246
Isaac E. Catt
For a Communicology of Precarity: A Paradigm for Interrogating
the Confluence of Social Structures and Human Experience 260
Erweiterungen
Robert F. Riesinger
Soziale Schwellenunsicherheit
Passagere Bemerkungen zur Prekaritätsforschung 276
Tadeusz Rachwał
Flexible Ideologies 286
Rolf-Dieter Hepp
Prekarität, Flexibilität und die neue soziale Unsicherheit in Europa 292
Verstärkungen
Klaus Mehrens
Leiharbeit und Lebenslagen 304
Patrizio Di Nicola
(Precarity)² 314
Annick Bourguignon
A psycho-sociological view on precarity: the French case 340
Loïc Wacquant
Territoriale Stigmatisierung im Zeitalter fortgeschrittener Marginalität 369
Autorinnen und Autoren 382
Herausgeber
Rolf-Dieter Hepp, PD, Dr. phil. FU Berlin, Fachbereich Politik und Sozialwissenschaften, Institut für Soziologie; Koordinator des Netzwerkes „SUPI Network“ (Social Uncertainty Precarity Inequality) http://www.supi-project.eu/; 1997-1998 Fellowship am Maison des sciences de l’homme Paris (auf Einladung von Pierre Bourdieu). Seit 2005 Fellow International Communicology Institute, Southern Illinois University Carbondale.
Fazit
Der Politik- und Sozialwissenschaftler und Herausgeber Rolf-Dieter Hepp fasst das aktuelle Begriffsfeld "Prekarisierung und Flexibilisierung" dank seinem internationalen rund 20-köpfigen transdisziplinären Team in aussergewöhnlicher Weise gerafft zusammen, wobei wieder einmal deutlich wird dass de deduktive Blickweise der angelsächsichen Themengruppe ( Ökonomie – Politik – Krise – Prekarisierung*) sich deutlich von der vermehrt induktiven Sichtweise der deutschsprachigen Themengruppe (bei Geschlecht – Migration – Sozialstruktur – Grundeinkommen – Befinden) unterscheidet. Im Themenmix werden Kooperationen sichtbar ( in Bildung – Universität – Prekarität wie in Erweiterungen und Verstärkungen ).
Erschütternd legt dieses erkenntnisfördernde Diskursbuch in den entscheidenden Facetten des Lebens klar, dass aktuell soziale Sicherheit; leben - wie man will und Solidaridät mit Hilfsbedürftigen nur mehr rund 50% realisiert wahrgenommen wird und Chancengleichheit, unabhängig von der Herkunft und gerechte Verteilung des Wohlstands von sozialen Grundwerten mit nur mehr rund 25% realisierbar erscheint.
Hinzu kommt die durch die Prekarisierung*) und Flexibilisierung**) eine neue soziale Unsicherheit in Europa sich massiv ausbreitet. Voran durch "die Tatsache..,dass das neoliberale Gesellschaftsprojekt (zur Zerstörun g der sozialen Errungenschaften) nur schwer effektiv zu bekämpfen ist.. obwohl konservativ .. es sich als fortschrittlich präsentieren kann .. ja, die Kritik an ihm sogar in die Ecke des Konservatismus, Rückständigkeit zu stellen vermag..(Bourdieu in Isotopia 2000)".
Kommt hinzu, dass die steten Drohungen des Kapitals die Produktion zu verlagern oder in den Ängsten, Befürchtungen, Ungewissheiten und fehlende Zukunftsplanungen der Arbeitenden um ihren Arbeitsplatz die fortschreitende Verunsicherung zum Verlust des Selbstverständnis (Marginalisierung ***) der Individuen führt , sinngemäss Hepp zur französischen Lage und Wacquant nennt das eine territoriale Fixierung und Stigmatisierung bei fortschreiternder Marginalität und zitiert Goggman (1967), der drei Stigmatypen/Fragmentierung1-3 aufzählt: 1 "Deformationen", 2 "des Körpers" und 3 "Charakterfehler" mit den Brandzeichen "von Rasse, Nation und Religion" . So sind städtische Parias (Arme/Minderheiten/Frende mit Schuld- und Schamgefühl...menschliche Wracks..) in vorbehaltenen Zonen/Ghettos entstanden und gebunden, die zur räumlichen Entfremdung und Auflösung dieser "Orte/places" zu "Unorte/Informelle Siedlung****" führen.
Darüber hinaus erhält durch die Marginalisierung die Schwierigkeit, die Fragmente/Schlacke/Splitter******* in dieser dualisierten Marktgeselschaft das Prekariat (verarmte Rand der des Proletariats) nicht einmal den Status einer "Klasse als Objekt" (Bourdieu, Wacquant) wird Konglomerat / collectio personarium plurium, das
durch soziale Entbehrung, materiellen Mangel, symbolischen Defizit (Bildungsferne, Selbstwertverlust...) geprägt wird. Die Autoren Bourdieu, Wacquant kommen zum Schluss dass ein kollektives Handeln im dreifachen Sinne (kognitiv/vernünftig, ikonografisch/bildhaft, dramaturgisch/erlebbar präsentiert) mit politischer Arbeit der Sammlung und Repräsentation aus der "Unmögliche Gruppierung*****) = Prekariat" führt via sozialer Umverteilung und Sicherung, Selbstfürsorge besser Selbst-Wirkkraft in Richtung Wir-Wirkkraft. Jedenfalls ist dies ein dringend notwendiges und hervorragendes Diskursbuch, vermittelt eine Vision auf dem Weg zur Stabisilierung und gerechterem Leben in unserer Welt. m+w.p12-F
1-3 Stigmatypen/Fragmentierung
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/masken10-11fragmentierung-gradation.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/gradierung-torsi10-8.htm
****
*)Prekarisierung / unmögliche, informelle Gruppierung
Prekarisierung (von lat.-fr. prekär; „unsicher, durch Bitten erlangt, widerruflich, schwierig“) ist ein Begriff aus der Arbeits- und Industriesoziologie und beschreibt die "im Zuge von Individualisierung und Deinstitutionalisierung seit Beginn der 80er"[1] stetige Zunahme der Zahl von Arbeitsplätzen mit zu geringer Einkommenssicherheit.[2] Als strukturelle Ursachen für diese mangelnde Sicherheit wird häufig mangelnde Arbeitsplatzsicherheit, niedriger Lohn, Teilzeitbeschäftigung, befristete Verträge und mangelnder Kündigungsschutz (Flexibilisierung / Frembestimmte Anpassung**) und häufig fehlende Interessenvertretung (Betriebsrat) genannt. Prekarisierung beschreibt dabei den Prozess der relativen Zunahme von prekären (also schlecht bezahlten und unsicheren) Arbeitsverhältnissen in der nichtselbständigen Erwerbsarbeit. Als ein strukturelles Kriterium für die Prekarität ist die Frage entscheidend, inwieweit noch eine Selbständigkeit der Existenz durch die Beschäftigung gewährleistet ist. Danach gilt ein Beschäftigter als prekär, wenn er selbst bei Vollzeitarbeit nicht eigenständig von dem erzielten Einkommen leben kann.[1] Es kann dabei (nach neueren soziologischen Diskussionen) zur Herausbildung eines „Prekariats“ kommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Prekarisierung
**)Flexibilisierung / Frembestimmte Anpassung
Der Begriff Flexibilisierung bezeichnet in der Organisationstheorie die Erhöhung der Anpassungsfähigkeit von Organisationen und Personen. Diese wird durch die Reduzierung fester Regeln und festgefügter Strukturen erreicht. Sprachlich handelt es sich um eine Metapher. Dabei ist der Begriff der „Flexibilität“ ein soziologischer Fachbegriff, der jedoch auch als „ökonomischer und politischer Kampfbegriff“ Verwendung findet
http://de.wikipedia.org/wiki/Flexibilisierung
http://scholar.google.de/scholar?q=flexibilisierung+der+arbeitswelt&hl=de&as_sdt=0&as_vis=1&oi=scholart&sa=X&ei=JjmeT8fCGpH4sgb-0tlG&ved=0CBwQgQMwAA
***) Marginalisierung / Randgruppierung
(von lateinisch margo, „Rand“) ist ein Prozess, bei dem Bevölkerungsschichten an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und dadurch wenig am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Im extremen Fall endet Marginalisierung für die Betroffenen in Krankheit oder Hungertod. Dies kommt heute in den Industrieländern, in denen bereits seit dem Neoliberalen Projekt dis-funktionierendes System der sozialen Sicherheit entstanden ist, ist seit langem in den meisten Entwicklungsländern verbreitet.
Die Existenz am Rande einer sozialen Gruppe, Klasse oder Schicht wird auch als Marginalität bezeichnet. Ein klassisches Beispiel dafür sind die Elendsviertel von Städten in Entwicklungsländern, etwa in Lima.
Marginalisierung ist nach Iris Marion Young eine der fünf Erscheinungen, die zusammen Soziale Unterdrückung kennzeichnen.
****) Informelle Siedlung / Unorte
Eine informelle Siedlung, auch Marginalsiedlung oder ungenauer Elendsviertel ist eine Siedlung, oft in der Nähe oder innerhalb einer Stadt, die sich hauptsächlich oder ausschließlich aus provisorisch gebauten Unterkünften zusammensetzt. In der Umgangssprache wird auch der Begriff Slum gebraucht, wobei jedoch mit diesem Wort traditionell heruntergekommene Stadtviertel der Kernstadt bezeichnet werden, während informelle Siedlungen vollkommen neue, ungeplante „Stadtviertel“ am Stadtrand sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Informelle_Siedlung
*****) Randgruppen / Unmögliche Gruppierung
Soziale Randgruppe ( Aussenseiter, Asoziale...) ist eine Bezeichnung für sehr verschiedene jeweils als nicht integriert geltende Bevölkerungsteile innerhalb der Gesellschaft. Diesem Begriff unterliegt eine Vorstellung von Gesellschaft, die gekennzeichnet ist durch die beiden Annahmen eines (einigermaßen) homogenen gut funktionierenden „Innen“ einerseits, und nicht integrierter bzw. integrierbarer „Außenseiter“ andererseits. Bezugspunkt für die Frage nach der „Integration“ kann dabei entweder Partizipation am gesellschaftlichen Reichtum (Eigentum und Einkommen) oder aber Übereinstimmung in Bezug auf herrschende soziale Normen und Gesetze sein; auch Überschneidungen hinsichtlich dieser beiden Ausgangspunkte sind möglich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Randgruppe
Labore der Weltgesellschaft . "Die Vierte Haut" ein visionär-diskursives Modell darstellt, W. Prankl
<< SWR2 Forum 09-11: Labore der Weltgesellschaft – Warum sich in den Megastädten unsere Zukunft entscheidet - und "Die Vierte Haut" ein visionär-diskursives Modell darstellt, W. Prankl >>
Kontakt: prankl@kultur-punkt.ch
http://www.swr.de/swr2/programm/sendungen/swr2-forum/-/id=660214/nid=660214/did=5439488/1sd5410/index.html
Es diskutierten:
Prof. Dr. Eckart Ehlers, Zentrum für Entwicklungsforschung, Bonn
Prof. Dr. Bernd Hansjürgens, Sprecher am Helmholtz Zentrum für Umweltforschung, Leipzig
Prof. Dr. Frauke Kraas, Stadt- und Kulturgeographin, Universität Köln
Moderation: Gábor Paál
ÜBERBLICK
Städte wie Lagos, Manila oder São Paulo werden kaum noch geplant. Sie wachsen einfach. Die Weltkarten verzeichnen bereits knapp 30 Metropolregionen mit jeweils über 10 Millionen Einwohnern. In ihnen konzentrieren sich Kapital und Arbeitsplätze, zugleich regiert oft das Chaos. Megastädte sind oft soziale Konfliktherde ohne funktionierende Verwaltung. Drei Viertel von ihnen liegen in Entwicklungsländern, viele von ihnen in stark gefährdeten Erdbebengebieten oder in Küstenzonen. Auch Infektionskrankheiten haben hier oft ein leichtes Spiel. In diesen Megastädten entscheidet sich, wie wir in Zukunft leben werden. Da hier Hunderte von Millionen Menschen leben, sind sie zu einem globalen Faktor geworden, auch in Bezug auf Klimaschutz, Ressourcenverbrauch, Gesundheitsvorsorge und Flüchtlingsströme. Wie können die Chancen, die in Megastädten liegen, genutzt und gleichzeitig die Risiken reduziert werden? Werden die Megastädte ihre Entwicklung steuern können?
***
Fazit und imaginärer Diskursansatz dazu von W. Prankl:
1 Charakteristische Merkmale der aktuellen Tendenzen:
- Informelle Dynamik mit Ver- und Entwicklung der letzten 20 Jahre kennzeichnet die Megastädte der Welt...
- Klima, Energieeffizienz und Risiken sind die Hauptproblemfaktoren...
- Transnationale Invest-Elemente verändern radikal lokale Stadt- und Umfeld-Regionen, Quartiere / Communities / 200.000 Slums mit 2 Mio Wanderarbeitern, weltweit..
- Politische Folge-Fragen entstehen - wie regieren, steuern und kontrollieren ?...
- Diese neu entstehenden Stadt- und Umfeld-Regionen, Quartiere / Communities zeigen informelle Strukturen auf, geplante wie ungeplante...:
-- Oft die Stadt durchdringende Slums - unmittelbar neben den privat bewachten Comunnities...
-- Diese Slums weisen differenzierte Merkmale auf , die zwischen Verzweiflung/dispair und Hoffnung pendeln...:
--- Es gibt in diesen Slums durchaus oft eine heterogene Vernetzung zwischen Ober-, Mittel- und Unterschicht, mit sozialer Kohärenz, wenn Führerschaften in diesem Ober- bis Mittelschicht- Milieu vorhanden sind, um mit den offiziellen Verwaltungs- und Politik- Entscheidern zu kooperieren um Arbeit, Arzt, Schule, Trinkwasser, sicheres Wohnen und Infrastruktur zu regeln....
2
--- Es gibt bereits musterhafte Entwicklungen / Entwicklungen: Verdichtetes Schnellbus-Netze, Kleingartenplätze für den Quartiersbedarf, fussgängernah entfernt, die die Stadt durchdringen...
--- Es gibt gute urbane Denkanstösse in den letzten 40 Jahren, die unter dem Suchwort "Urbane Utopien und Visionen" publiziert, sich am Rande der paranoiden Repräsentanten und ihrer hochfahrenden Gestaltungen versteckt angemerkt erscheinen, wie das Beipiel " Die Vierte Haut" von W.Prankl, W.Höfer 1968, daraus
ein Auszug:
Zu einer erweiternden, zukunftsträchtigen und fussgängergemässen Diskurs-Bauordung
Auf die geplante Zufälligkeit (informelle Struktur) und scheinbare Willkür des wechselnden Massstabes soll geachtet werden:
1. Die Abweichung von der Baufluchtlinie vor und zurück, von ca 0,3 m - 3,0 m..
2. Die Einteilung des Baulandes in möglichst vielen Parzellen, zwischen 4 - 8m und deren vielfaches..
3. Die Eingliederung der Nicht-Geometrie zur Veränderung und kleinen Abweichung vom rechten Winkel (ca 0° - 5°) unter Berücksichtigung der Nahumwlt zur Erstllung der Rasterstruktur / Parzellengliederung...
usw. ....schliesslich
Alle Faktoren der Gestaltung sind in einem transdisziplinären, geomantischen Sinne zu überlegen, zu planen auch informell zu gewähren, ab- und rückbaubar anzuordnen, wobei die langzeitigen, auch naturbedingten Zerstörungen, denen die Einzelteile unterworfen sind, die Statik, Dynamik, Flexibilität und Konstruktion und individuelle Schönheit oder Hässlichkeit der pluralistischen Stadt, ihrer vierten Haut nicht abträglich sind. w.p. 1968 - 2009...
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/drachen-08-11geomantie.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/editionmenges08-7-feuerstein-urbanfiction.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/galerie/sammlung/gs-feuerstein.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/birkhauser2-10-02.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/buchtipps/birkhauser06-9misselwitz-rieniets-city-collision.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/birkhauser08-3imageandurbanregion.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/er-staedtebaukrise-lampungnani05-1.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/edition-architektur09-8utopie-urbanitaet.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/staempfli-locher-embellisement06-2.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/architektur/scheidegger-spiess09-7raumsequenzen.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/praesentation/architektur/springer08-12papanek-design.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/architektur/birkhauser08-4learningfromchina.htm
Torre David . Informal Vertical Communities
Online-Publikation: November 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Torre David . Informal Vertical Communities . Herausgegeben von Alfredo Brillembourg und Hubert Klumpner, Urban-Think Tank Lehrstuhl für Architektur und Städtebau, ETH Zürich . Fotografien von Iwan Baan . Design: Integral Lars Müller .>>
416 Seiten, 16,5 x 24 cm, 406 Abbildungen, Hardcover (2012); ISBN 978-3-03778-298-9, Englisch , EUR 45,00 / CHF 55,00
Lars Müller Publishers, CH-5400 Baden; www.lars-mueller-publishers.com;
Inhalt
Torre David ist ein 45-stöckiger Wolkenkratzer in Caracas, der aufgrund der Wirtschaftskrise in Venezuela 1994 nie zu Ende gebaut wurde. Heute ist er das improvisierte Zuhause von mehr als 750 Familien, die ohne offizielle Genehmigung in diesem besetzten Raum leben, der von manchen als «vertikaler Slum» bezeichnet wird.
Urban-Think Tank, die Autoren von Torre David: Informal Vertical Communities, haben ein Jahr lang die räumliche und soziale Organisation des Ortes untersucht. Anhand zahlreicher Fotografien von Iwan Baan dokumentiert dieses Buch, wie die Menschen hier leben und ihre Infrastruktur selbst organisieren, von Friseursalons und einem Fitnessstudio zu Lebensmittelläden und weiteren Einrichtungen des täglichen Bedarfs. Dieses zum Nachdenken anregende Buch zeigt die informellen Gemeinschaften des Hochhauses und die Architektur, in der sie leben. Die Autoren möchten Denkanstösse bieten, informelle Gemeinschaften als Orte zu sehen, die Innovationen und neue Ideen generieren – im Dienst einer gerechteren und nachhaltigeren Zukunft.
Fazit
Am paradigmatischen "Torre David" in Caracas zeigt sich markant der urbane Folge- und Kriegs-Zustand zwischen Reich und Arm, vertikal als Horror-Monument präsentiert, des Abgründigen, im und um den Menschen in schwindelnder Höhe, zwischen Rohbau, Abbau, Müll ..... Ein Scherbengericht auf Kosten der Ausgegrenzten. " Behausbar ? / Zuhause?" , ausschliesslich für junge, Unbehinderte, die täglich - ohne Lift - bis 460 Stufen (44 Etagen), 340 Stufen (17 Etagen) oder 120 Stufen (6 Etagen) lt. Darstellung - überwinden können. Ältere und Behinderte sind ausgeschlossen. Fragmentiertes* Leben im neoliberalen Schuttberg. Die Fratze des Kasinokapitalismus grinst durchgehend in dieser Blick-Lektüre, mit gaffer-orientiertem technoiden Wissenschaftsblick und foto-/-grafisch gekonnt maskiertem Selbstdarsteller-Vergnügen ... Nein danke. m+w.p12-11
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*) Erweiternde und vertiefende Hinweise > In Richtung fragmentierter Urbanität:
Fragmentierung: http://pc1/kulturpunkt/galerie/gradierung-torsi11-1e.htm
- Institut für Soziales Design, Wien (seit 37 Jahren) ist ein Arbeitsprinzip zur Realisierung einer menschengerechten Umwelt . http://www.sozialesdesign.org/
- Gesundheit + Urbanität : Visionärer Aufbruch und Rückbau durch Umbau statt Abbruch am Utopie-Muster Shanghai w.p.10-5 > - http://pc1/kulturpunkt/architektur/urbanitaet-global10-5links.htm
- http://de.wikipedia.org/wiki/Walter_Prankl : .. "Klo-Manifest" 1969 (Mangelnde Hygiene in Privatpraxen- , öffentlichen Gaststätten-Toiletten ); "Sitzhöhenmodul" (öffentlich-provates körpergerechtes Sitzen); "Die vierte Haut" 1968 und "Urbaner Modul" 1970 (Stadt mit kurzen Wegen; http://pc1/kulturpunkt/architektur/leitbild-stadt12-8vision.htm );
- "Umweltdesign" Faltzeitschrift 1970-76 für eine ästhetisch-ergonomisch Welt http://pc1/kulturpunkt/ereignisse/umweltdesign.htm
- "www.kultur-punkt.ch" Internetjournal seit 2000 bis heute - digital - für ein sozial-geistig-seelisch-körperlich-gleichgewichtsförderndes Umfeld in der lokal-globalen Welt