Mythisches : Mystisches . PlatonAkademie4

PlatonAkademie4  wirkt 10 Jahre

Diskurs-Inhalt vom (13.4.2003) ff.  7.11.04 << Mythisches : Mystisches>> PA4: Platon, u.a. Staat: Hades330d; Erziehung377bff; 387c; Formung 392ff;Klassen415a; Fabel vom Tyrannen als Wolf 565d;Jenseits 614ff; Mysterien+Demokraten366a.560b; Walter F. Otto: Die Gestalt und das Sein; Alain: Damaskios  und Heribert: Mysterien…
Das Unsagbare (das der Sprache Entzogene) / indicibile ; das Unaussprechliche (jedoch für ein Subjekt mystisch Erfahrbare) / ineffabile ; Gewahren des Unausdrückbaren (inexprimabile) und Unbeschreiblichen im absoluten Schweigen
Das Eine / unum entzieht sich der Sprache und ist deshalb undefinierbar archê tu pantos (Prinzip von allem, vgl. Sonnengleichnis) Ideen erkennen ihre Ursache
Kennzeichnend für die Gesprächsführung bei Platon und für PA4 ist die Enthaltung jeglicher Festlegung auf irgend einen dogmatischen Standpunkt. Diese Einstellung bildet den Rahmen, in dem all unsere Diskurse sich gestalten
Be- und Erziehung (Paideia) lebensbegleitend  

Das kognitiv Eine: Wahre / verum

Das ethisch Eine: Gute / bonum, kalokagathia

Das ästhetisch Eine: Schöne / pulchrum Vollkommenheit

Ideen, symbolon, Fänomenale Welt  


Apollinisches (+:-) Logik, Diskursives, Geometrie Liebe zu den Künsten Sein Sagbares, Erfahrung, Vordergründiges, Basis(-ches)
Erfahrung der Theophanie: theos als überwältigendes Ereignis; Epoptie = Schau/Lichterfahrung als Erhebung in höhere Existenz (Das Wesen wird verwandelt: Theomorphosis). Z.B.: „Die Göttin tanzt“= Lichtwerdung; Theos = transpersonal: Je un-per- sönlicher, desto unitärer..

Theomorphologische Sicht / suspeciae aeternitatis. Esoterik = Vita contemplativa:

Fazit: Der Mensch als gott-gestaltig: Imanenz des Göttlichen, Gnosis = Erkenntnis

[Mittelachse der Gesprächsführung] ▼ Die wahre Liebe als Poiesis (Noetischer) Wunsch des Kreirens I Prozesshaftes, Vorgehensweise I Methodisches Filosofieren als Sterbenlernen Phaidon 64a4ff
Mythos als Deutung; Exegese des Symbols = Wortfreie Sprache. Mythos = Speicher der zeitlosen Erfahrung, stets zugänglich: morphogenetisch, elektrisch, biochemisch. Es gibt nur Nicht-Wahrgenommenes, nicht jedoch vergessenes Wissen.

Symbolon = Grundausstattung des Menschen, nicht archetypische Urform... Schriftenwerk Platons als Mythologen: „Mythen erzählen“.
Fazit: Alles ist ein Spiel des Schreibens, Staat: 376d9; 501e4  


Dionysisches (+:-) Geomantie, Fengshui, Shanshui Rauschhafte Liebe, Delirium Schein
Säuriges

Ritual: Initation in das Numinose (Wirken des Über-Natürlichen) Kultus: als Wieder-In-Aktion treten des im Urbild Geschauten
 

Anthropogene Sicht / subspeciae creature vita activa, Werke, Verdienst Exoterik = Der Mensch als vom Schöpfer Getrennte = absolute Transzendenz des Göttlichen
Fazit: Mysterien =
weder mitteilbar, noch aussprechbar, aber heranführbar in der Erfahrung, diese selbst bleibt unsag-bar, daher nur hin- und an-deutend

 

Magisches und Mythisches verwickelt sich in Widersprüchliches

W+B Agentur-Presseaussendung August 2004

<<Magisches und Mythisches verwickelt sich in Widersprüchliches>>  

Hörbuchbesprechung <<Rainer Holbe: Kultstätten der Menschheit - Kraftorte von Atlantis bis Stonehenge>> Rätsel der Menschheit. Präsentation, Regie, Sprecher und Manuskript: Rainer Holbe; Musik: Leo Castelloni; Ton und Schnitt: Axel Fitzke. 1 CD mit ausgezeichnet gestaltetem, praktischen Beiheft – Steckschlitz, Gestaltung:doppelpunkt, Berlin

Laufzeit ca. 72 Min., 10 Teile; EUR 14,95Produktion: Der Audio Verlag, München; 2004/ www.der-audio-verlag.de
Die magischen Orte von Atlantis bis Stonehenge spielen in den Mythen der Völker eine immer wiederkehrende Bedeutung, bis heute. Es sind Berggipfel, Flussufer, Haine, Plätze, an denen Bauten errichtet wurden. Immer mehr Menschen beabsichtigen an solchen Orten ihre Lebensenergie zu optimieren oder ihre Leiden zu lindern. Einige davon suchen darüber hinaus Kontakt zu Elementargeistern, Elfen, Gnomen oder Besuchern aus dem All wieder zu begegnen. Dafür wird auch Erich von Däniken gebührend zitiert, auf seiner Spurensuche nach Göttern bis zur Verdinglichung in seinem „Funk-gerät der All-Mächtigen“. Aber auch Schneemenschen und Monstern, Riesen und ihre Pferde begegnen wir in der geschickt vorgetragenen Präsentation von Rainer Holbe. Schliesslich können wir eine Hellseherin Gabriele Hoffmann, Berlin, im Gespräch mit dem Präsentator erleben, wie sie von ihren Grenzen spricht: Wenn Ratsuchende eine Verspannung oder Verkrampfung haben oder ihnen ein Unglück  bevorsteht, dann lässt sie die Sitzung sein, „dann schicke ich sie weg“ . Es gibt welche die kein Medium sind und sie nichts sehen kann, oder ihnen ein grosses Unglück bevorsteht, dann will sie so fair sein und sagt diesem Ratsuchenden „er soll gehen, ich kann nichts sehen“. Fazit: Magisches und Mythisches verwickelt sich in Widersprüchliches.

Bronze spiegelt die Inhärenz der Künste

http://archiv.kultur-punkt.ch/buchtipps-allgemein/staempfli04-3-04.htm (zum Bild)

W+B Agentur-Presseaussendung März 2004

<<Analysierte Bronze spiegelt die Inhärenz der Künste>> Buchbesprechung Ines Jucker: Corpus Speculorum

Etruscorum, Schweiz 1; Etruskische Spiegel der Schweiz: Basel, Schaffhausen, Bern, Lausanne Bronzespiegel-Analysen: Dillem B. Stern, Yvonne Gerber;Zeichnungen: A. Ast, A. Brodbeck, S. Model, B. Stucky; Gefördert vom Schweizerischen Nationalfond. 292S., mit zahlreichen sw-Abbildungen und  Zeichnungen; Hardcover, Leinenrücken, gebunden;  EUR 65,50. Stämpfli AG Verlag, Bern, 2001; www.staempfliverlag.com

Dieses aussergewöhnliche Übersichtswerk zu Fundobjekten Corpus Speculorum Etruscorum, Schweiz 1, Spiegel  der Etrusker im schweizerischen Umfeld, ist neben WissenschaftlerInnen auch für an etruskischer Kultur  Interessierte ein optisches, ja mythisches Vergnügen. Ausführlich beschrieben und gezeigt werden Griffspiegel, Spiegel mit Griffzapfen, Spiegelplatten und -scheiben, sogar Klappspiegel; auch Deckel von Klappspiegeln mit Reliefapplik kommen vor. Ein Teil stammt aus der Sammlung H. und I. Junker, wobei letztere auch dieses hervorragend und tiefschürfende Werk bearbeitet hat, der übrige Anteil stammt aus den Museen Basel, Schaffhausen, Bern und Lausanne. Die Metallanalyse von allen Spiegeln hat gezeigt, das alle aus Bronze gegossen wurden und mit der durch die Zeit entstandenen Patina bedeckt sind. Es wurden dazu das fast zungenbrecherische aber sicherlich erfolgreiche (energiedispersive Röntgenfluoreszenz-) Spektrometer der Uni Basel  und Mikroproben verwendet. Diese Proben wurden in kleinsten Pulvermengen den Spiegeloberflächen entnommen. Die Konzentrationen, Metall und Hauptkomponenten, bewegen sich zwischen 83-93 % Kupfer und 7-16 % Zinn. Bleibronze, wie sie unter römischen Gussobjekten häufig anzutreffen ist, kommt nur einmal vor.

Diese Buntmetalle, die durch die Zeit zu patinierten/korrodierten Objekten werden, könne durch die im Lagerung im Boden löslich werden, es bleibt eine Art abgereicherter Schwamm zurück, andererseits bildet sich so die genannte Patina , so berichten Dillem B. Stern, Yvonne Gerber kompetent von ihren ausführlichen präzisen Analysen. Schade, dass nicht alle wissenschaftlichen Zeichnungen einen Stil oder zumindest eine gleich bleibende Qualität aufweisen, was die Linienführung als auch den Duktus betrifft. Zum Teil finden sich klar erkennbar im Vergleich der jeweiligen Doppelseite – links die Zeichnung, rechts das Foto -Verstärkungen in Teilen der Linien, die überhaupt nicht in den Linien der fotografischen Abbildung zu bemerken sind. Auch die Linienstärken sind von Seite zu Seite unterschiedlich und stören die präzise Vergleichsmöglichkeit. Das liegt ganz sicher nicht an einer Zeitnot, sondern vielmehr am Unvermögen der Beteiligten sich auf eine nämlich eine meist sehr gelungene zarte Linienstärke zu einen. Schade. Betrachten wir- weitab von der inhaltlich-wissenschaftlich-kognitiven Blickweise- die fotografischen Spiegel  als Daumenkino und lassen die Spiegel an uns vorüber ziehen, so befinden wir uns urplötzlich-assoziativ vor den Kratern der Mondoberfläche (Korrosionswirkung der Spiegeloberfläche) und das Mythische – für die Wissenschaft unsichtbar – wird virulent: Mond und Mondgöttin, Reflex von Schönheit und Eros verknüpfen einander zu einer Inhärenz der Künste