René Descartes : Meditationen / Abhandlung über die Methode

Online-Publikation: August 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< René Descartes : Meditationen / Abhandlung über die Methode . Mit einer Einführung von Dr. Frank Schweizer>>
Artikelnummer: 00121: 224 S., geb. SU, 12,5 x 20 cm, 2. Aufl.; EAN: 978-3-86539-066-0; 5,00 €
marixverlag GmbH, D-65187 Wiesbaden; www.marixverlag.de

Inhalt
Drei Wörter leiten im beginnenden 17. Jahrhundert eine diskurstheoretische Zäsur ein und werden zum geflügelten Wort des abendländischen Gedächtnisses:„Cogito ergo sum.“ Sie buchstabieren den Beginn des modernen Rationalismus, mit dem sich die Philosophie von der Bevormundung durch die Theologie emanzipiert. Ihr Urheber, der französische Philosoph René Descartes, setzt an die Stelle sinnlicher Wirklichkeitserfahrung den Zweifel, der zum methodischen Ausgangspunkt eines vernunftbasierten Erkenntnisprozesses wird und das „Selbst-Bewusstein“ als genuin philosophisches Thema einführt. Die beiden hier versammelten Schriften Meditationen über die Grundlagen der Philosophie und Abhandlung über die Methode, die Vernunft richtig zu gebrauchen sind maßgebliche Schlüsselwerke seiner Philosophie.
Als erster Philosoph in der abendländischen Geschichte erhebt René Descartes den Zweifel zum methodischen Prinzip der Wahrheitsfindung. Absolute Gewissheit hat das Individuum allein von der eigenen Existenz, da der Denkakt ein denkendes Subjekt voraussetzt, wovon jene berühmt gewordene Formel „Ich denke, also bin ich“ zeugt. Auf der Basis dieses Wissens kann der Mensch mithilfe seiner Vernunft zu metaphysisch, physikalisch und moralisch wahren Aussagen über die Wirklichkeit gelangen. Den Weg dorthin zeigt der französische Philosoph in den beiden vorliegenden Schriften auf, die den Ursprung der Wissenschaftsphilosophie markieren und mit der Descartes die Philosophie bis in die Gegenwart hinein beeinflusste.

Protagonist
René Descartes (1598-1650) war Philosoph, Mathematiker, Physiker und Begründer des Rationalismus. Mit seinen Schriften trug er maßgeblich dazu bei, das Individuum in den Fokus wissenschaftlicher Betrachtung zu rücken und von der Vorherrschaft der Theologie zu befreien. Zu Descartes Hauptwerken zählen neben den beiden hier versammelten Schriften Die Leidenschaften der Seele, Die Prinzipien der Philosophie und Über den Menschen.

Autor
Dr. Frank Schweizer, Jahrgang 1969, studierte in Stuttgart Germanistik und Philosophie und promovierte mit einer Arbeit über Adalbert Stifter. 2003 publizierte er die Monographie: Wie Philosophen sterben.

Fazit
René Descartes ver/führt die interessiert Lesenden in eine Denkzeitreise mit seinen "Meditationen" einer Abhandlung über die Methode einen Denk-Weg in der Welt zu finden und er bemerkt in seiner Einführung, "das gelang mir, wie ich glaube, weit besser, als wenn ich niemals mein Vaterland und meine Bücher verlassen hätte".
Dank auch der ausgezeichneten Übersetzung und Bearbeitung des Germanisten und Philosophen Dr. Frank Schweizer gelingt es uns diesem Denker über die Schulter zu schau'n, seinen sechs Untersuchungen / Meditationen zu folgen: Wesen des Geistes vor dem Körper, das Dasein Gottes I und II, Wahrheit und Irrtum und die körperliche Existenz mit dem Unterscheidung zwischen Seele und Leib. Wobei er schliesslich bekennt, "dass das menschliche Leben in Bezug auf Einzelheiten häufig Irrtümern ausgesetzt ist und man muss diese Schwäche unserer Natur anerkennen". Es is ein aufrichtiges Bekenntnis zu den Grenzen der Methodik des Denkens, m+w.p11-8