Manfred Spitzer: Digitale Demenz . Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen
Online-Publikation: August 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Prof. Dr. Dr.Manfred Spitzer: Digitale Demenz . Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen >>
368 Seiten; HC + SU HC ; ISBN 3-426-27603-8 ; ISBN 978-3-426-27603-7 ; EUR (D) 19,99 ; Knaur eBook EUR (D) 17,99
Droemer Knaur / O.W.Barth, Berlin; www.droemer-knaur.de; http://mens-sana.de;
Inhalt
Digitale Medien nehmen uns geistige Arbeit ab. Was wir früher einfach mit dem Kopf gemacht haben, wird heute von Computern, Smartphones, Organizern und Navis erledigt. Das birgt immense Gefahren, so der renommierte Gehirnforscher Manfred Spitzer. Die von ihm diskutierten Forschungsergebnisse sind alarmierend: Digitale Medien machen süchtig. Sie schaden langfristig dem Körper und vor allem dem Geist. Wenn wir unsere Hirnarbeit auslagern, lässt das Gedächtnis nach. Nervenzellen sterben ab, und nachwachsende Zellen überleben nicht, weil sie nicht gebraucht werden.
Autor
Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, geboren 1958, studierte Medizin, Psychologie und Philosophie und habilitierte sich anschließend für das Fach Psychiatrie. Zweimal war er Gastprofessor an der Harvard University. Er leitet die Psychiatrische Universitätsklinik in Ulm und das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, darunter die Bestseller " Lernen" und "Vorsicht Bildschirm!". Auf Bayern Alpha moderiert er wöchentlich die Sendereihe "Geist & Gehirn". Manfred Spitzer ist einer der bedeutendsten deutschen Gehirnforscher. Kaum jemand kann wissenschaftliche Erkenntnisse derart unterhaltsam und anschaulich präsentieren.
Fazit
Als überragender Zeitgeist, der mit "spitzer" Rede und kundig-klarer, kompetenter Schreibe hat Prof. Dr. Dr. Manfred Spitzer, diesmal - in die " Digitale Demenz- Wolke gestochen. Überhöht, um deutlich genug verstanden zu werden formuliert er plakativ "Wie wir uns und unsere Kinder um den Verstand bringen". Oder: "Der Computer sei ... wie der Ochse zum Pflügen..." Copy and Paste / Kopieren und Einfügen(statt Lesen und Schreiben) wird schulisch gelehrt., dabei veringert sich die Verarbeitungstiefe/Gedächtnisdauerhaftigkeit. Schliesslich kommt Spitzer zur digitalen Noxe* : Es kommt zu Schlaflosigkeit, Depression, Sucht und körperlichen Folgen wie " digitale Medien machen dick, dumm, agressiv, einsam, krank und unglücklich ... hören wir auf, die Kinder systematisch zu vermüllen! ". Diese letzten Worte im Diskursbuch sollten wir laut und deutliche weiter verbreiten, was wir hiermit tun.
m+w.p12-8
*)Noxe:
Noxe (lateinisch noxa, „der Schaden“) ist ein Begriff, der vor allem in der Medizin Verwendung findet und einen Stoff oder Umstand bezeichnet, der eine schädigende, pathogene (d. h. krankheitserzeugende) Wirkung auf einen Organismus oder auf ein Körperorgan ausübt. Wissenschaftler unterscheiden zwischen endogenen (inneren) und exogenen (äußeren) Noxen. Im weiteren Sinn versteht man unter einer „Noxe“ jede Art von gefährdender und potentiell schädlicher Substanz und schädigendem Einfluss.Für den Menschen können die unterschiedlichsten, Elemente noxisch sein, babylonische Gegebenheiten/Urbanismen verstärken sie:
Physikalische Einflüsse, Extremtemperaturen, Mechanische Traumata (scharfe und stumpfe Gewalt, Lärm, Vibration, Luftdruck: Über-, Unterdruck, Explosion); Elektrische Reizung, siehe z. B. Elektrokrampftherapie; Strahlung (UV-Strahlung, Röntgenstrahlung); Chemische Substanzen; Mikrobiologische und Leber-Noxen (Alkohol, Toxine, Viren, Fehl-, Überernährung); Psychosoziale Bedingungen; ...Amok…
http://de.wikipedia.org/wiki/Noxe
Weitere vertiefende Hinweise:
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/galila12-5gott-wosteckstdu.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/galila-hb11-5big-bang.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/lebenswelt/galila-hb11-12lebensbegleitend-lerneni-iv.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/galila-hb11-7erwachsene-denkenii.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-mh08-10spitzerbertram-brainentertainment.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa-05-9-spitzer-zeit-freiheit.htm
Manfred Spitzer, Harald Lesch, Gunkl (Günther Paal) : Gott! Wo steckst du?
Online-Publikation: Mai 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manfred Spitzer, Harald Lesch, Gunkl (Günther Paal) : Gott! Wo steckst du? >>
2 CDs , Laufzeit: I. 53:50min; II. 63:00 min ; ISBN 978-3-902533-32-6; 19,90 € / 31,90 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt
Über Gott reden ja viele, wenngleich die meisten nur glauben, etwas über den Allmächtigen zu wissen. Und die, die etwas zu wissen glauben, Religionswissenschaftler, behaupten, Naturwissenschaftler könnten über Gott sowieso nichts sagen. Die drei Autoren dieses Hörbuch treten den Gegenbeweis an: der Astrophysiker Harald Lesch, der an der Hochschule der Jesuiten Philosophie unterrichtet, der Psychiater Manfred Spitzer, dem Wahnvorstellungen nicht fremd sind und der Intellektuellste unter den Kabarettisten, Günther "Gunkl" Paal, der sich über das Intelligente Design als Gottesbeweis mit dem Vergleich ärgert: "Der See reicht genau bis zum Ufer: Super! Tolles Argument!"
Autorenteam
Manfred Spitzer
ist ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Ulm. Darüber hinaus leitet er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. Spitzer ist durch seine zahlreichen Fernsehauftritte und Vorträge weithin bekannt.
Harald Lesch
ist Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität München und Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München. Als Fernseh- Moderator der ZDF-Sendung „Abenteuer Forschung“ ist er einem breiten Publikum bekannt.
Gunkl < www.gunkl.at >
zählt zu den erfolgreichsten Kabarettisten Österreichs, über den die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Gunkl ist Philosoph, Denker und trotzdem unglaublich komisch."
Fazit
Ein Hirnforscher (Manfred Spitzer), ein Astrophysiker (Harald Lesch) und ein Kabarettist "Gunkl" (Günther Paal) diskutieren und fragen auf ihren 2 CDs:" Gott! Wo steckst du?"
Unsere Antwort: Ist doch klar "IN ALLem", wenn wir resümieren, dass Spitzer katholisch, Lesch evangelisch erzogen und Gunkl ein bekennender Atheist ist. Denn allen gemeinsam ist die offen fragende Transzendenz*, die alle drei gemeinsam haben und ihre humorbereite Haltung und Aufbereitung mit lebensbegleitender Lernbereitschaft.
m+w.p12-5
*) Platon Akademie 4
www.kultur-punkt.ch/akademie4/
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/index.htm
Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Lebensbegleitend Lernen . I Wie Kinder denken lernen
Online-Publikation: Dezember 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Lebensbegleitend Lernen . I Wie Kinder denken lernen; II Wie Erwachsene denken; III Lebenslanges Lernen 60+ Jahre; IV Auf dem Weg zum Erfolg >>
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Gesamt-Fazit, vorangestellt:
Alle die auf dem Weg sind, im Leben und zum Erfolg, sich schulisch vorbereiten oder bereit sind lebensbegleitend zu lernen, werden auf diesem vom kompetenten und innovativen Neurowissenschaftler Manfred Spitzer und dem erfahrenen und kundigen Hirnforscher Norbert Herschkowitz gedanklich begleitet und erfahren durch aufmerksames Zuhören der Hörbücher, wie es stets weiter geht um wach zu bleiben für das Kommende. Hierbei geht es um das plastisch-dynamische Hirn und seiner Verkabelung dank dem unentbehrlichen Stoff Myelin* lebensbegleitend. Das ist die gute Nachricht. Die andere lautet: Das Arbeitsgedächtnis nimmt ab 45 Jahren ab. Es wird da langsamer gelernt aber dafür optimaler und transdiziplinär als es in der Jugendzeit ist. m+w.p11-6
Nachgedanken mit einem Haiku, w.p
"Plastisches Neuron
verkabelt mit Myelin
zum Leben lernen"
*) http://de.wikipedia.org/wiki/Myelin
Erweiternde Hinweise:
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-mh08-10spitzerbertram-braintertainment.htm
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa-05-9-spitzer-zeit-freiheit.htm
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/galila-hb11-5big-bang.htm
Inhaltsfolge
I Wie Kinder denken lernen
II Wie Erwachsene denken. Jahre der Erfahrung
III Wie Erwachsene denken . Lebenslanges Lernen 60+ Jahre
IV Wie Erwachsene denken: Auf dem Weg zum Erfolg
Autorenteam
Manfred Spitzer
ist ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Ulm. Darüber hinaus leitet er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. Spitzer ist durch seine zahlreichen Fernsehauftritte und Vorträge weithin bekannt.
Norbert Herschkowitz,
Kinderarzt, Hirnforscher, renommierter Buchautor. Leitete 25 Jahre lang die Abteilung für Entwicklung und Entwicklungsstörungen an der Universitäts-Kinderklinik in Bern. Vorstandsmitglied der Schweizer Hirnliga
I
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Kinder denken lernen >>
4 CDs, mit Booklet:; Laufzeit 299 Minuten; ISBN 978-3-902533-26-5 ; 29,90 € / 45,50 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt I
Wie entwickelt sich ein Kind in den ersten zwölf Lebensjahren? Wie lernt ein Kleinkind die Muttersprache, und was spielt sich dabei im Gehirn ab? Wie unterscheidet sich ein 10-Jähriger geistig von einem 6-Jährigen? Die beiden Psychiater Manfred Spitzer und Norbert Herschkowitz behandeln auf diesen vier Hörbüchern auch zahlreiche praktische Fragen: Wie können Eltern ihr Kind fördern? Was hat ein Kind vom Kindergarten? Wie lernt es am besten in der Schule?
•Wie Babys lernen: Das 1. Jahr
•Hallo Onkel Papa: Das 2. Jahr
•Wie kleine Kinder lernen: von 3 bis 6 Jahren
•Warum Lernen Spaß macht: von 7 bis 12 Jahren
II
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Erwachsene denken II: Jahre der Erfahrung >>
1CD, Laufzeit 70 Minuten ISBN 978-3-902533-29-6 ; 14,95 € / 24,50 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt II
Im Alter von 40 ist der Mensch sozial gereift, auch für das Gehirn sind die Sturm-und-Drang-Jahre vorbei. Neuigkeiten werden in das Weltbild eingepasst, die geistige Flexibilität aus jungen Jahren geht zunehmend verloren. Verbunden damit ist eine vermeintlich schlechtere Lernfähigkeit mit fortschreitendem Alter. Doch der Schein trügt: Das Gehirn ist flexibel, und es passt sich den Gegebenheiten an. Die moderne Forschung zeigt: Wer sein Gehirn fordert, hält es bis ins hohe Alter fit. Die Möglichkeit, mit 60 ein gemütliches Leben in Rente zu führen, sind für Körper und Geist tödlich.
III
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Erwachsene denken III: Lebenslanges Lernen 60+ Jahre >>
1CD, Laufzeit 60 Minuten; ISBN 978-3-902533-34-0 ; 14,95 € / 24,50 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt III
"Mit 66 Jahren fängt das Leben an", sang Udo Jürgens in den 70er-Jahren und nahm damit als Künstler vorweg, was die Wissenschaft Jahre später bestätigte: Immer mehr Menschen bleiben auch im hohen Alter gesund, körperlich und geistig fit; immer mehr erreichen ein Alter von 100 Jahren. Findet der geistige Verfall also nicht statt, wie man so oft hört? Hat das „alternde Gehirn“ auch Vorteile, wie Hirnforscher immer öfter aufzeigen? Was verändert sich im hohen Alter im menschlichen Denkapparat? Kann man die geistige Flexibilität fördern und degenerative Krankheiten verhindern? Auf Fragen wie diese antworten in gewohnt verständlicher Weise die beiden Psychiater Norbert Herschkowitz und öManfred Spitzer. Dieses Hörbuch bildet den Abschluss unserer Serie zum Thema "Gehirn und Lernen".
IV
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Erwachsene denken: Auf dem Weg zum Erfolg >>
1CD, Laufzeit 70 Minuten ; ISBN 978-3-902533-25-8 ; 14,95 € / 24,50 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt IV
Im Alter von zwanzig Jahren ist die Hirnentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen, Charakter und Persönlichkeit sind gebildet. Der junge Erwachsene beginnt nun sein soziales Umfeld zu gestalten: Partnerschaft, eigene Kinder, Erfolg im Beruf sind in diesen Jahren das kennzeichnende Merkmal; auch das Weltbild wird zunehmend fixiert. Aber wie verändert sich in dieser Zeit unser Gehirn, wie lernt es, und wie adaptiert sich das nun „gefestigte Denkorgan“ an Veränderungen? Wie geht es mit Spannungsfeldern um: Liebe und Scheidung? Geburt und Tod? Mit Erfolg im Job und Burnout? Spannende Fragen, deren Beantwortung durch zwei angesehene Hirnforscher ein Licht auf die Funktionsweise unseres Gehirns wirft.
****
Manfred Spitzer, Friedemann Schrenk, Harald Lesch : Big Bang . Vom Urknall zum Bewusstsein
Online-Publikation: Mai 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manfred Spitzer, Friedemann Schrenk, Harald Lesch : Big Bang . Vom Urknall zum Bewusstsein >>
3 CDs mit Beiheft, Laufzeit 210 Minuten ; ISBN 978-3-902533-28-9 ; 29,90 €
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt
In diesem Hörbuch erzählen die angesehenen Wissenschaftler die Geschichte vom Urknall bis zur Entstehung des menschlichen Bewusstseins: Der Astrophysiker Harald Lesch, der Paläontologe Friedemann Schrenk und der Hirnforscher Manfred Spitzer.
Mit Witz und Charme und im lockeren Plauderton gehen sie darauf ein, wie und wann sich das Universum, die Sterne und die Erde gebildet haben. Wann im Laufe der Evolution Leben an sich sowie Pflanzen und Tiere entstanden sind. Warum es überhaupt Menschen gibt und wann diese ein großes Gehirn, Sprache und Bewusstsein entwickelt haben.
Autorenteam
Manfred Spitzer
ist ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Ulm. Darüber hinaus leitet er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. Spitzer ist durch seine zahlreichen Fernsehauftritte und Vorträge weithin bekannt.
Friedemann Schrenk
ist Professor für Paläobiologie der Wirbeltiere der Universität Frankfurt. Seit Mitte der 80er Jahre unternimmt er Grabungen im südlichen und östlichen Afrika. Schrenk ist Autor mehrerer populärer Bücher. Seit vielen Jahren hält er Vorträge vor großem Publikum, wofür er auch den „Communicator-Preis“ erhielt.
Harald Lesch
ist Professor für Theoretische Astrophysik an der Universität München und Professor für Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie in München. Als Fernseh- Moderator der ZDF-Sendung „Abenteuer Forschung“ ist er einem breiten Publikum bekannt.
Fazit
Das Triumvirat der Naturwissenschaft, das wir auch von den Aulasendungen des SWR2 bereits kennen und schätzen gelernt haben : Manfred Spitzer, Friedemann Schrenk und Harald Lesch geben auch hier ihr Bestes in ihrem neu erschienen Hörbuch "Big Bang . Vom Urknall zum Bewusstsein". Ihr Gesprächston ist nur vordergründig plaudernd, hinter diesem entbirgt sich das neueste tief forschende Wissen zu den transdisziplinären Themenfeldern Astrophysik, Paläobiologie, Neurowissenschaft und ihre Wirkungszusammenhänge. Erfrischend und geradezu abenteuerlich reisen Interessiert bis in die äusserste Vergangenheit des Universums als auch zu den aktuellsten Erkenntnissen der Hirnforschung. Ein Bravissimo den Protagonisten. m+w.p11-5
Vertiefende Hinweise:
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa-05-9-spitzer-zeit-freiheit.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-mh08-10spitzerbertram-braintertainment.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/kooperation-swr2/swr2-fischerlesch-wissenschaftgeburt09-1.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa4-07-4natur-kunstwissen-imaginaererdiskurs.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/kooperation-swr2/swr2-lesch-weltall1-06-1.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/akademie4/kooperation-swr2/swr2-lesch-weltall2-06-1.htm
http://archiv.kultur-punkt.ch/auszeichnung/az-lesch-weltallgeschichte06-1.htm
Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Erwachsene denken
Online-Publikation: Juli 2011 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manfred Spitzer, Norbert Herschkowitz : Wie Erwachsene denken: Auf dem Weg zum Erfolg >>
1CD, Laufzeit 70 Minuten ; ISBN 978-3-902533-25-8 ; 14,95 € / 24,50 SFr
Galila Verlag, A-3492 Etsdorf am Kamp; www.galila.at;
Inhalt
Im Alter von zwanzig Jahren ist die Hirnentwicklung im Wesentlichen abgeschlossen, Charakter und Persönlichkeit sind gebildet. Der junge Erwachsene beginnt nun sein soziales Umfeld zu gestalten: Partnerschaft, eigene Kinder, Erfolg im Beruf sind in diesen Jahren das kennzeichnende Merkmal; auch das Weltbild wird zunehmend fixiert. Aber wie verändert sich in dieser Zeit unser Gehirn, wie lernt es, und wie adaptiert sich das nun „gefestigte Denkorgan“ an Veränderungen? Wie geht es mit Spannungsfeldern um: Liebe und Scheidung? Geburt und Tod? Mit Erfolg im Job und Burnout? Spannende Fragen, deren Beantwortung durch zwei angesehene Hirnforscher ein Licht auf die Funktionsweise unseres Gehirns wirft.
Autorenteam
Manfred Spitzer
ist ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Ulm. Darüber hinaus leitet er das Transferzentrum für Neurowissenschaften und Lernen, das sich vor allem mit Neurodidaktik beschäftigt. Spitzer ist durch seine zahlreichen Fernsehauftritte und Vorträge weithin bekannt.
Norbert Herschkowitz,
Kinderarzt, Hirnforscher, renommierter Buchautor. Leitete 25 Jahre lang die Abteilung für Entwicklung und Entwicklungsstörungen an der Universitäts-Kinderklinik in Bern. Vorstandsmitglied der Schweizer Hirnliga
Fazit
Alle die "Auf dem Weg zum Erfolg" sich vorbereiten oder bereits sind, werden auf diesem vom kompetenten und innovativen Neurowissenschaftler Manfred Spitzer und dem erfahrenen und kundigen Hirnforscher Norbert Herschkowitz gedanklich begleitet und erfahren durch Zuhören der CD " Wie Erwachsene denken ". Hierbei geht es um das plastisch-dynamische Hirn und seiner Verkabelung dank dem unentbehrlichen Stoff Myelin* lebensbegleitend. Das ist die gute Nachricht. Die andere lautet: Das Arbeitsgedächtnis nimmt ab 45 Jahren ab. Es wird da langsamer gelernt aber dafür optimaler als in der Jugendzeit. m+w.p11-6
Nachgedanken mit einem Haiku, w.p
"Plastisches Neuron
verkabelt mit Myelin
zum Leben lernen"
*) http://de.wikipedia.org/wiki/Myelin
Erweiternde Hinweise:
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/suhrkamp-mh08-10spitzerbertram-braintertainment.htm
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/pa-05-9-spitzer-zeit-freiheit.htm
www.kultur-punkt.ch/akademie4/diskurs/galila-hb11-5big-bang.htm
Manfred Spitzer (Hg.), Wulf Bertram (Hg.): Braintertainment. Expeditionen in die Welt von Geist und Gehirn
Online-Publikation: Oktober 2008 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Manfred Spitzer (Hg.), Wulf Bertram (Hg.): Braintertainment. Expeditionen in die Welt von Geist und Gehirn . Bd. 6 der Reihe medizinHuman, herausgegeben von Bernd Hontschik. >>
suhrkamp st4018; 304 Seiten, Broschur (ISBN 978-3-518-46018-4) Euro 11,00 [D] / Euro 11,40 [A] / sFr 20.00
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2008; http://www.suhrkamp.de;
Inhalt
Wie entsteht Mitgefühl? Was passiert in unserem Gehirn, wenn wir etwas lustig finden? Und wo genau ist eigentlich das Bewußtsein zu Hause – oder auch das Besoffensein? Eines steht fest: Hirnforschung ist viel zu spannend, um sie den Neurobiologen zu überlassen! Deshalb führen die handverlesenen Experten in diesem Buch nicht nur ein in die wunderbare Welt unter unserer Schädeldecke, sondern verwandeln Wissenswertes in anregende Unterhaltung. Nach Manfred Spitzers Erfolgsbüchern Nervensachen (st 3697) und Nervenkitzel (st 3820) der nächste Band mit Geschichten vom Gehirn.
Autorenteam
Manfred Spitzer
geboren 1958, ist seit 1997 Professor für Psychiatrie an der Universität Ulm und Leiter der dortigen Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Sein umfangreiches wissenschaftliches Werk – darunter der Bestseller Lernen (2002) – wurde 1992 mit dem Forschungspreis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde und 2002 mit dem Preis der Cogito-Foundation zur Förderung der Zusammenarbeit von Geistes- und Naturwissenschaften ausgezeichnet.
Wulf Bertram
Dipl.-Psych. Dr. med., geboren 1948 in Soest. Nach dem Besuch der Deutschen Schule in Mailand/Italien Abitur in Hamburg, wo er zunächst Psychologie und Soziologie studierte. Von einer interdisziplinären Vorlesung über Neurophysiologie war er so fasziniert, dass er auf der Stelle zusätzlich ein Medizinstudium begann. Nach dem Diplom in Psychologie arbeitete er als klinischer Psychologe im Universitäts-Krankenhaus Hamburg-Eppendorf, medizinisches Staatsexamen und Promotion brachte er 1981 hinter sich, danach war er mit einem DAAD-Stipendium Assistenzarzt in einem psychiatrische Dienst bei Arezzo/Italien. Es schloss sich eine psychiatrische Ausbildung in Kaufbeuren/Allgäu an. 1985 begann er als Lektor für medizinische Lehrbücher in einem Münchener Fachverlag, wo er versuchte, seinen Ärger über unverdauliche Lehrbücher während des eigenen Studiums in leserfreundliche didaktische Konzepte umzumünzen. Seit 1988 ist er wissenschaftlicher Leiter des Schattauer Verlags in Stuttgart, seit 1992 dessen verlegerischer Geschäftsführer. Er absolvierte eine Ausbildung in Gesprächs- und Verhaltenstherapie, später in tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie und arbeitet neben seiner Verlagstätigkeit weiterhin als Psychotherapeut in eigener Praxis. 1992 gründete er gemeinsam mit Thure von Uexküll die „Akademie für Integrierte Medizin“, deren Vorstand er seit dem angehört.
Fazit
Zu den Themen Hirnforschung und Humanmedizin ist von den beiden Herausgebern und Kapazitäten Manfred Spitzer und Wulf Bertram das Diskursbuch " Braintertainment" bei Suhrkamp erschienen (Bd. 6 der Reihe medizinHuman, herausgegeben von Bernd Hontschik) und unternimmt Expeditionen in die Welt von Geist und Gehirn ".
Im ersten Moment kommt der schwer kaubare Text durch die Zwischentitel locker und klar zum Ausdruck, bei eingehender Lesung sind einige Stolpersteine zu überwinden und so Ruhepausen zwischen den einzelnen Themenbeiträgen einzuschalten.
Wir erfahren vom Hippocampus, dass: er die Zentrale im Hirnstamm ist, der für Ruhe und Ordnung sorgt, das Kleinhirn der Bewegungssupervisor und Feintuner ist, das limbische System die Regie von Erinnern und Empfinden führt (Bertram). Von Valentin Braitenberg erfahren wird , dass es die wichtigste Aufgabe des Gehirn ist Hallizunationen zu erzeugen " aber nur solche die dem wirklichen Zustand der Welt möglichst ähnlich sind". Für Axel Karenberg ist das Gehirn, Geschichte und Sprache ein Paradies der Phantasie. Barbara Wild sorgt sich insbesonders um den Mandelkern, der vor allem für aktive Erheiterung zuständig ist. Und Katja Gaschler berichtet über die lange vermutete und nun gefundene Verbindung zwischen Wahrnehmung und Bewegung sowie die Spiegelneuronen zu Themen "Mein Schmerz, dein Schmerz" und Autismus. Spitzer ertappen wir in seiner lapidar anschaulichen Art diesmal beim Glück-Messen mit Reliabilität, Validität und den Ergebnissen nach Ländern dargestellt. Gerhar Roth frägt: "Wo im Gehirn sitzt die Seele", wobei er drei Gehirne schildert, die in engster Verbindung stehen: das Reptiliengehirn, das die körperlichen Grundfunktionen reguliert, das Limbische System (Paläomammalier), und das Isokortex. der Sitz von Vernunft und Verstand, abstraktes Denken, Logik und Wissenschaft.
Das Diskursbuch " Braintertainment" gestattet dank seines Autorenteams einen tiefen und zugleich erweiternden Einblick in unser Wesen auf aktuellste Art und Weise
Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler: Zeit und Freiheit
Manfred Spitzer, Neurowissenschaftler: Zeit und Freiheit
In einer Arbeitsgruppe wurde herausgefunden, warum es gerade hier in Ulm beim Ulmer Nebel im Herbst so viele Auffahrunfälle gibt. Man denkt, hier fahren die Leute wahnwitzig, ganz schnell und ohne jede Moral im Nebel und man hält immer wieder die Leute, die Auffahrunfälle verursachen für rücksichtslose, verantwortungslose Menschen. Es hat sich aber herausgestellt, dass diese Menschen wahrscheinlich einem Fehler unseres Sehsystems aufsitzen, der darin besteht, dass unser Sehsystem nicht dafür entwickelt wurde, dass wir Auto fahren. Denn er hat sich zu einer Zeit entwickelt, da gab es noch keine Autos.
Was will ich sagen? Man konnte herausfinden, dass die Abschätzung der eigenen Geschwindigkeit ganz wesentlich davon abhängt, wie kontrastreich das Bild ist. Sie bewegen sich also durch eine Landschaft, wenn die Sonne scheint, und Ihr Bild im Augenhintergrund ist kontrastreich und Sie schätzen Ihre Geschwindigkeit richtig ein. Wenn Sie sich mit der gleichen Geschwindigkeit durch Nebel bewegen, ist Ihr eigener Geschwindigkeitseindruck, dass Sie viel langsamer sind. Mit anderen Worten: genau dann, wenn es gefährlich wird, schnell zu sein, gaukelt Ihnen Ihr Gehirn vor, weil es da eine Schwachstelle hat, dass Sie langsamer sind als Sie sind. Das wiederum heißt, dass wenn Sie im Nebel fahren, denken Sie, Sie sind langsam, Sie sind aber schnell. Und nochmal: das liegt einfach daran, dass Ihr Sehsystem nicht richtig funktioniert, weil es im Nebel Bewegung nicht so gut wahrnehmen kann.
Was folgt daraus? Würde jetzt jemand, der das weiß, sagen, ‚na ja so ist das halt, ich kann nichts daran ändern, rase ich halt weiter’? Ich glaube, niemand würde so reagieren. Die Leute werden sagen, ‚wenn ich das weiß, dann werde ich nächstes Mal, wenn ich in den Nebel fahre, mal genauer auf den Tacho schauen. Denn offensichtlich kann ich nicht sagen, wie schnell ich bin. Und wenn ich auf den Tacho schaue, dann weiß ich es aber und dann kann ich entsprechend langsam fahren’. Ich glaube, dass es sich mit Fähigkeit, die Entscheidungsmaschinerie besser zu kennen, nicht anders verhält. Wenn wir erst mal wissen, wie das genau funktioniert und durch welche Mechanismen das auch beeinträchtigt ist, mal nicht so gut geht, dann werden wir sagen, ‚Moment, da müssen wir aufpassen. In diesem oder jenem Moment müssen wir besser hingucken’. Der Manager, der weiß, dass er sich unter Stress sehr viel schlechter entscheiden kann und wesentlich weniger kreativ ist als wenn er keinen Stress hat, der wird vielleicht unter Stress weniger wichtige Entscheidungen fällen, weil er weiß, dass er dann Fehler macht. Aber er muss es eben erst mal wissen. Und das kennen zu lernen, dafür ist die Hirnforschung sicher wichtig und sehr gut.
Ich möchte schließen mit einem kleinen Zitat aus meinem letzten Buch, einfach deswegen, weil während ich es geschrieben habe, mir plötzlich klar wurde, dass meine älteste Tochter ja gerade volljährig wird. Wer volljährig wird, der kann nun plötzlich sagen, wo es lang geht, selbst bestimmen, obwohl er vielleicht noch gar nicht so genau weiß, wo es hingeht:
„Und gib nicht so viel auf das Gerede,
du siehst ja selbst, wie es gerade in der Welt zugeht.
Es ist im Grunde kaum zu glauben:
während das Schiff für alle ganz offensichtlich sinkt, weil die See gerade rau ist und sich daher so manche Alterserscheinung des Schiffs bemerkbar macht, sitzen auf der Kommandobrücke nicht etwa Ingenieure und Wissenschaftler mit Analysen der Probleme und mit Ideen für deren Lösungen.
In einer solchen Situation kannst du, musst du vor allem dir selbst vertrauen, dich selbst gut kennen, dein Leben selbst in die Hand nehmen, selbst bestimmen. Das ist nicht leicht. Wenn du ehrlich bist, wird es dir so gehen wie mir. Man weiß doch eigentlich gar nichts, verglichen mit dem, was es zu wissen gibt. Und wie soll man also entscheiden, angesichts des schier abgrundtief scheinenden Unwissens?"
Jetzt sind wir bei einem Grundproblem angekommen, dass vor allem diejenigen, die ein bisschen was wissen, stark umtreibt: Das Wissen darum, dass man eigentlich gar nichts weiß. Und dennoch muss man sich dauernd entscheiden. Als Arzt z. B. Da wird es besonders deutlich. Man kann es sich eben nicht so bequem machen wie Wissenschaftler, die einfach gar nicht handeln. Kommen Sie in fünfzig Jahren mit Ihren Beschwerden wieder, bis dahin sollte die Forschung so weit sein. Das kann ein Arzt zu seinen Patienten nicht sagen. Obwohl er es manchmal vielleicht gerne täte, weil er ja noch so wenig weiß.
„Wie dein Weg aussieht, kannst du nur selbst entscheiden. Du bist jetzt 18, schlau, gesund und leider auch endlich. Mach was draus, was immer du willst."
******
Zum Autor:
Manfred Spitzer, geb. 1958, Studium der Medizin, Psychologie und Philosophie, Weiterbildung zum Psychiater, 1989 Habilitation im Fach Psychiatrie; 1990 - 97 Oberarzt an der Psychiatrischen Universitätsklinik in Heidelberg, seit 1997 hat Spitzer den neu eingerichteten Lehrstuhl für Psychiatrie an der Universität Ulm inne, seit 1998 leitet er die dortige Psychiatrische Universitätsklinik; ab 2004 ist Spitzer Leiter des von ihm gegründeten Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm.
Bücher:
Selbstbestimmen. Gehirnforschung und die Frage: Was sollen wir tun. Spektrum Verlag (siehe Zitat).
Musik im Kopf. F. K. Verlag.
Lernen. Gehirnforschung und die Schule des Lebens. Spektrum.
Schokolade im Gehirn. F. K. Verlag.
Ketchup und das kollektive Unbewußte. F. K. Verlag.
Geist im Netz. Spektrum.
Nervensachen. Schattauer.
Reimer Gronemeyer: Das 4. Lebensalter . Demenz ist keine Krankheit
Online-Publikation: Februar 2013 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Reimer Gronemeyer: Das 4. Lebensalter . Demenz ist keine Krankheit >>
Buch : 304 S., Hardcover, ISBN 978-3-629-13010-5; € 19,99
E-Book : 304 S.; ISBN 978-3-426-41631-0; € 17,99
Droemer Knaur / MensSana / O.W.Barth, Berlin; www.droemer-knaur.de; http://mens-sana.de; www.pattloch.de
Inhalt
Prominente wie Rudi Assauer, Tilman Jens und Arno Geiger haben die Öffentlichkeit wachgerüttelt – nun liefert Reimer Gronemeyer den Hintergrund zu einer längst überfälligen Debatte: Sein Buch "Das vierte Lebensalter" beschreibt den schwierigen Alltag dementer Menschen und ihrer Angehörigen und prophezeit eine soziale Kernschmelze: In unserer alternden Gesellschaft werden immer mehr Menschen dement, ihre Familien sind immer weniger in der Lage, diese Menschen aufzufangen, und die Kosten für ihre Betreuung explodieren. Reimer Gronemeyer fordert einen Perspektivwechsel. Seine These: Mit medizinischer Forschung werden wir das Problem nicht lösen! Was wir brauchen, ist eine Strategie gegen die sozialen Folgen von Demenz. Denn wir wissen nicht, wodurch Demenz ausgelöst wird – aber wir wissen, dass es jeden treffen kann.
Autor
Reimer Gronemeyer, Jahrgang 1939, war als promovierter Theologe zunächst Pfarrer in Hamburg, bevor er sich der Soziologie zuwandte. Seit 1975 hat er einen Lehrstuhl für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Seine Publikationsliste umfasst mehr als 30 Buchtitel; u.a. "Sterben in Deutschland", "Kampf der Generationen" und "Wozu noch Kirche?" Reimer Gronemeyer hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen Initiativen, Expertengruppen und Organisationen mit den Themen Aidsbekämpfung, Palliativ-Medizin, Hospizbewegung sowie Demenz beschäftigt. Derzeit ist er Vorstandsvorsitzender der Aktion Demenz e.V. und ein viel gefragter Redner auf Tagungen und Kongressen. 2012 ist bei Pattloch sein jüngstes Buch "Der Himmel. Sehnsucht nach einem verlorenen Ort" erschienen.
www.reimergronemeyer.de
Fazit
Reimer Gronemeyer zitiert in seinem Buch " Das 4. Lebensalter. Demenz ist keine Krankheit" eingangs Michel Foucault mit der Erkenntnis: " Unsere Gesellschaft will in dem Kranken, den sie verjagt oder einsperrt, nicht sich selbst erkennen; sobald sie die Krankheit diagnostiziert, schliesst sie den Kranken aus". So folgert Gronemeyer mit Recht dass Demenz keine Krankheit ist, sondern fehlende Selbsterkenntnis, dass es auf den Diagnostiker selbst zutreffen kann - auch wenn irgendwann.
So sagt er, dass wir eine andere Perspektive brauchen, bei Digitaler Demenz (Spitzer) / Alters Burn-out, in der Pflegeindustrie / Ins Bett pflegen, in den Händen der Experten zum zerpflegten Alter. Schliesslich fragt er: Vielleicht sind im Scheitern die Lichter der Hoffnung zu erkennen? Aber nur vielleicht - ein unverzichtbares Fragebuch zur Demenz. m+w.p13-2