Mengzi: Von der Freiheit des Menschen

Online-Publikation: Juni 2012 im Internet-Journal <<kultur-punkt>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Mengzi: Von der Freiheit des Menschen . Übersetzt, eingeleitet und umfangreich kommentiert von Richard Wilhelm >>
288 S., gebunden mit Schutzumschlag, 12,5 x 20 cm. ET: 20.01.2012 ; EAN: 978-3-86539-280-0; Artikelnummer: 00389; 7,95 €
marixverlag GmbH, D-65187 Wiesbaden; www.marixverlag.de

Inhalt
Vor mehr als 2000 Jahren entwarf der chinesische Philosoph Mengzi eine Ethik der individuellen Selbstverantwortung, die zu einer der tragenden Säulen der chinesischen Kultur wurde, aber auch jenseits des ,Reichs der Mitte’ für alle Zeiten Gültigkeit haben sollte: Der Mensch ist von Natur aus gut. Veredelt er seine Natur, indem er sich um sich selbst kümmert, nimmt er nicht allein Einfluss auf die innere Ordnung der Gesellschaft, er wird zugleich frei von jeglichen äußeren Einflüssen.

Autor
Mengzi (chinesisch) Mèngzǐ, latinisiert Mencius oder Menzius; um 370 v. Chr.; † um 290 v. Chr, also zur Zeit der Streitenden Reiche) war der bedeutendste Nachfolger des Konfuzius (auch Kongzi). Er reformierte dessen philosophische Richtung und entwickelte sie weiter. So konnte der Konfuzianismus unter der Han-Dynastie zur chinesischen Staatsreligion aufsteigen. Mengzis Werk gilt bis heute als sehr bedeutend.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mengzi

Übersetzer und Kommentator
Richard Wilhelm (* 10. Mai 1873 in Stuttgart; † 2. März 1930 in Tübingen) war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Sinologen. Daneben war er Theologe und Missionar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wilhelm


Fazit
Der "kristallklare" Denker Chinas Menzgi - rund hundert Jahre nach Platon* - wirkend, stellt rund eineinhalb jahrtausend Jahre vor Machiavelli Verhaltensregeln für Regenten auf, wobei er die Künste, voran die Musik (Künste) als begleitendes Machtinstrument integriert - entgegen den aktuell wirkenden, neoliberalen Pfennigfuchser - um Wege zur sowohl individuellen als auch regierungsgeschäftlichen Selbstverantwortung zu finden. Auf diesen Wegen macht er deutlich wie ein Regent gute Dienste zu leisten vermag, Thron- und Erbfolgefragen regelt - mit kindlichem Herzen menschlich wirkt . Er lässt auch Weise, andere Fürsten und Minister mitwirken und die Spielarten der menschlichen Natur mit ihren Verfallserscheinungen nicht ausser acht und zeigt Wege zu Wahrheit und den verschiedenen (38) Stufen zur Sittlichkeit (u. v. a. Vermeiden von Lieblosigkeit, Folgen des Tötens, Defensive und Offensive, Vernunft als Bedingung für Gehorsam, Grenzen der Möglichkeiten im Staat, "Menschlichkeit ist der Weg des Menschen", Trost bei Verkennung, Liebenswürdigkeit als Gutsein, Beschränkung ist Meisterschaft, Wunschlosigkeitsstreben und Überlieferung dieser Stufen als Jahrhundertwerk, sinnngemäss wiedergegeben).
Es ist ein hochaktuelles Handbuch für unsere aktulelle politische Kaste, die diese vorgezeichneten Wege zu sich und zu uns Anderen verlassen haben. m+w.p12-6

*) www.kultur-punkt.ch/akademie4/