Filosofie von Abschied und Wiederkehr – Platon dreischichtig
W+B Agentur-Presseaussendung Oktober 2002
255<<Filosofie von Abschied und Wiederkehr – Platon dreischichtig>>
Buchbesprechung
<<Christina Schefer: Platons unsagbare Erfahrung. Ein anderer Zugang zu Platon>>
Schweizerische Beiträge zur Altertumswissenschaft, Band 27.
In Verbindung mit F.G. Maier, Ph. Mudry, herausgegeben von H.-G. Nesselrath
276 S.; gebunden; SFR 88.-; EUR 61.50
Schwabe & CO AG Verlag, Basel; 2001, www.schwabe.ch
Dr. Christina Schefer, hat bereits über das Thema Platon und Apollon promoviert und publiziert.
Nun findet sie in Platons unsagbare Erfahrung einen neuen Erkenntnisansatz.
Die bisherige Deutung der platonischen Filosofie im Sinn der Ideenlehre hat sich als unzureichend gezeigt. Ergänzend kam die "Ungeschriebene Lehre" / Prinzipienlehre der Tübinger Schule hinzu. Darüber hinaus gibt es jedoch auch etwas Unbeschreibbares / Unsagbares in der platonischen Erkenntnis.
Diese unsagbare Erfahrung verweist auf die Mysterienkulte der griechischen Antike. Platon bringt neben der Terminologie der Mysterieneinweihung auch seine selbst erlebte Mysterienerfahrung mit dem Gott Apollon in seinen Schriften mit ein.
Im Teil I werden die Aporien des Tübinger-Paradigmas behandelt, was auf das Ungeschriebene der Lehre Platons hin und darüber hinaus weist. Im Ergebnis zeigt die Analyse der Aporien des Tübinger-Paradigmas, dass Platons Ungeschriebene Lehre nichts Letzes sein kann, sondern als beschränkt und vorläufig betrachtet werden muss. Obschon sich das Unsagbare nicht sagen lässt, heisst das nicht, dass wir nichts über es sagen könnten, stellt Schefer da fest.
Im Teil II werden Lösungen angedeutet, die alle auf eine unsagbare religiöse Erfahrung hindeuten.
So wird das Tübinger-Paradigma wohl im ersten Teil als unzureichend und von Schefer als Sackgasse definiert, sie merkt jedoch im zweiten Teil einen Ausweg an: der 7. Brief, Phaidros, deutet auf eine Urerfahrung, die nicht nur nicht geschrieben werden kann, sondern unsagbar ist und mit der Erfahrung in den Mysterien parallelisiert wird. Und weiter: sind es nicht die Mysteriengöttinnen Demeter und Persephone in der Erfahrung des sterbenden und wiederauflebenden Licht- und Dunkelwechselspiels, in der Erfahrung des immer seienden, lichten Gottes Apollon? Frägt Schefer zu Recht.
Im Teil III wird die Epiphanie des Apollon, als "eine echte Initiation" in mehrschichtiger Weise aus der mündlichen Prinzipienlehre erhellt. So bringt es Schefer auf den Punkt: "Platonische Philosophie ist Religion...nicht im Sinne Hegels...sondern lebendige (gelebte, Anm.d.Rez.) Religion, bestehend aus Kult und Mythos...das Mysterium desApollon.."
Im Schluss wird der Weg von der ungeschriebenen Prinzipienlehre zur unsagbaren Erfahrung des Apollon erörtert: "Auf jedes Ende folgt ein neuer Anfang",stellt Schefer fest. Die klassische, unzureichende Ideenlehre im Sinne Schleiermachers wurde durch die Tübinger Schule ergänzt. Dennoch genügt Schefer auch diese Deutung nicht: sie setzt eine Urerfahrung voraus. Sie nennt diese die Unsagbare Erfahrung und folgertdaraus: Da die Ungeschriebene Lehre unmittelbar mit der Erfahrung der Mysterienkulte zusammenhängt, hat Platon sie ungeschrieben gelassen. Religion wird von der Autorin als originäre Erfahrung des Heiligen verstanden.
Das tiefgründige Werk von Christina Schefer mündet in einen Ausblick auf die Mysterien des Apollon als platonisches Paradigma.
So schliesst sie mit den treffenden, mythisch-magischen Worten: " Vor oder jenseits aller Platonauffassungen aber bleibt Platon der Schwan, der Vogel des Apollon. Schefer rät uns letztendlich : Versucht daher nicht, den Schwan zu ergreifen bzw. zu begreifen, sondern auf ihn zu deuten – genau wie Apollon selbst es tut, indem er, wie Heraklit sagt, <<weder sagt/enthüllt noch verbirgt, sondern andeutet>>. Dieses Andeuten der Erfahrung des Apollon ist somit auch als eine Initiation Platons zu verstehen.
Eine umfangreiche Bibliografie, Sach- und Personenregister, Wörter in griechisch sowie ein Stellenregister von Actios bis Xenophanes ermöglichen allen Interessierten weitergehende Studien zu einem 2500-jährigen Erkenntnisprojekt, wie es das von Platon bis heute geblieben ist.
Platons Symmetrie-Modell
Platons Symmetrie-Modell
Filosofie steht in Analogie zum Mysterium
Zum Thema Lust + Leid: Diskursgrundlage aus Politea, Gadamer, Sloterdijk, PA4 30.4.2000
Einheit
Das Göttliche
Unendlichkeit
Filosofisches Denk-Ebene
Erkenntnis Verstehen Lust
|
Mysterium-Ebene
Trance / Ekstase Erinnerung Begierde
|
Mitte
Initiation
Lust + Leid
Diskursgrundlage aus Politea, Gadamer, Sloterdijk, PA4 30.4.2000
Politea Buch 2/357b
Glaukon : Sokrates -Diskurs 3/430e
6/505a e/d 583a
583c 583d 584b 585
Gadamer : Platon Bd 5/S.111 ff
Sloterdijk, Sphären S.548ff Meister Eckart |
Unschädliche Lust-Gefühle Folge: Freude haben
Sich selbst überlegen sein besserer Teil vorhanden Überlegen sein
Herrschende Einsicht Gute Lüste Denkfreude im Erfahrung,Einsicht, Logik Gerechtes Freude
Vorfreuden, Vorschmerzen >körperlich: Nahrung >seelisch: Erkenntnis
Lust (Vegetativ<PA4) Affektionen des Körpers (Psychosomatisch<PA4) Eindringen vom Körper mit Seelenberührung (Assoziativ<PA4) Andringendes Seelisch+körperlich
Im Erzeugen Apicem ab apice |
Besonnenheit Harmonischer Zusammenhang Eine gewisse Ordnung Beherrschung Im Menschen ist ein Selbstüberwindung Vielfalt, Mannigfaltigkeit von Leidenschaften Einfache, massvolle Triebe die das Denken des Verstandes, die richtige Vorstellung leiten findet man nur in wenigen Leuten Einigkeit
Seelenteil
Ruhe der Seele Riechen
Leere
Erinnerung/Behalten/ Wiedererinnerung/mneme Aussein auf Etwas Es gibt ein Sein zum Wahrgenommenen: rein seelisch
In die Seele Mneme/Ananmnesis Schliesslich: Wiedergewinnung des früher Wahrgenommenen oder Gelernten.. Das Gewesen als mögliches Künftige Doppellust Überschäumen |
Trieb, Leidenschaft,Schmerz
Unbeherrschheit der Triebe, Lüste schlechterer Teil vorhanden Unterlegen sein
Beherrschte Lust Schlechte Lüste Gewinnsucht Ungerechtes Schmerz Aufhören von Schmerz, Krankheit, Qual, Leid
Schmerzfreiheit : Hunger, Durst : Unvernunft, Unwissenheit
Verlangen Ohne Seelenberührung
?
Erkennen Höhepunkt aus Höhepunkt |
Gut leben PA4-13-8 Diskurs
PA4-13-8gutleben-brandner
Lieber Herr Prankl,
in dem Referat sollte es um das Verhältnis von Steiner und Karl Julius Schröer gehen bzw. um die nachchristlichen Inkarnationen Platos (die wiederum ein Licht auf das Verhältnis zwischen Steiner und Plato werfen).
Nach Steiner verdanken wird das menschliche Ich dem Mysterium von Golgatha (Kreuzestod und Auferstehung) bzw. kann und muss dieser Keim seither von jedem einzelnen Menschen weiterentwickelt werden. Seele und Geist vergehen nicht, sondern setzen ihre Entwicklung nach dem Tod in der geistigen Welt bis zur nächsten Erdeninkarnation fort (nur auf der Erde kann das Ich entwickelt werden). Energie ist ein abstrakter Begriff für die in der Sinneswelt (Natur) tätigen Geistwesen.
Herzliche Grüße, M. Brandner
Am 22.07.2013 09:25, schrieb Kultur-Punkt:
PA4-13-8gutleben-brandner
PA4-13-8Gutleben-Steiner-Brandner
Frage nach dem offenen Horizont - eines möglichen Gut/Leben(s) - nach dem Tod ? ’13-8
Quelle/n: SWR2 Wissen: Aula Professor Wilhelm Schmid: „Wie umgehen mit der Endlichkeit? Philosophieren heißt Sterben lernen.“
Theo- bis Anthroposophie*: Svedenborg, Blawatzki, Steiner, Rosenkreuzer, Indische - / Euro -Yogalehrende, Euro-Lichtarbeitende…PA4**
Diskurs zwischen
Steiner/Brandner und Marga + Walter Prankl
Sichtweisenvergleich
? Steiner/Brandner ? |
Prankl’s |
Lieber Herr Prankl, |
Das individualisierte Ich als Ganzes (Seele, Geist, Soziales, Körper) erlischt, wird zum Molekularen, dem „Erinnerungskörper“ in den Freunden, Andern, der nach und nach ebenso sich auflöst, zugunsten des Ganzen /Unum/* im energetischen Gleichgewicht zwischen Chaos und Symmetrie Nach dem Tod : Geist-Seele vergeht und wird freie Energie für Anderes Annahme eines morphogenetisch-auratischen Mitteilungs-Stromes, der nach dem Tod langsam schwächer wirkt, bis er sich neuem zuwendet, “ent-individualisiert“ - den digitalen Speichern und Netzen ähnelnd „Wir sind / ich bin Dienende/r der Weltenergie* “ m+w.p |
Über-Wirklichkeit / Transzendenz
Leben vorher Individualisiertes Leben Leben nachher
Wirklichkeit/DaSein