Miriam Fischer-Geboers und Benno Wirz (Hg.) : Leben verstehen . Zur Verstricktheit zweier philosophischer Grundbegriffe

Diskurs PA4
Leben verstehen - Verstrickheit
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Online-Publikation: April 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Miriam Fischer-Geboers und Benno Wirz (Hg.) : Leben verstehen . Zur Verstricktheit zweier philosophischer Grundbegriffe >>
28 Seiten, Broschur ; ISBN 978-3-95832-056-7; 29,90 EUR
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich: http://www.humanities-online.de
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de

Inhalt
Im Zentrum dieses interdisziplinär angelegten Bandes stehen die beiden Begriffe ›Leben‹ und ›Verstehen‹. Dabei interessiert das Verhältnis der beiden Begriffe grundsätzlich in zwei Richtungen: Zum einen geht es um die Frage nach den Weisen menschlichen Verstehens, also darum, wie menschliches Leben versteht; zum anderen geht es um das Problem, ob und wie menschliches Leben verstanden werden kann. Beide Fragerichtungen vereinigen sich in der Leitfrage, ob und inwiefern Verstehen und Leben ineinander verschränkt sind, zusammengehören und einander bedingen.
Die thematische Bandbreite des Sammelbandes spiegeln Untersuchungen aus unterschiedlichen Richtungen und Epochen der Philosophie, aber auch der Kunst- und Bildwissenschaften, der Psychoanalyse sowie der Kultur- und Literaturwissenschaften.
MIT BEITRÄGEN von Emil Angehrn, Rudolf Bernet, Gottfried Boehm, Andreas Cremonini, Günter Figal, Miriam Fischer-Geboers, Joachim Küchenhoff, Georg Lohmann, Ralf Simon, Tilo Wesche und Benno Wirz.

Inhaltsverzeichnis
Miriam Fischer-Geboers, Benno Wirz
Leben verstehen. Einführung in ein weites Themenfeld. . . 7
Emil Angehrn: Vertrauen. . . 19
Zur Verstricktheit von Leben und Verstehen
Rudolf Bernet
Leben erleben und Leben verstehen
(am Beispiel von Schopenhauer). . . 37
Günter Figal
Leben als Grundthema der Phänomenologie . . . . . . . 51
Benno Wirz
Die Philosophie, das Leben, das Licht und das Dunkel. . . . . . 63
Leben(s)formen
Georg Lohmann
Überleben und über Leben. Zur Vielfalt der Verständigungen,
wie zu leben sei . . . . . 97
Andreas Cremonini
Paarleben. Zur Kritik einer Lebensform. . . 113
Tilo Wesche
Moralische Empathie. Über Sinn und Grenzen
der Mitleidsethik. . . . . . . . . 141
Ralf Simon
Das falsche Leben. Zu einer Denkfigur bei Schopenhauer,
Adorno und Arno Schmidt. . . 159
Leben verstehen im Medium von
Ausdruck und Sprache
Gottfried Boehm
Der springende Punkt. Über ikonische Lebendigkeit. . . . . . . . 179
Joachim Küchenhoff
Das Verstehen-Wollen. Hermeneutische und
psychoanalytische Gedanken. . . . . 191
Miriam Fischer-Geboers
Zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit.
Die Sprache des Menschen. . . 207
Die Autorinnen und Autoren. . . . 226


Die Herausgeber
Miriam Fischer-Geboers,
Dr. phil., hat Philosophie und Romanistik studiert und arbeitet als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Philosophischen Seminar der Universität Basel.
https://philsem.unibas.ch/en/seminar/personen/fischer/
Benno Wirz,
Dr. phil. des., hat Philosophie, Theaterwissenschaft und Germanistik studiert und arbeitet als Oberassistent und Koordinator des Studienprogramms Kulturanalyse an der Universität Zürich.http://www.ds.uzh.ch/Institut/Mitarbeitende/?detail=178/


Fazit
Als wir den dunklen Umschlag mit den Schriftzeichen in gelbgrün (Leben), violett (gläubige Verstricktheit) und hellgelb+kobaltviolett (herausfordernde Wirkkraft) betrachteten, meinten wir in einen wohl gepflegten und artikulierten Hain (1) einzutreten (modern gesagt - einen Themenpark (mit zu Papier und Zeichen verwandelter Bäumen und  Blätter ) mit zwei hervor-ragenden Text-Skulpturen besuchen zu dürfen ) - ohne dabei die Titelschrift zu lesen.
Das einleitende Herausgeberteam Miriam Fischer-Geboers, Benno Wirz und Emil Angehrn (mit Vertrauen betraut) betitelte das Diskursbuch mit "Leben verstehen" und erlebten in diesen Themenpark wie die Verstricktheit zweier philosophischer Grundbegriffe aufeinander zu prallen scheinen - ohne zu stürzen ?
Die Inhaltliche Essenz lieferte das AutorInnenteam mit folgenden Aussagen:
- 'Verstricktheit von Leben und Verstehen' erarbeiten' (Rudolf Bernet; Günter Figal; Benno Wirz) am Beispiel von Schopenhauer sowie phänomenologisch und   versuchen    - gekonnt - das Leben, das Licht und das Dunkel zu 'erhellen', schliessen daraus dass ' das Leben sich immer selbst erhalten oder retten will -   verstandfrei - oder   vegetativ (wie wir sagen (2)
- Mit 'Leben(s)Formen' beschäftigen sich (Georg Lohmann,Andreas Cremonini, Tilo Wesche, Ralf Simon) um die Vielfalt der Verständigungen, wie zu leben sei, im   Paarleben, mit moralischer Empathie und mit der Denkfigur 'Das falsche Leben' in unserem angedachten Themenpark. Dabei setzen sie auf  'Mitleid' als Grund   moralischer Achtung und Erkenntnisakt (apollinisch) wobei uns der wahlverwandte Begriff Barmherzigkeit (mehr dionysisch) fehlt - aktuell gesehen aber - mehr zusagt...
- 'Leben verstehen im Medium von Ausdruck und Sprache' fasziniert (Adorno und Arno Schmidt, Gottfried Boehm, Joachim Küchenhoff, Miriam Fischer-Geboers) in dem sie über ikonische Lebendigkeit referieren, Verstehen-Wollen' hermeneutisch und psychoanalytisch untersuchen und zwischen Gewalt (3) und Gewaltlosigkeit geraten. Glücklicherweise geht es hier um Michel Foucault's  Diskursive Gewalt, die in dieses grandiosen Diskursbuch epilogisch zum Leben-Verstehen wert -und wortschöpferisch beiträgt. So verlassen wir die beiden Topoi im Hain, in der Hoffnung diskursiv bald wiederzukehren zu können. m+w.p15-4

(1) Hain
Das Wort Hain entstand im 14. Jahrhundert aus mittelhochdeutsch hagen für „gehegter Wald“, als eine Variante von Hag (vgl. Hainbuche/Hagebuche) und gilt in dieser Bedeutung heute als veraltet.[1] Es wird heute primär im Sinne „Wäldchen, Baumgruppe“ verwendet, also für einen kleinen Wald oder ein Gehölz..
(2) PA4, 1. - 4..Ebene / Topoi
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-diskursrunden-1995-2015-a-z.html
(3) Gewalt
Klaus Theweleit : Das Lachen der Täter: Breivik u.a. ; Psychogramm der Tötungslust (wir fügen hinzu, es geht dabei um eine eis-kalte bis autistische Lache..) http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-aktuell/k-theweleit-lachen-der-taeter.html

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