Ludger Honnefelder: Was soll ich tun, wer will ich sein? Vernunft und Verantwortung, Gewissen und Schuld
Diskurs PA4 A_Z > I
Ich - Was tun wer sein? (L.Honnefelder)
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Online-Publikation: Januar 2017 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Ludger Honnefelder: Was soll ich tun, wer will ich sein? Vernunft und Verantwortung, Gewissen und Schuld >>
165 Seiten, br.; ISBN 978-3-95832-108-3; 19,90 EUR
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich: http://www.humanities-online.de
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de
Charakteristika
>Defizit an philosophischer Reflexion bei Schuld und Gewissen
>Orientierungserwartungen bei Verantwortung mit Vernunft
Inhalt
Keine Frage beschäftigt den modernen Menschen mehr als die Frage nach der Wegweisung seines Handelns. Längst kann er weit mehr als er darf – doch er kennt die maßgeblichen Ziele und die Grenzen nicht.
Im ethischen Diskurs der letzten Jahrzehnte stand ohne Zweifel die erste Frage im Vordergrund, während die zweite Frage eher in anderen Zusammenhängen wie denen der Anthropologie und der Psychologie, insbesondere der Sozialpsychologie thematisiert wurden. Das daraus entstandene Defizit an philosophischer Reflexion zeigt sich an Phänomenen wie dem der »Schuld« und des »Gewissens«, deren lebenspraktischer Gebrauch seit langem die Spuren theoretischer Vernachlässigung trägt.
Wir wissen nicht, was wir tun sollen, weil wir nicht wissen, wer wir sind und was »das Gute« für uns ist. Der Philosoph und Theologe Ludger Honnefelder ergründet im vorliegenden Band, was Verantwortung mit Vernunft, was Gewissen und Schuld mit dem Guten zu tun haben und warum daraus Orientierung erwächst. Bekannte Leitbegriffe für die Suche nach Zielen und Grenzen sind Verantwortung und Vernunft. Was aber bedeutet Verantwortung und wie ist Vernunft zu verstehen, wenn sie die menschlichen Orientierungserwartungen erfüllen soll?
Autor
Ludger Honnefelder ist Theologe und Philosoph. Er lehrte seit 1971 als Professor der Philosophie an der Universität Trier, der Freien Universität Berlin und der Universität Bonn. Von 2005–2008 nahm er die Guardini-Professur für Religionsphilosophie und katholische Weltanschauung an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin wahr. Zuletzt war er als Otto Warburg Senior Research Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Seine zahlreichen Publikationen beschäftigen sich mit Fragen der Metaphysik und der Religionsphilosophie, der Ethik samt Angewandter Ethik sowie der Philosophie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. https://de.wikipedia.org/wiki/Ludger_Honnefelder
Fazit
Im ersten Teil spricht der Autor vom Horizont des Glaubens, der ein bewusstes Leben der Individuen (eher Schein-Subjekte?, Foucault) kennzeichnet. Die Frage nach Verantwortung ohne Gewissen macht jenes ortlos, dieses blind und ohne Bindung an das Gute bleiben beide leer, so Honnefelder.
Im Kern bezieht er sich auf das Verfehlen des Guten, die Schuldfrage - Schuld als Fehlbarkeit.
Ihre Faktizität bleibt in ihrer Kontingenz (Zufallsbedingtheit, Willkür, Rorty) unerklärbar, so Honnefelder, wie deren Aufhebung in einer Vergebung philosophisch unbegründbar.
Im Abschlussteil wird 'Rationalität als offene Frage' gestellt - im Prozess neuer Aufklärung Die in ihr inhärente Rationalität erfährt nicht nur Selbstaufklärung, und -findung, sondern auch bis zum Irrtum und Selbstentfremdung ihre Fragilität hinsichtlich von Erkenntnis. So verbleibt die Krise der Moral als unsere unstete Begleiterin und die ethische Rationalität eine offene Frage. m+w.p17-1
Inhaltsverzeichnist
Vorwort 11
Erstes Kapitel
Wer will ich sein?
Über Selbstverhältnis und Sterblichkeit 13
Die Entdeckung des Subjekts 16
Leben aus universaler Wahrheit 19
Provokation der Sterblichkeit 24
Sterblichkeit und Selbstverhältnis 27
›Epos der Hoffnung‹ 31
Zweites Kapitel
Verantwortung vor dem Gewissen?
Über die verlorene Bindung an das Gute 35
Verantwortung – Schlüsselkategorie des
modernen Diskurses 37
Was heißt Verantwortung? 39
Verantwortung vor dem Gewissen 44
Selbstbindung an das Gute 49
Verantwortung vor Gott? 54
Drittes Kapitel
Was ist das Gewissen?
Über das Verhältnis vonVernunft und Gewissen 57
Die Vernünftigkeit des Gewissens 61
Die Gewissenhaftigkeit der Vernunft 65
Gewissen und personale Identität 68
Gewissen und Wahrheit:
Bindet das irrige Gewissen? 74
Gewissen und individueller Lebensentwurf 80
Viertes Kapitel
Was ist Schuld?
Über das Verfehlen des Guten 87
Was bedeutet ›Schuld‹? 89
Der Bezugsrahmen des Begriffs der Schuld
in der klassischen Philosophie 91
Der Ausgang von der transzendenten Ordnung 92
Die Fundierung in der praktischen Vernunft 94
Der Rekurs auf die Geschichte 96
Der Rückgriff auf Natur undWissenschaft 98
Erklärung des Bösen durch die Freiheit 99
Das Streben nach Existenz und derWunsch zu sein 101
Schuld als Fehlbarkeit 103
Die philosophischen Rede von Schuld 104
Fünftes Kapitel
Was soll ich tun?
Ethik der Neuzeit als Antwort auf die
Krise der Moral 111
Die Auflösung der überkommenen Ordnungen 113
Das Modell der Antwort:Vernunft und Methode 117
Vernunft und Natur: Normativität als Artefakt 120
Kritik der theoretischen Vernunft:
PraktischesWissen und Geschichte 122
Geschichte als Heraufkunft der Freiheit 124
Praktische Vernunft: Sittlichkeit als
Selbstbestimmung 126
Rationalität der Geschichte:Vernunft und
Institution 127
Selbstbindung an das Gute 49
Verantwortung vor Gott? 54
Drittes Kapitel
Was ist das Gewissen?
Über das Verhältnis vonVernunft und Gewissen 57
Die Vernünftigkeit des Gewissens 61
Die Gewissenhaftigkeit der Vernunft 65
Gewissen und personale Identität 68
Gewissen und Wahrheit:
Bindet das irrige Gewissen? 74
Gewissen und individueller Lebensentwurf 80
Viertes Kapitel
Was ist Schuld?
Über das Verfehlen des Guten 87
Was bedeutet ›Schuld‹? 89
Der Bezugsrahmen des Begriffs der Schuld
in der klassischen Philosophie 91
Der Ausgang von der transzendenten Ordnung 92
Die Fundierung in der praktischen Vernunft 94
Der Rekurs auf die Geschichte 96
Der Rückgriff auf Natur undWissenschaft 98
Erklärung des Bösen durch die Freiheit 99
Das Streben nach Existenz und derWunsch zu sein 101
Schuld als Fehlbarkeit 103
Die philosophischen Rede von Schuld 104
Fünftes Kapitel
Was soll ich tun?
Ethik der Neuzeit als Antwort auf die
Krise der Moral 111
Die Auflösung der überkommenen Ordnungen 113
Das Modell der Antwort:Vernunft und Methode 117
Vernunft und Natur: Normativität als Artefakt 120
Kritik der theoretischen Vernunft:
PraktischesWissen und Geschichte 122
Geschichte als Heraufkunft der Freiheit 124
Praktische Vernunft: Sittlichkeit als
Selbstbestimmung 126
Rationalität der Geschichte:Vernunft und
Institution 127
Der Übergang zur Moderne 129
Orientierungsversuche zwischen Szientismus und
Personalismus 132
Neuansätze ethischer Rationalität 135
Die ethische Rationalität als offene Frage 137
Quellenhinweise 141
Anmerkungen 143