Fabian Unterberger: Demokratie in Bewegung . Lateinamerikanische Verfassungsprojekte, Spaniens Krise und die Partei Podemos
Diskurs PA4
F. Unterberger: Demokratie in Bewegung
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Online-Publikation: Dezember 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Edition Kritische Forschung: 208 Seiten, br., ISBN 978-3-85371-399-0, 20,00 Euro:
Promedia Verlag, Wien; http://www.verlag-promedia.de ; http://www.mediashop.at/typolight/index.php/home.html
Charakteristika
Das Buch „Demokratie in Bewegung“ untersucht den Einfluss des lateinamerikanischen „Nuevo Constitutionalismo“ auf spanische Aktivistinnen und Aktivisten der Bewegungen 15-M, PAH und Attac. Es zeigt die Verbindung zwischen den aktuellen sozialen Kämpfen in Lateinamerika und Spanien.
Inhalt
Seit der Jahrtausendwende kam es in den lateinamerikanischen Ländern Bolivien, Ecuador und Venezuela zu breiten Protesten gegen den Neoliberalismus, die in Wahlerfolgen linker, antineoliberaler Kräfte gipfelten. Ihr Ziel war eine gesellschaftliche Transformation, die ihren Ausdruck in neuen, demokratischen Verfassungen fand. In diesem Prozess bildeten die Bewegungen des „Nuevo Constitutionalismo“ einen zentralen Bezugspunkt für eine gesamtgesellschaftliche Alternative.
Während die Krise des Neoliberalismus in Teilen Lateinamerikas tiefgreifende Folgen zeitigte, wird sie in Europa gerade erst deutlich spürbar. Vor diesem Hintergrund formierten sich in Spanien soziale Bewegungen, die ihre Forderung nach „echter Demokratie“ vereint. Aus ihren Reihen gründete sich im Jahr 2014 die Partei „Podemos“, die im Dezember 2015 erstmals zu den spanischen Parlamentswahlen antritt. Zu ihren Zielen zählt die Einberufung einer „verfassungsgebenden Versammlung“, die eine neue Basis für „echte Demokratie“ bilden soll.
Fabian Unterberger zeigt, dass die aus Lateinamerika stammende Forderung nach einer „verfassungsgebenden Versammlung“ eine Antwort auf die Krise der repräsentativen Demokratie ist und bedeutende Auswirkungen auf die Rolle sozialer Bewegungen in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft hat.
Autor https://ie.univie.ac.at/mitarbeiter-innen/fabian-unterberger/fabian-unterberger-vita/
Fazit
Fabian Unterberger pendelt in seinem vergleichendem Diskursbuch "Demokratie in Bewegung" zwischen Lateinamerikas und Europa einerseits und andererseits zwischen Protesten (gegen Neoliberalismus.. Seilschaften der Reichen..) und Wahlerfolgen (Nuevo Constitutionalismo, angezielte Transformation / Transition(1) zu einem 'verfassungstreuen' demokratischen und offenen Prozess).
.Dabei untersucht er lateinamerikanische Verfassungsprojekte, Spaniens Krise und die Partei Podemos . Analyse und Interviews wechseln sich bei Unterberger ab.
Beispielhaft haben Spanien und Portugal die 'Transition (1)' zu einem demokratischen System angestrebt, inklusive ihrer Defizite, und aktuell in etwa erfolgreich absolviert - Ziel ist es im transdisziplineren Sinn zu realisieren.. Der Schlussfolgerung des Autoren ist zuzustimmen, wenn er darin feststellt, dass die Transition unvollständig und mangelhaft gelungen ist - inbezug des Wandels von der Franco-Diktatur zu einer 'sozial-liberalen' Demokratie.
Quintessenz: Pseudo-Demokrale wirkt immer rückgewandt erstarrt, reale Demokratie ist stets in Bewegung. m+w.p16-1
1)Transition/Transfomation : Umwandlung / Übergang
Transition steht für: ... eine Form der Mutation; Transition (Medizin), Überleitung
der Behandlung (kranker Kinder von der Pädiatrie in die Erwachsenenmedizin ..); gesellschaflicher Ungerechtigkeiten und menschgemachter Krisen...
https://de.wikipedia.org/wiki/Transition
https://de.wiktionary.org/wiki/Transition