Georg Seeßlen : Is this the end? Pop zwischen Befreiung und Unterdrückung

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Pop - is this the end? (G.Seesslein)
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Online-Publikation: März 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Georg Seeßlen : Is this the end? Pop zwischen Befreiung und Unterdrückung  >>
Critica Diabolis 251: 224 Seiten, Broschur; ISBN 978-3-89320-228-7; 16.- Euro
Edition Tiamat / Verlag Klaus Bittermann, Berlin; http://www.edition-tiamat.de


Inhalt
Zeit meines Lebens habe ich Pop geliebt und gehasst. Pop war hier Befreiung und da Unterdrückung,
 hier Explosion der Wahrhaftigkeit und dort Implosion der Verlogenheit. Pop bewahrte das innere Kind und förderte die Vergreisung, Pop rebelliert und korrumpiert. Pop konstruiert die kleinen Unterschiede der Klassen und setzt sich über die gesetzten Grenzen hinweg. Pop ist universal, regional und national; Pop macht einfach alles mit, denn es ist der Ausdruck des Kapitalismus in der Demokratie, wie es der Ausdruck der Demokratie im Kapitalismus ist. Ohne Pop würde es diese prekäre Einheit gar nicht geben, und ohne Pop wären die Spannungen zwischen beiden nicht auszuhalten. Zugleich aber reagiert Pop auf die Brüche und Widersprüche, wie es keine »Hochkultur« und keine Wissenschaft kann. Jede Erkenntnis und vor allem Selbsterkenntnis einer Gesellschaft ist in ihrem popkulturellen Sektor »irgendwie« schon da. Pop ist das Klügste und gleichzeitig das Dümmste, was wir haben und was wir kennen.

Autor
Georg Seeßlen hat u.a. bei Suhrkamp und Matthes & Seitz veröffentlicht und schreibt für die taz, Konkret, Spex, Die Zeit und viele andere Zeitungen

Stimmen
> »Georg Seeßlen, einer der sensibelsten Seismografen unserer Kultur, hat einen fulminanten Abgesang auf die Popkultur veröffentlicht.« (3sat-Kulturzeit)
> »Das ist Seeßlens großes Thema: die Dialektik von Kulturindustrie und Pop, die Dialektik von Revolution und Geschäft, von Befreiung und Unterdrückung. Und so zieht er den Bogen von Brecht über Foucault bis zum Hauntologen Mark Fisher, der Pop ja zuletzt vor allem etwas Gespenstisches diagnostizierte.« (Stefan Maelck, MDR Kultur)
> »Seeßlen weiß einmal mehr zu begeistern mit Reflexionen über sein Lieblingsthema: Popkultur.« (Tobias Prüwer, :logbuch/Kreuzer)

Fazit
Der Kritikbegriff Pop bewegt sich in und zwischen den Topoi Kunst und Politik, so der Autor Georg Seeßlen in seiner Untersuchung "Is this the end? Pop zwischen Befreiung und Unterdrückung".
 Seeßlen sieht in Pop einen Grenzgang sowohl zwischen Visionär-Utopischem (Vorausschau, Hoffnung...) als auch ein 'Genre-Schlachtfeld' im Lebensalltag der Post-Gesellschaft (Abwehr, Macht-Unterdrückung.. ).
Seine Quintessenz : 'Linke Popkritik ist eine, die weiss, dass es zu kämpfen gilt'. Das gilt allerdings auch für alle kreativ-innovativen Bestrebungen des Subjekt Mensch (Foucault*). m+w.p18-3

*)
https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Foucault;
http://www.kultur-punkt.ch/ordnung-der-raeume.html

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