Der Preis der Welt . Eine Globalgeschichte des Kapitalismus . Friedrich Lenger

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Kapitalismus - Globalgeschichte . F. Lenger
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Online-Publikation: Februar 2024 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Der Preis der Welt . Eine Globalgeschichte des Kapitalismus . Friedrich Lenger >>
669 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-406-80834-0. 38,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de/

Charakteristik
> Schlagwörter:
Arbeit Armut Geschichte Gewalt Globalgeschichte Handel Industrie Kapitalismus
Reichtum Umweltzerstörung Unfreiheit Ungleichheiten Wirtschaft


Inhalt
Der Kapitalismus hat in den letzten 500 Jahren eine Welt hervorgebracht, die ökonomisch hochgradig verflochten ist und zugleich hochgradig asymmetrisch. In seiner brillanten Globalgeschichte des Kapitalismus schildert der renommierte Historiker Friedrich Lenger diese Entwicklungen, die von den Indigenen Amerikas bis zu den bengalischen Seidenwebern niemanden unberührt ließen. Diese Geschichte handelt von wachsendem Wohlstand und krasser Armut, von Unfreiheit und Gewalt und der Gefährdung unseres Planeten, für die wir heute den Preis zahlen.
Bestechend luzide und mit stupenden Kenntnissen erzählt Friedrich Lenger in diesem Buch vom globalen Siegeszug des Kapitalismus. Er erklärt seine Dynamik, die immer nur von außen begrenzt wurde, seine Krisen und die Ungleichheiten, die er in den vergangenen 500 Jahren produziert hat. Dazu gehören auch der ungleiche Verbrauch fossiler Ressourcen sowie Umweltzerstörungen, die in den Regionen dieser Welt sehr unterschiedlich zu spüren sind. Und so gleichgültig sich Handels- und Industriekapitalisten gegenüber der Natur erwiesen, so gleichgültig waren sie gegenüber menschlichem Leid. Millionen von Sklaven, die bis tief ins 19. Jahrhundert hinein auf den Plantagen Amerikas arbeiteten, sind nur ein Beispiel für die Vereinbarkeit von unfreier Arbeit und kapitalistischer Wirtschaft. Dieses Buch muss lesen, wer die Welt von heute und die Probleme verstehen will, von deren Lösung unsere Existenz abhängt.

Autor
Friedrich Lenger ist Professor für Mittlere und Neuere Geschichte an der Universität Gießen. 2015 wurde er mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet.

Fazit
Dem Professor für Mittlere und Neuere Geschichte Friedrich Lenger hat sich in seinem umfassenden Werk-Band "Der Preis der Welt" mit der 'globalen' Geschichte des Kapitalismus im Zeitraum einer halben Million von Jahren.
Der Autor gliedert diesen Zeit in sechs Perioden, zwei Handelskapitalismen (neue Weltentdeckung und Plantagensklaverei), den beginnenden ersten Industriekapitalismus, der daraus folgenden Revolution und deren 'Glokalisierung'. In der stringent erfolgten Planung und Entwicklung kam der Kapitalismus in die Krise (durch den zweiten Weltkrieg und dem Kalten Krieg..). Auch der neue glokale Werteschöpfungsketten-Modus und dessen Expansion zur Weltwirtschaft kam durch die Pandemie und Kriegshandlungen in weitere Krisen, was die Neuorganisation der Absatzwege notwendig machte. Durch diese Strukturmerkmale der steten Krisenhaftigkeit gerät der Finanzmarkt-Kapitalismus ins Blickfeld von möglichen Lösungsansätzen?!.. . So lautet auch die Quintessenz zum Schluss-Diskurs von Lenger (und < k. >) zu weiteren glokalen, humanen, friedfertigen realitätsnahen Ansätzen.
m+w.p24-2 < k. >
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