Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen . John Holloway

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Welt verändern - Fetischismus?! . J. Holloway
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Online-Publikation: Juli 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen . John Holloway >>
255 Seiten, kartoniert, ISBN: 978-3-89691-514-6, 25,00 €
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster; http://www.dampfboot-verlag.de

Charakteristika
> "Wie jedes gute Buch macht 'Die Welt verändern ...' Lust auf Debatte und (kritische) Fragen." -
Dirk Hauer analyse + kr...

Inhalt
Sowohl mit Beifallsstürmen bedacht als auch ausgebuht, ist es John Holloway mit seiner Streitschrift gelungen, eine breite und lang andauernde, internationale Debatte anzustoßen, die an Lebhaftigkeit ihresgleichen sucht. John Holloway spannt in seinem Buch ein widersprüchliches Feld von Macht und Gegenmacht, von Herrschaft und Widerstand auf. Dabei gehört er dank seiner profunden Kenntnis Adornos, Horkheimers, Blochs und all der anderen bekannten Größen der kritischen Theorie zu den wenigen, die schwierige Sachverhalte anschaulich und einfach, fast spielerisch erklären, ohne dabei simplen Erklärungen aufzusitzen.Der gelungene Einstieg in und Essay über marxistische Wissenschaft, ihre Chancen und ihren neuerlichen Beginn erlebt jetzt seine 7. Auflage

Autor
John Holloway, geb. 1947 in Dublin, lehrt seit 1993 als Professor für Politikwissenschaft am Instituto de Ciencias Sociales y Humanidades der Universidad Autónoma de Puebla in Mexiko. Er hat viel über Fragen der marxistischen Theorie veröffentlicht, u.a. in der PROKLA, und über die zapatistische Bewegung; er veröffentlichte u.a. Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen, 6. Aufl. Münster 2018.

Stimme
"Trotz der gemeinsamen politischen Grundlagen … eine fundamentale methodische Kritik am Ansatz von Hardt/Negri."
Tom Binger/subtropen (Beilage zu Jungle World)

Fazit
Der Politikwissenschaftler John Holloway bearbeitet Fragen der marxistischen Theorie und hier in seinem Diskursbuch wie "Die Welt verändern, ohne die Macht zu übernehmen".
Holloway sieht aktuell im Begriff Fetischismus von Marx eine 'vulkanisch-unbemerkte' explosive Kraft, die -verbannt und klassifiziert - und die zwischen der Philosophie und Kulturkritik (Warenfetischismus (1) pendelt.
Derart verbannt und klassifiziert, verliert der Begriff augenscheinlich seine explosive Kraft.
'Nach Marx wird Im Kapitalismus das Getane vom Tun getrennt und gegen das Tun (Selbst-Negation) gewendet, Dieser Riss zwischen Getanem und Tun ist der Kern der vielfachen Zersplitterung (Entfremdung, Lukas) aller Aspekte des Lebens, so Holloway. Dennoch ist der Fetischismus in Bezug auf sein unerträgliches Gräuel eine Stärke‘.
Somit 'hat dieses Buch keine Ende. Es ist eine Definition, die sich im selben Atemzug negiert'. Sie lädt so zum steten Diskurs ein. Das ist eben seine Stärke.
m+w.p22-7 < k.>

1) Fetischbegriff nach Karl Marx > Warenfetischismus,
seine Eigenschaften und sein Aktualitätsbezug.
Obwohl der Theorie über den Warenfetisch von Karl Marx zunächst von den Anhängern des Marxismus und der Arbeiterbewegung keine große Bedeutung zugerechnet wurde, betrachtet man sie heute als eine der zentralen Theorien, die eine große Rolle für seine Kapitalismuskritik insgesamt spielt. Einer der ersten, die diese Wichtigkeit erkannten, war Georg Lukács der 1923 den Warenfetisch als eine Entfremdung vom Menschsein interpretierte und den Fetischcharakter darin sah, dass der Mensch selbst zur Ware degradiert und damit verdinglicht wird. Heute wird unter Kritik des Warenfetischs hauptsächlich Konsumkritik verstanden, was auf Herbert Marcuse zurückgeht, der 1969..
Wirkung beschrieb, welche Waren im Kaufhaus auf Menschen ausüben.
https://www.grin.com/document/351284
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