Fuck you! – Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt . Sabine Schlüter / Victor Blüml (Hrsg.)

Diskurs Platon Akademie 4.0 PA4 > Diskurse 2022 > EU-Demokratien . Natur . Weltkultur gestalten II.2
Agression - 'Fuck you' . Psychoanalyse . S. Schlüter, V. Blüml
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Online-Publikation: Juli 2022 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Fuck you! – Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt . Sabine Schlüter / Victor Blüml (Hrsg.) >>
236 S., 15,5 x 23,5 cm, Paperback, ISBN 9783955583224, 29,90 €
Brandes & Apsel Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.brandes-apsel-verlag.de;

Charakteristika
> Sigmund-Freud-Vorlesungen 2021


Sabine Schlüter / Victor Blüml (Hrsg.)
Fuck you! – Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt . Sabine Schlüter / Victor Blüml (Hrsg.)


Inhalt
Die Sigmund-Freud-Vorlesungen 2021 erkunden, wie Aggression, Zerstörung und Gewalt aus psychoanalytischer Sicht zu verstehen sind. ­Dabei werden ­Fragen der metapsycholo­gischen Verortung ebenso gestellt wie Fragen danach, welche Rolle die Aggression in der individuellen Entwicklung, in der therapeutischen Klinik, in Kunst, Kultur und Gesellschaft spielt.
Äußerungen von Aggression sind jene Phänomene, die uns sowohl individuell als auch in Staat und Gesellschaft am meisten zu schaffen machen. Als Gewalt laut und schreckenerregend, dominieren sie, wo sie vorfallen, augenblicklich den Diskurs – nur um als ­Destruktivität, weit weniger auffällig und zu Strukturen in Beziehungen und Institutionen geronnen, das Geschehen zu bestimmen. Am Umgang mit ihnen zu scheitern, ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

AutorIn-Team
Blüml, Victor
Victor Blüml, Assoc.-Prof. Priv.-Doz. Mag. DDr., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin sowie Psychoanalytiker (WPV/IPA). Studium der Medizin und Philosophie in Wien und Paris. Assoziierter Professor an der Universitätsklinik für Psychoanalyse und Psychotherapie der Medizinischen Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Persönlichkeitsstörungen, Suizidalität und psychoanalytische Konzeptforschung.
Schlüter, Sabine
Mag.a phil., Studium der Geschichte, Publizistik und Philosophie, Psychoanalytikerin mit Lehr­befugnis (WAP/IPA) in freier Praxis, Verlagslektorin, Herausgeberin für Österreich der »Zeitschrift für psychoanaly­tische Theorie und Praxis«. Arbeitsschwerpunkte: Triebtheorie, Metapsychologie, psychoanalytisches Verständnis von Sprache , Literatur und gesellschaftlichen Prozessen.

Fazit
'Zur Psychoanalyse von Aggression, Destruktivität und Gewalt' hat das PsychoanalytikerIn- und HerausgeberIn-Team Sabine Schlüter / Victor Blüml in der Reihe Sigmund-Freud-Vorlesungen 2021 den überaus sprechenden Titel "Fuck you!" zu Recht gewählt. Dazu haben sie rund 20 Beitragende mit wertvollen und hochaktuellen Inhalten geladen.
Diese Beiträge umfassen mehr als ein Jahrhundert Erkenntnisse von Adler, besonders Freud sowie Frankl u.a. Der Topos enthält Konzeptionalisierung, Deutung von Träumen, Märchen und Body Modification (1), von Agression, Destruktion und Suizid, bis zu Todeslust, Mord. Darüber hinaus werden aktuelle Phänomene wie normative Störungen (2) Homophobie (3), Pandemie und Krieg (Ukraine), Agression an und von Frauen, und schliesslich - hochaktuell : Umschalt-Typ (4) dazu kommen Tötungslust und Selbstauflösung (Klaus Theweleit) mit zu Wort. Somit ist diese Untersuchung zur Erkenntnis, Forschung und Theorie von bleibender Bedeutung.
m+w.p22-7 < k. >

1) Körpermodifikation (englisch Body-Modification, auch kurz BodMod) ist ein Oberbegriff für verschiedene Veränderungen des menschlichen Körpers. Sie werden aus ästhetischen Gründen oder zur sexuellen Stimulation vorgenommen und meist durch spezialisierte kommerzielle Anbieter durchgeführt. Eine medizinische Indikation liegt in der Regel nicht vor. Im Gegensatz zu anderen Arten der Körpergestaltung, die Veränderungen beispielsweise durch oberflächliches Bemalen oder durch Training erreichen, sind Körpermodifikationen mit verletzenden Eingriffen in die Substanz des menschlichen Körpers (die Haut, teilweise auch darunter liegendes Knorpel- und Fettgewebe) und mit dauerhaften oder schwer rückgängig zu machenden Veränderungen verbunden. Zur Körpermodifikation zählen Tätowierungen, Piercings, Implants sowie Brandings, Schmucknarben und andere Skarifizierungen. Auch ist die Abgrenzung gegenüber schönheitschirurgischen Eingriffen teilweise nicht eindeutig.
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6rpermodifikation
2) normotische Störung
Die Störung wie alle anderen sein zu wollen und vor allem zu versuchen, bloß nicht in der Gesellschaft negativ aufzufallen, wird als Normopathie bezeichnet. Dieser Begriff wurde erstmals vom psychiatrischen Theoretiker Christopher Bollas verwendet, um das Festhalten an gesellschaftlichen Normen und der von der Mehrheit akzeptierten Moral auszudrücken. Der normopathische Mensch ist nicht unabhängig, hat Schwierigkeiten, eigene Entscheidungen zu treffen und hat eine ungesunde Stimmung. Diese Menschen ahmen ihre Umgebung so sehr nach, dass sie ihr Selbstgefühl verlieren. Sie haben im Vergleich zu anderen Menschen eine übermäßige Anstrengung, rational zu handeln. Dieser extreme Realismus lenkt sie vom kreativen Denken und Produzieren ab.
https://www.kamphausen.media/normopathie-der-ungesunde-wunsch-nach-anpassung/b-265
3) Homophobie wird oft als irrationale, weil sachlich durch nichts zu begründende Angst vor homosexuellen Menschen und ihren Lebensweisen definiert. Bei Homophobie handelt es sich jedoch nicht um eine Phobie (Angst). Die ihr innewohnende Psychodynamik ist eine andere. Während Menschen mit Phobien die angstauslösenden Situationen strikt zu vermeiden versuchen, suchen homophobe Menschen Homosexuelle und deren Lebenswelten oft gezielt auf, um ihnen aggressiv zu begegnen.
https://www.wien.gv.at/menschen/queer/diskriminierung/homophobie.html
4) Klaus Theweleit (* 7. Februar 1942 in Ebenrode, Ostpreußen) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller.
Zur Figuration 'Umschalt-Typ' mit einem sekundären 'Segment-Ich', und einer a/sozialen Virtuosität* (siehe a/soziale Medien, <k.>)
...'Im Gegensatz zu den beschriebenen Kindern seien Erwachsene vom „faschistischen Typ“ jedoch hoch funktional* und in keiner Weise autistisch, was Theweleit dadurch erklärt, dass diese Personen durch erlittene Prügel und militärischen Drill ein sekundäres Ich in Form eines „Körperpanzers“ erworben haben, dessen äußere Kennzeichen u. a. militärische Strammheit, Steifheit und Unterkühltheit seien'.
https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Theweleit
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