Susanne Ristow: Kulturvirologie . Das Prinzip Virus von Moderne bis Digitalära
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Diskurs Platon Akademie 4.0 > PA4 Diskurse 2021 EU-Demokratien . Natur : Kultur
<< Virologie.- Kultur - Natur . S. Ristow
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Online-Publikation: April 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Susanne Ristow: Kulturvirologie . Das Prinzip Virus von Moderne bis Digitalära >>
423 Seiten, Abb.:35, PaperbackISBN: 9783110703283, 39,95 €
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Walter de Gruyter GmbH; http://www.degruyter.com/
Charakteristika
> dup /Düsseldor University Press; dup.degruyter = Ein Inprint der Walter de Gruyter GmbH
> Zielgruppen: Medien-, Kultur-, Kunst-, Bild- und Naturwissenschaftler
> Schlagworte: Virus; Intermedia; Massenkultur; Kunst
Inhalt
Durch die Corona-Krise hat das Virus unlängst tagesaktuelle Bedeutung erhalten, doch Virus und Viralität gehören spätestens seit der Nachkriegsmoderne zu den zentralen Begriffen einer manipulativen Verschmelzung von Natur und Technik in der westlichen Gegenwartskultur. Als Synonym für Veränderung und evolutionärer Alleskönner wird das Virus im Zusammenhang mit den technologischen Voraussetzungen der Speicherung und Transformation kultureller Informationen vorgestellt.
Wenn es Viren nicht gäbe, hätte man sie erfinden müssen. Das im Unterschied zu Bakterien erst in den späten 1920er Jahren genauer erforschte Virus muss als obligatorischer Parasit fremde Zellen dergestalt umprogrammieren, dass im Wirtskörper eine massenhafte Reproduktion des Virus selbst stattfindet. Alle wichtigen Diskurse des 20. Jahrhunderts kommen im „Prinzip Virus" zusammen. Mit Viralität, also dem „viral gehen" von Informationen in der Massenkultur, entsteht aber etwas, wovon man keinesfalls mehr als bekannte biologistische Metapher sprechen kann, sondern das von einem neuen, durch digitale Reproduktionstechnologie rasant beschleunigtem kommunikativen Phänomen des 21. Jahrhunderts zeugt. Die hier vorgeschlagene KULTURVIROLOGIE leistet einen weitgespannten Überblick zum Virus als Denkfigur für Interaktion, Transmission, Interdisziplinarität, Konnektivität und Interdependenz im 20. und 21. Jahrhundert.
Autorin
Susanne Ristow, freischaffende Künstlerin, Museologin, Lehrbauftragte, Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf
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Fazit
Die Kulturtheoretikerin und Philosophin Susanne Ristow hat in ihrem hervorragend analysierten und in klarer Wissenschafts-Frauensprache geprägten Diskursbuch *Kulturvirologie* erstmals, als das 'Prinzip Virus von der Moderne bis zur Digitalära' formuliert.
Sie gliedert die Kulturvirologie-Topoi in vier synästhetische Betrachtungs-Bereiche*< k. >
I Agenten der der Ansteckung (Transdisziplinäre Geschichte von Virus und Viralität)
(Der virale Effekt ist das gewünschte Ergebnis einer sog. viralen Marketingkampagne. und bedeutet im Zusammenhang mit Medien, dass Informationen innerhalb kürzester Zeit, genau wie ein biologischer Virus, von Mensch zu Mensch weitergegeben werden.)
II Virus als Metapher oder Phänomen? (Lebensprozesse mit Wirtsfindung viraler Bild - typen, -metaphern, -theorien,, -kunst >: Pop, Partizipation, Fluxus >)
III >Fluxus-Virus
>> Virale Interaktionsmodelle, Mikroben wie in der Mikrobiologie
Mikrobiologie ist die Wissenschaft und Lehre von den Mikroorganismen, also Lebewesen, die als Individuen nicht mit bloßem Auge erkannt werden können:
Wikipedia
> Fluxus (aus lateinisch flūxus ‚Fließen‘, zu fluo ‚fließen, vergehn‘)[1] ist eine von George Maciunas begründete Kunstrichtung, bei der es nicht auf das Kunstwerk ankommt, sondern auf die schöpferische Idee. Fluxus wurde in den 1960er Jahren weithin bekannt..
https://www.wikiwand.com/de/Fluxus
>> Virale Interaktionsmodelle, Mikroben wie in der Mikrobiologie
Mikrobiologie ist die Wissenschaft und Lehre von den Mikroorganismen, also Lebewesen, die als Individuen nicht mit bloßem Auge erkannt werden können: Archaeen, Bakterien, Pilze, Protozoen und ein- und wenigzellige Algen, sowie von den Viren, die keine Lebewesen sind. Wikipedia
IV Immunantwort im Kunstdialog & -vermittlung
(Chancen, Gefahren; Subversion, Infiltration, Destabilisierung.. )
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Fazit - Auszüge mit -Zusammenfassung der Aussagen, die zusammen mit der synästhetischen** Betrachtung von < k.> einen Erkenntnis-Schwerpunkt ergeben: und zur Quintessenz führen:.
> Der Virus erweist sich, der Monade nicht unähnlich, als vermeintlicher Spiegel der ganzen Welt (Weltgebäude-Spiegel als Universalschlüssel in der Frage nach dem Leben in Beziehung zu Anderem und Andern...
> Virus als Figur des Dritten zwischen Vitalismus und Mechanismus, wirken virale und parasitäre Modelle auch zerstörerisch...
> Das Virus hat sich in dieser Untersuchung als Modell von Interaktions- und Informationsübertragung und als Modell für das naturwissenschaftliche Phänomen des Informationstransfers erwiesen..
> Die Unterscheidung von Kunst und Natur, von Technologie und Biologie wird vom Virusdiskurs radikal in Frage gestellt...
> In der Kunst zeichnen sich früher als in anderen Disziplinen Heterogenität und Mixophilie, wie sie Kulturtechniken wie Collage bis Intermedia anbieten...
> Viren können auch informierend, formatierend, programmierend, transformierend und förderlich für beschleunigte Evolutionsprozesse und Hybridisierung aktiv wirken..
> Viren können auch bei der Filterung von Erinnerndem eine Rolle spielen..
> Die Faszination der in der Untersuchung von vorgestellten Künstler für biologisch -automatische Prozesse und Strukturen und deren Kristallisation der Denkfigur 'Virus' als Medium der Aneignung, Grenzüberschreitung, Umdeutung, Kombinatorik, Kritik und Transformation ist nachweislich.. in seiner Funktion als Medium des Lebens unter den Bedingungen von Offenheit, Unbegrenztheit und Endlosigkeit zuzuschreiben.
>Transmigration der Daten und mobile Archivstrukturen werden die Zukunft eines selbstregulierenden kulturellen Gedächtnisses sein. zu dessen Informationsträgern (im-/materiell) gehört auch das Medium 'Virus'..
< Im Modell des Virus scheint sich eine Lösung für die scheinbar unauflösliche ontologischen Widersprüche zwischen Materialismus und Idealismus anzubahnen (Ein dritter Weg?!)...
> Im Virus , das nach zeitgemässen Lebensdefinitionen weder tot noch lebendig ist, zeichnet sich .. die Suche nach einem universalen Lebensbegriff ab..:
Die Quintessenz von Susanne Ristow gleicht so grosso mode auch dem von < k. >:
'Ein Prinzip das wir in der künstlerischen, philosophischen, und theologischen und <synästhetischen**> Geistesgeschichte <nicht nur*> des Westens schon unter anderem Namen kennen: 'Freiheit*'. Ihre 'Kulturvirologie' wird uns auf einen essentiellen Weg in die Zukunft begleiten
m+w.p21-4 < k. >
*) < k. > 'sine arte sine amore non est vita' Hevesi, Epitaph, Secession, Wien >A
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Hevesi
**)SynästhetischA
https://www.kultur-punkt.ch/galerie/werkzeuge-n-der-betrachtung/aesthetik-reflexionen/synaesthetisches.html
1) Gottfried Wilhelm Leibniz
(* 21. Junijul./ 1. Juli 1646 greg. in Leipzig; † 14. November 1716 in Hannover) war ein deutscher Philosoph, Mathematiker, Jurist, Historiker und politischer Berater der frühen Aufklärung. Er gilt als der universale Geist seiner Zeit und war einer der bedeutendsten Philosophen des ausgehenden 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts sowie einer der wichtigsten Vordenker der Aufklärung...
https://de.wikipedia.org/wiki/Gottfried_Wilhelm_Leibniz
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