Moritz Schularick : Der entzauberte Staat . Was Deutschland aus der Pandemie lernen muss

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Pandemie entzaubert - Deutschland lernt?! M. Schularick
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Online-Publikation: August 2021 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Moritz Schularick : Der entzauberte Staat . Was Deutschland aus der Pandemie lernen muss >>
140 S., Klappenbroschur; 978-3-406-77782-0; 14,00 €
Verlag C. H. Beck; 80703 München; http://www.chbeck.de

Inhalt
Wie soll ein Staat, der es nicht schafft, Lüfter in die Klassenzimmer seiner Schulen einzubauen, im kommenden Jahrzehnt den komplexen ökologischen Umbau der Wirtschaft steuern? Dafür brauchen wir einen vorausschauenden, risikobereiten und handlungsstarken Staat, der die richtigen Anreize setzt und in neuen Situationen flexibel reagieren kann. Also genau das, was uns in der Pandemie fehlte. Dieses Buch zeigt die Defizite im Management der Krise auf und beschreibt, was sich ändern muss, wenn wir die Herausforderungen der Zukunft bewältigen wollen.
Im Frühjahr 2020 schien Deutschland die Pandemie vorbildlich zu bewältigen. Doch ein Jahr später war von der Selbstzufriedenheit nicht mehr viel übrig. Die Defizite in der Leistungsfähigkeit des Staates waren nicht mehr zu leugnen. Die Politik stolperte durch die Krise und verlor sich in Detailregelungen, als es darauf ankam, eine Strategie für das Land zu entwickeln und die alles entscheidende Impfstoffproduktion zu beschleunigen. Sie scheute das Risiko, obwohl Abwarten und Zögern letztlich das viel riskantere Vorgehen war. Schaut man genauer hin, so zeigten sich ähnliche Probleme bereits in vorherigen Krisen, etwa der globalen Finanzkrise und der Eurokrise. Deutschland tut sich schwer, wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, für die es kein Regelbuch gibt.
Es droht die Gefahr, dass Europa im Vergleich zu China und den USA erneut zum Krisenverlierer wird. Doch das ist nicht das einzige Problem. Denn die Pandemie war auch ein Probelauf für die Herausforderungen, die im nächsten Jahrzehnt beim Klimawandel auf uns zukommen. Wir brauchen in Zukunft einen leistungsfähigeren Staat, mehr Pragmatismus und auch das Selbstvertrauen, unkonventionelle Wege zu beschreiten. Denn in einer sich rasch ändernden Welt gehen wir nicht auf Nummer sicher, wenn wir so weitermachen wie bisher, sondern indem wir besser darin werden, flexibel auf neue Herausforderungen zu reagieren.

Autor
Moritz Schularick lehrt Volkswirtschaftslehre an der Universität Bonn und forscht dort im DFG-Exzellenzcluster ECONtribute. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
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Fazit vorangestellt
Moritz Schularick titelt sein Diskursbuch "Der entzauberte Staat* in dem er kurz, klug und klar sagt, 'was Deutschland aus der Pandemie lernen muss‘: Seine Quintessenz lautet inhaltlich:
'Wir brauchen in Zukunft einen leistungsfähigeren Staat, mehr Pragmatismus und auch das Selbstvertrauen, unkonventionelle Wege zu beschreiten'. Die eventuell voraus zu sehende Tragik besteht darin, wie es bereits vor Jahrzehnten Ingeborg Bachmann formulierte : Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler. Dem ist grosso modo zuzustimmen.
m+w,p21-8 < k. >

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Inhaltsfolge
Vorwort
I. Einleitung
II. Vater Staat in der Krise
III. Das Land der begrenzten Möglichkeiten
IV. Wirtschaft und Gesundheit
V. Warp Speed
VI. Das zweite Mal als Farce
VII. Therapie
Anmerkungen
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