Adam Smith : Der Wohlstand der Nationen . Herausgegeben und übersetzt von Horst Claus Recktenwald
Diskurs PA4
A. Smith: Wohlstand der Nationen
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Online-Publikation: Mai 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
dtv 30149 : 944 Seiten; ISBN 978-3-423-30149-7; 19.90 [D] 20.50 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Überblick
›An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations‹ verspricht der Originaltitel des 1776 erstmals erschienenen Werks des schottischen Philosophen und Nationalökonomen Adam Smith ( 1723 bis 1790).
Inhalt
Das breit angelegte Werk enthält bereits alle grundlegenden Gedanken der klassischen Wirtschaftstheorie, wie sie im 19. Jahrhundert von Ricardo, Say und Mill weiterentwickelt wurde. Smiths Werk wurde zum Wegbereiter des Wirtschaftsliberalismus und zu einem der theoretischen Grundpfeiler des westlichen Wirtschaftssystems.
Die Grundgedanken von Smith, die Freizügigkeit im Wirtschaftsleben, die Ablehnung eines staatlichen Dirigismus, seine Gedanken zum Lohn Preis-Problem, zur Frage von Kapital und Zins oder zum Verhältnis von natürlichem Preis und Marktwert der Waren haben Generationen von Nationalökonomen zu unzähligen Untersuchungen angeregt, so daß Joseph Alois Schumpeter behaupten konnte, ›Der Wohlstand der Nationen‹ sei das »erfolgreichste Buch über die ökonomische Wissenschaft und, mit der möglichen Ausnahme von Darwins ›Origin of Species‹, das wissenschaftliche Werk mit dem größten Erfolg, das bis heute veröffentlicht wurde« .
Die vorliegende Ausgabe geht zurück auf die 1789 erschienene fünfte Auflage, die ›Ausgabe letzter Hand‹, die Horst Claus Recktenwald vollständig neu ins Deutsche übertragen sowie mit einem Anhang und einer Bibliographie versehen hat. Seine einleitende Würdigung von Leben und Werk Adam Smiths gibt eine klare Antwort auf die Frage, in welch starkem Maß der ›Wohlstand der Nationen‹ die Grundlage der modernen Wirtschaftswissenschaften bildet. Sie legt zudem offen, wie sehr der Marxismus und die Neue Linke sowie die theoriefeindliche Historische Schule u.nd ein wurzelloser Liberalismus im 19. und 20. Jahrhundert Smiths System einer freiheitlichen Ordnung in Wirtschaft und Gemeinwesen verfälscht haben.
Autor
Adam Smith (1723 bis 1790) war ein schottischer Philosoph und Nationalökonom. Sein Werk wurde zum Wegbereiter des Wirtschaftsliberalismus und zu einem der theoretischen Grundpfeiler des westlichen Wirtschaftssystems.
Der Protagonist
Adam Smith FRSA (getauft am 5. Juni /16. Juni 1723 in Kirkcaldy, Grafschaft Fife, Schottland; † 17. Juli 1790 in Edinburgh) war ein schottischer Moralphilosoph, Aufklärer und gilt als Begründer der klassischen Nationalökonomie. Er gilt als Begründer der Freien Marktwirtschaft.
Den freien Wettbewerb behindernde Monopole und Kartelle hielt Smith für besonders schädlich. Eine berühmte Stelle im Wohlstand der Nationen (erstes Buch, Kapitel 10) lautet:
Zitat A. Smith zu Ökonomie
Den freien Wettbewerb behindernde Monopole und Kartelle hielt Smith für besonders schädlich. Eine berühmte Stelle im Wohlstand der Nationen (erstes Buch, Kapitel 10) lautet:
„Personen gleichen Handwerks kommen selten, auch bloß ihres Vergnügens wegen, zusammen, ohne dass sich ihr Gespräch zu Verabredungen gegen das Publikum hinlenke, und mit Entwürfen zu Erhöhung der Preise endige. Durch Gesetze lassen sich Zusammenkünfte der Art nicht verbieten, wenigstens durch keine, die mit Freiheit und Gerechtigkeit vereinbar, oder auch nur ausführbar wären. Indes, wenn das Zusammenkommen der Leute von einerlei Gewerbe durch Gesetze nicht verhindert werden kann: so sollte es doch nicht durch Gesetze erleichtert, noch weniger notwendig gemacht werden. Aber unsere Gesetze tun das eine und das andere. Sie erleichtern solche Zusammenkünfte, wenn sie die Personen desselben Gewerbes verpflichten, ihre Namen und Wohnungen in öffentliche Register eintragen zu lassen. Dadurch lernen Leute einander kennen, die sonst von einander wenig gewusst hätten. Dies verschafft jedem Gewerbsmanne gleichsam die Adresse, wo er alle seine Zunftgenossen aufsuchen soll. – Die Gesetze machen zweitens jene Versammlungen notwendig, wenn sie die Personen von einerlei Gewerbe bevollmächtigen, sich zur Versorgung ihrer Armen, ihrer Kranken, Witwen und Waisen, selbst Taxen aufzuerlegen: wodurch eine Gemeinkasse unter ihnen errichtet wird, deren Verwaltung auch der versammelten Gemeinheit zusteht.“
Zitat A. Smith zu einen freien Arbeitsmarkt,
wo Angebot und Nachfrage die Höhe des Lohnes bestimmen:
„Es gibt jedoch gewisse Umstände, die den Arbeitern einen Vorteil gewähren und sie in den Stand setzen, ihren Lohn weit über jenen Satz zu erhöhen, welcher offenbar der niedrigste ist, der sich mit der allergewöhnlichsten Menschlichkeit verträgt. Wenn in einem Lande die Nachfrage nach denen, die vom Lohne leben - Arbeiter, Gesellen, Dienstboten aller Art -, andauernd wächst, wenn jedes folgende Jahr einer größeren Anzahl derselben Beschäftigung gibt als das vorhergehende, so haben die Arbeiter keinen Anlass, sich zur Erhöhung des Lohnes zu verbinden. Der Mangel an Händen ruft eine Konkurrenz unter den Meistern hervor, die, um Arbeiter zu bekommen, einander in die Höhe treiben und so von selbst die natürliche Übereinkunft der Meister, den Lohn nicht steigen zu lassen, wirkungslos machen.“
A. Smith's logische Konsequenz ist ein bürgerlicher Rechtsstaat,
der kein eigenes Interesse wahrnimmt, sondern nur gesellschaftliche Rahmenbedingungen zur Verfügung stellt. Dem Staat kommen nach Smith vier zentrale Aufgaben zu:
1.Organisation der Landesverteidigung;
2.Schutz jedes Mitgliedes der Gesellschaft vor Ungerechtigkeit und Unterdrückung;
3.Errichtung und Unterhalt von öffentlichen Anstalten, deren Errichtung oder Erhaltung durch Private nicht möglich wären, aber dennoch für die Allgemeinheit bedeutsam sind, zum Beispiel das Unterrichts- und Transportwesen;
4.Durchsetzung des Privateigentums.
- Die allgemeine Bildung ist durch den Staat zu sichern
- Die Erziehung der niederen Volksklassen erfordert vielleicht in einer zivilisierten und handeltreibenden Gesellschaft die Aufmerksamkeit des Staates....http://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Smith
Wirkung: Die Schriften von Smith bildeten neben anderen das theoretische Fundament des späteren Manchesterliberalismus:
eine Wirtschafts-Politik also, die so weit wie möglich auf den Markt vertraut....http://de.wikipedia.org/wiki/Manchesterliberalismus
Fazit
Der Philosoph und Nationalökonom Adam Smith war ein enger Freund von David Hume (1) mit ähnlicher Weltansicht, die grösstenteils im Manchesterliberalismus (2) seine grosse Wirkkraft äusserte - bis heute wirkt er als Neoliberalismus (3) essentiell im global wirkenden Markt - über Staaten hinweg. Als „Kampfbegriff“ gilt er wirtschaftspolitisch - den derzeit schwächeren zum teil Schein-/Gegnern den speichelleckenden Konservativen und den abgeschlagenen Sozialdemokraten sowie den Linken zur Ab- und Ausgrenzung. Wir sprechen von daher von einer oligarchischen Dämmerkratie (4).
Allein im Punkt des nützlichen Denkens von Smith hat zweck und profitorientiert 'die allgemeine Bildung durch den Staat sichern' wollen, denn das fabrikorientierte Handeln erfordert 'die Erziehung der niederen Volksklassen, vielleicht (halbherzig!) in einer zivilisierten und handeltreibenden Gesellschaft die Aufmerksamkeit (in der Garderobe) des Staates (zu deponieren und die Ärmeren noch mehr mit Retrofit auszubeuten)..' . Das ist die Quintessenz Vorläufers Smith des zunehmenden Neoliberalismus und daher hoch diskurs-verdächtig und -ratsam zugleich. m+w.p15-5
(1)
David Hume (* 26. Apriljul./ 7. Mai 1711greg. in Edinburgh; † 25. August 1776 ebenda) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der schottischen Aufklärung und wird der philosophischen Strömung des Empirismus bzw. des Sensualismus zugerechnet.[
Sein skeptisches und metaphysikfreies Philosophieren regte Immanuel Kant zu seiner Kritik der reinen Vernunft an. Mittelbar wirkte dieser Vordenker der Aufklärung auf die modernen Richtungen des Positivismus und der analytischen Philosophie. In Bezug auf seine wirtschaftswissenschaftliche Bedeutung kann er zur vorklassischen Ökonomie gezählt werden. Hume war ein enger Freund von Adam Smith und stand mit ihm in regem intellektuellem Austausch.
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Hume
(2)
Der Manchesterliberalismus bzw. der Manchesterkapitalismus, das Manchestertum oder die Manchesterschule bezeichnet eine politische Strömung und Freihandelsbewegung in Großbritannien im 19. Jahrhundert, die in der Stadt Manchester ihren Ausgang nahm.
Als Inspiration dienten die Schriften der Autoren der klassischen Nationalökonomie, des klassischen Wirtschaftsliberalismus und des Utilitarismus.
Der Ausdruck Manchesterliberalismus bezeichnet heute vielfach eine Politik, die so weit wie möglich auf den Markt vertraut,[4] und damit eine Extremform des wirtschaftlichen Liberalismus.[5] Seit dem 19. Jahrhundert wird er von Konservativen und Sozialdemokraten auch als Kampfbegriff benutzt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Manchesterliberalismus
(3)
Neoliberalismus ist die Bezeichnung einer breiten und heterogenen theoretischen Strömung, zu der die Freiburger Schule (Ordoliberalismus) und die Chicagoer Schule, aber auch Vertreter der Österreichischen Schule wie Friedrich von Hayek gerechnet werden, obwohl die Abgrenzung der einzelnen Schulen und die Zuordnung einzelner Personen strittig ist. Neben der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung gibt es neuere Begriffsverwendungen von Neoliberalismus als Politisches Konzept, Entwicklungsmodell, Ideologie und Akademisches Paradigma; sowie als „Kampfbegriff“ oder als „politisches Schimpfwort“. Neoliberalismus erscheint heute als wesensmäßig umstrittener Begriff (Essentially Contested Concept).
(4)
Unsere Philosophie ist: Die Teilhabe-Demokratie als Projekt,
statt der aktuellen „Dämmerkratie“ / Oligarchie , ist eine andauernde Baustelle, ein Bruchgiebel, mit Regelbruch und gewaltfreiem zivilen Ungehorsam, mehr auf politisch-offener Integration bedacht, als auf kultureller Identität - statt
Leid(t)-Kultur - beruhend.
http://www.kultur-punkt.ch/willkommen; http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html;