Jean Baudrillard : Das Andere selbst . Herausgegeben von Peter Engelmann

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J. Baudrillard: Das Andere selbst
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Online-Publikation: November 2016 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Jean Baudrillard : Das Andere selbst . Herausgegeben von Peter Engelmann .
Übersetzt von Monika Buchgeister-Niehaus, Hans-Walter Schmidt >>
Reihe Passagen forum:    88 Seiten, Broschur, 208 x 122 mm, ISBN 9783709202241; 12,20 EUR
Passagen Verlag > 25 Jahre, Wien; http://www.passagen.at

Charakteristika
- Postmoderne | Kommunikation | Transparenz


Inhalt
In diesem Schlüsselwerk, das die zentralen Thesen seiner Bücher durchmisst, sie korrigiert und wiederbelebt, versetzt sich Jean Baudrillard in die Position eines imaginären Reisenden, der seinen Schriften begegnet wie verschollenen Manuskripten und sich dabei bemüht, die Gesellschaft, die sie beschreiben, in Ermangelung beweiskräftiger Dokumente, wiederauferstehen zu lassen.
 Diese Schrift gibt einen retrospektiv aufgenommenen Überblick über das Werk Jean Baudrillards und umreißt dabei zentrale Begriffe wie Simulation, Verführung, Transparenz und Obszönität. Seine Sprache verführt die Dinge, reißt sie in den Strudel einer rauschhaften Bewegung, um zu verhindern, dass sie unter der Hülle eines verhärteten Sinns erstarren. Damit simuliert seine Theorie bewusst die Strategien einer Welt der beschleunigten Kommunikation, welche angesichts der obszönen Präsenz der Bilder und der totalen Information zunehmend verödet. In dieser Situation kann adäquate Theorie keine Sinnbildung sein, sondern nur eine "Herausforderung an das Reale", ein "Blitzstrahl der Verführung, der die polaren Sinnkreisläufe zum Aufschmelzen bringt".

Autor
Jean Baudrillard (* 27. Juli[1] 1929 in Reims; † 6. März 2007 in Paris) war ein französischer Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe, der als Professor an der Université de Paris-IX Dauphine lehrte. Er war ein einflussreicher, aber auch umstrittener Vertreter des poststrukturalistischen Denkens (1 ).
Neben seiner Arbeit auf dem Gebiet der Philosophie widmete er sich auch der Fotografie.
 'Ich fühle mich aber weder als Soziologe noch als philosophierender Philosoph. Allenfalls als Theoretiker. Als Metaphysiker, warum nicht', so Baudrillard zu sich selbst und zu uns anderen.

1) Der Begriff Poststrukturalismus kennzeichnet unterschiedliche geistes- und sozialwissenschaftliche Ansätze und Methoden, die Ende der 1960er Jahre zuerst in Frankreich entstanden und die sich auf unterschiedliche Weise kritisch mit dem Verhältnis von sprachlicher Praxis und sozialer Wirklichkeit auseinandersetzen. Maßgeblich ist dabei die Einsicht, dass die Sprache die Realität nicht bloß abbildet, sondern mittels ihrer Kategorien und Unterscheidungen auch herstellt. Typischerweise ist mit dieser Perspektive auch eine Abkehr von einer objektivistischen Sicht auf die Gesellschaft verbunden, die soziale Tatsachen als notwendig ansieht; stattdessen werden die unterschiedlichen Möglichkeiten (Kontingenz) gesellschaftlicher Entwicklungen betont.
Dem Poststrukturalismus werden Theoretiker wie Michel Foucault, Jacques Derrida, Gilles Deleuze, Félix Guattari, Jean-François Lyotard, Roland Barthes, Jacques Lacan, Louis Althusser, Jean Baudrillard, Slavoj Žižek, Ernesto Laclau, Julia Kristeva, Chantal Mouffe, Judith Butler, Luce Irigaray, Gabriel Kuhn, Paul de Man, Christian Metz, Saul Newman und Hélène Cixous zugerechnet.
1a) Wirkfelder I: Hösle - PA4
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-diskurse-2013-zum-guten-leben/pa4-diskurse-2013-zum-guten-leben-iii/wirkfelder-i-hoesle-pa4.html
1b) Wirkfelder II: Französische Philosophie
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4/pa4-diskurse-2013-zum-guten-leben/pa4-diskurse-2013-zum-guten-leben-iii/wirkfelder-ii-franzoesiche.html

Fazit
Medientheoretiker, Philosoph und Soziologe Jean Baudrillard  umkreist in seiner Diskursschrift "Das Andere selbst"  die Topoi  Verführung, Transparenz, Obszönität und die 'Fatale Strategie' der Oberfläche, bildet um sie herum die umkehrbare Begriffspaarung Subjekt als Verführtes & Objekt als Herrschaft - fragt und hakt nach, bis zu deren Verschwinden ? So rückt  er dieses Verschwinden (Dao ?) als Utopie-These schliesslich fragend ins Rampenlicht - Das Erlernen des Verschwinden - ohne die Oberfläche zu verlassen: ' Wenn es keine Brüche, keine Fluchtlinien und keine Risse  nicht gäbe, sondern eine glatte und durgängige Oberfläche ohne Tiefe und ohne Unterbrechung ? ...sondern einfach fatal wäre?' Das Andere selbst damit in Stich lassend?  'Worstward Ho*' ruft Samuel Beckett imaginär aus! m+w.p16-11
 
*) Auf das Schlimmste zu
http://www.samuel-beckett.net/w_ho.htm