Byung-Chul Han: Die Errettung des Schönen
Diskurs PA4
B.-C. Han: Die Errettung des Schönen
-dp-s.fischer15-9errettung-des-schoenen
Online-Publikation: September 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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112 Seiten, gebunden; ISBN 978-3-10-002431-2; € (D) 19,99 | € (A) 20,60
E-Book : ISBN: 978-3-10-403526-0; € (D) 18,99
S. FISCHER Verlag, Frankfurt a.M.; http://www.fischerverlage.de/
Charakteristika
Warum finden wir das Glatte schön?
Inhalt
Die Schönheit befindet sich heute in einer paradoxalen Situation. Einerseits breitet sie sich inflationär aus: Überall wird ein Kult um die Schönheit betrieben. Andererseits verliert sie jede Transzendenz und liefert sich der Immanenz des Konsums aus: Sie bildet die ästhetische Seite des Kapitals. Die Erfahrung der Negativität angesichts des Schönen wie Erhabenheit oder Erschütterung weicht komplett dem kulinarischen Wohlgefallen, dem Like. Letzten Endes kommt es zu einer Pornographisierung des Schönen*. Der vorliegende Essay des bekannten Philosophen Byung-Chul Han beschwört jene Formen des Schönen, die sich als Wahrheit, als Desaster oder als Verführung manifestieren. Erschlossen werden auch jene Dimensionen des Schönen, die eine Ethik oder Politik des Schönen begründen würden.
Autor
Byung-Chul Han, geboren 1959, studierte zunächst Metallurgie in Korea, dann Philosophie, Germanistik und katholische Theologie in Freiburg und München. Nach seiner Habilitation lehrte er Philosophie an der Universität Basel, ab 2010 Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, und seit 2012 Kulturwissenschaft an der Universität der Künste in Berlin.
Im S. Fischer Verlag ist zuletzt erschienen ›Psychopolitik. Neoliberalismus und die neuen Machttechniken‹ (2014).
Fazit
Die Topoi der hervorragenden Untersuchung zur "... Errettung des Schönen" von Byung-Chul Han erfassen Glattes, Digitalschönes, Verhülltes, Verletztes*, Desaster, das Ideal des Schönen und das pornographische Theater*, sowie das Verweilen am Schönen und als Reminiszenz - schliesslich - das 'Zeugen im Schönen' (Platon** sieht in der Neigung den Aufstieg zum Schönen mittels der Seele 'tokos en kalo', Celan erlebt dieses poetisch 'mitten im Metaphergestöber' . Und Byung-Chul Han schlussfolgert hellsichtig und erhellend zugleich wenn er feststellt 'Heute befinden wir uns insofern in einer Krise des Schönen, als das Schöne zu einem Objekt des Gefallens, des Like, zum Beliebigen und Behaglichen geglättet wird. Seine Quintessenz: Errettung des Schönen ist Errettung des Verbindlichen. Es geht also um den Verlust der empathischen Bindungsstärke, die als Wirkkraft für jede zukunftsorientierte Kultur essentiell und existenziell ist. Es ist eine geniale Studie zum Zustand des aktuell Schönen. m+w.p15-9
*) Projekt Fragmentierung
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/eigene-arbeiten/prankl-mw-leben-werk/projekt-fragmentierung-einfuehrung.html
**)http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-pa4.html
Noch ein besonderer Hinweis:
Die Urheber der Anmerkungen : die mit Klammern versetzten Quellengeber sind uns bis anhin, nicht vertraut, daher die vertiefenden Hinweise zu 1-10.
Adorno, Arendt, Augustinus, Badiou,Barthes, Bataille, Baudrillard, Benjamin, Blanchot (1), Burke (2), Derrida, Gadamer, Gampert (3), Hegel, Heidegger, Illouz (4), Kant, Koons, Menninghaus (5), Nietzsche, Pfaller, Platon, Proust, Rosenkranz (6), Scarry (7), Schmitt (8), Scholem, Strauss.B., Theunissen (9), Welsch (10)..
1) https://de.wikipedia.org/wiki/Maurice_Blanchot
2) https://de.wikipedia.org/wiki/Edmund_Burke
3) http://www.deutschlandradio.de/text-und-audio-suche.287.de.html?search%5Bsubmit%5D=1&search%5Bword%5D=Christian+Gampert+
4) https://de.wikipedia.org/wiki/Eva_Illouz
5) https://de.wikipedia.org/wiki/Winfried_Menninghaus
6) https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Rosenkranz
7) https://en.wikipedia.org/wiki/Elaine_Scarry
8) https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Schmitt
9) https://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Theunissen
10) https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Welsch_(Philosoph)
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