Colin Crouch : Der Kampf um die Globalisierung . Übersetzt von Martin Born

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Online-Publikation: April 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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Reihe Passagen Hefte . Herausgegeben von Peter Engelmann
88 Seiten; Taschenbuch 168 x 108 mm; ISBN 9783709204184; 11,20 EUR
Passagen Verlag 25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at;

Charakteristika
> Schlagworte : Globalisierung | Sozialdemokratie | Nation

Inhalt
Um kaum einen Begriff der jüngeren politischen Geschichte gibt es so viele Kontroversen wie um den der Globalisierung. Was links und was rechts ist, ist dabei oftmals nur noch schwer zu unterscheiden. Mit seiner differenzierten Analyse der Globalisierung bringt Colin Crouch Klarheit in diesen ideologisch aufgeheizten Konflikt.
Die rivalisierenden Positionen im Kampf um die Globalisierung führt Colin Crouch auf einen historischen Konflikt zurück: Konservative Kräfte, die bestehende Hierarchien erhalten wollen, stehen den Befürwortern der Aufklärung gegenüber, die den rationalen Fortschritt und die Werte der Freiheit und Gleichheit vertreten. Da aber diese Werte sowohl von den Verfechtern der sozialen Marktwirtschaft in Anspruch genommen werden als auch von jenen, denen die Freiheit des Marktes als höchstes Prinzip gilt, ist auch das Lager der Aufklärer gespalten. Und auf beiden Seiten floriert heute wieder die konservative Idee einer starken Nation, die Sicherheit verspricht angesichts der Gefahren einer entfesselten Globalisierung. Demgegenüber bezieht Crouch klar Position: Die Globalisierung aufzuhalten, ist weder wünschenswert noch möglich; es muss vielmehr versucht werden, die internationalen Institutionen zu stärken, indem man sie auf der Basis sozialdemokratischer Ideen reformiert und korrigiert.

Autor
Colin Crouch ist britischer Politikwissenschaftler und Soziologe. Mit seiner zeitdiagnostischen Arbeit zur Postdemokratie und dem gleichnamigen, 2004 veröffentlichten Buch wurde er international bekannt. Colin Crouch ist emeritierter Professor an der University of Warwick und Mitglied der British Academy.

Fazit
Der Politikwissenschaftler und Soziologe Colin Crouch beschreibt in seinem Diskursbuch auf höchst erhellende Weise wie "Der Kampf um die Globalisierung" in mehreren Wellen mit Gewinn und Verlust bisher vor sich ging, spricht vom Mythos der Nation, der bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht und bis zu Jetzt Rechte wie Linke umtreibt. Was nun zu geschehen hat, formuliert er auf geniale Weise in seinen Schlussfolgerungen:
'Wir brauchen einen erweiterten Subsidiaritätsbegriff mit stärkerer Betonung demokratischer Kontrolle und Regulierung sowie mehr politischer Kreativität auf allen Stufen - von der globalen Ebene bis hin zu kleinen Städten und Gemeinden. Das gilt auch für eingebetteten Nationen'.
( Beispiele: Katalonien, Schottland...paradigmatisch ähnlich zu lösen wie mit Südtirol..)' wir sprechen dabei von ' teil-autonomen Regionen') .
Und weiter: 'Die Vision sich für eine transnationale, aber lokal bewusste Form der Wirtschafts- und regionale Sprachkulturpolitik auf Augenhöhe mit einem kosmopolitisch-sozialliberalen wie demokratischen Bewusstsein auszustatten. m+w.p20-4

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