kritik & utopie - .Lisbeth N. Trallori : Der Körper als Ware
Diskurs PA4
L.N. Trallori: Der Körper als Ware
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Online-Publikation: Juli 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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254 Seiten, 12x17 cm; englische Broschur; ISBN: 978385476-640-7; 19.90 €
Mandelbaum Verlag, Wien; http://www.mandelbaum.at; http://www.mandelbaum.de
Charakteristika
Feministische Interventionen
Inhalt
Alles sei vermarktbar , warum sollte das neoliberale Credo nicht auch für den menschlichen Körper gelten? Wie aber werden Körper, körperliche Funktionen und sein Innerstes zu einem kommerzialisierbaren Objekt?
Ausgangspunkt für die breite Palette an Marktangeboten ist die Idee des Defizitären. Um Mängel auszubessern, körperliche Funktionen zu optimieren oder innovativ zu kreieren, etablierten sich neue Industriezweige: Lebenserschaffende bzw. erhaltende Biotechnologien, der Boom der Plastischen Chirurgie, Fitness- und Schönheitsbranchen ebenso wie die Menschenproduktion im Labor. Was als gesellschaftlich unakzeptabel gilt, erfährt hingegen seine Verwerfung.
In ihren Beiträgen geht Lisbeth N. Trallori den Interessen nach, die zur »Landnahme« des weiblichen Körpers führten. Ihre Texte aus unterschiedlichen historischen Epochen zeigen auf, inwiefern in der Transformation menschlicher Körperlichkeit grundlegende Regulativa von Herrschaft, Macht und Geschlechterpolitik eingelassen sind, aber auch welche Schienen der »Modernisierung« diese durchlaufen haben.
»Der Körper als Ware« ist eine Streitschrift wider die Ausbeutung, totale Liberalisierung und Ökonomisierung menschlicher Körper.
Autorin
Lisbeth N. Trallori ist feministische Sozialwissenschafterin, Archivarin, Protagonistin, Kritikerin und Verteidigerin der Neuen Frauenbewegung/en.
Forschungsschwerpunkte:
Feministische Theorie und Forschung, Körperpolitik/en, Geschlechterverhältnisse in Produktion und Reproduktion, Neue Technologien, Reprogenetik, Biopouvoir und Biopolitik, Transformationstheorien in der Moderne/Postmoderne. http://politikwissenschaft.univie.ac.at/index.php?id=14946
Zur Reihe: kritik & utopie
ist die politische Edition im mandelbaum verlag. Sie bietet Raum für emanzipative theoretische Entwürfe, Reflexionen aktueller sozialer Bewegungen, Originalausgaben wie auch Übersetzungen fremdsprachiger Texte, für populäre Sachbücher ebenso wie für akademische und außeruniversitäre Arbeiten aus dem Bereich der kritischen Kultur- und Sozialwissenschaften.
Fazit
In fünf Kapiteln ihres Diskursbuches versteht es die feministische Theoretikerin und Forscherin Lisbeth N. Trallori auf hervorragende Weise, wie "Der Körper als Ware" und Medium politisch (bis neoliberal), ästhetisch, ‚pornografiert’ und durch Laien, Mieten, Kaufen und Rauben angeeignet werden kann, sogar als 'Organ ohne Körper (z.B. tiefgekühlter Gewebebank-Rohstoff)'. Im weiteren widmet sie sich der Politik des Lebendigen: den Mutationen(1), der Eugenik (2) wie 'Neuer Menschen (3)', Repro-Genetik (4), codierte / virtuelle bis zu Maschinen-Körper (5), letzlich erwirrspielerisch, wie es Trallori mit Recht epilogisch und fein-zynisch-parodisch ausdrückt. Trallori's umfassende wie tiefblickende Analyse richtet sich der Vermarktung menschlicher Körperlichkeit über alle Kontinente und Zeiten sicherzustellen.. und die Bio-Tech-Ökonomie einer zukünftigen stabilen Ausweitung zuzuführen ... um .. sexistisch-rassistische u.a. menschenverachtende Ausbeutungspraktiken' zu realisieren, wie sie abschliessend und überzeugend feststellt. Wir stimmen zu. m+w.p15-12
(1) Transition / Mutation
https://de.wikipedia.org/wiki/Transition
(2) Die Anwendung theoretischer Konzepte auf die Bevölkerungs- und Gesundheitspolitik mit dem Ziel, den Anteil positiv bewerteter Erbanlagen zu vergrößern und den negativ bewerteter Erbanlagen zu verringern. ...
http://de.wikipedia.org/wiki/Eugenik
(3) Austromarxistische Menschenmacher
https://de.wikipedia.org/wiki/Austromarxismus
(4)
https://de.wikipedia.org/wiki/Biotechnologie
(5) Cyborg
Der Begriff Cyborg bezeichnet ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine..