Dominik Finkelde: Logiken der Inexistenz . Figurationen des Realen im Zeitalter der Immanenz
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Inexistenz - Logiken (D. Finkelde)
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Online-Publikation: April 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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170 Seiten; Hardcover; 235 x 155 mm; ISBN 9783709203675; 19,40 EUR
Passagen Verlag 25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at
Charakteristika
> Reihe Passagen Philosophie, herausgegeben von Peter Engelmann
> Topoi: Theoretische Philosophie | Erkenntnistheorie | Allgemeine Philosophie
Inhalt
Dinge inexistieren. Objekte tun dies nicht. Sie stehen in einem rationalisierbaren Raum, der von Dingen in seiner Statik unterminiert wird. Im Zeitalter der Immanenz werden die Übermacht der Dinge und die Eigenschaft ihrer Inexistenz zur Bedrohung.
Was Jacques Lacan „das Reale“ nennt, verkörpert eine paradoxe Materialität: Es existiert nicht als klar definierbare Entität, sondern inexistiert – zum Beispiel in Verstörungen und Irritationen unserer symbolischen und imaginären Welten. Autoren wie Walter Benjamin, Sigmund Freud, W. G. Sebald, Martin Heidegger, aber auch zeitgenössische Philosophen wie Graham Harman widmen sich den Formen der Inexistenz und versuchen, Logiken darin zu entdecken. Die genannten Autoren offenbaren eine große Sensibilität dafür, wie sich die Grundstrukturen der Wirklichkeit in Formen kleinster Abweichungen fundamental verkehren können. Wo dies geschieht, markiert eine konstitutive Abwesenheit den dialektischen Umkehrpunkt, von dem aus eine bestimmte Konstruktion von Wirklichkeit ihre verdrängte oder verborgene Wahrheit in Form ihres Gegenteils kennenlernt.
Autor
Dominik Finkelde SJ, geboren 1970 in Berlin, ist Professor für Erkenntnistheorie und Philosophie der Neuesten Zeit an der Hochschule für Philosophie, München.
Fazit
Der Erkenntnistheoretiker und Philosoph der Neuesten Zeit Dominik Finkelde befasst sich in seiner Untersuchung zu den Topoi mit den "Logiken der Inexistenz" (1). Und damit mit 'Figurationen des Realen im Zeitalter der Immanenz' (2) im Hier und Jetzt.
Praktisch und einleitend fragt Finkelde nach dem Ding, Dabei kommt er zu imaginären Protagonisten wie
> Freud (und das was im Objekt mehr ist alsd das Objekt selbst, zur Wahrnehmung und zur Formbedingung des Erkennens und zur Inhaltsbestimmung des Erkannten..
> Stifter antwortet Finkelde 'Ich glaube, dass sich die Dinge an mir versündigen, wo sich Ordnung und Angst zugleich begegnen. .
> Benjamin ist auf der Suche nach 'analogia entis' einer 'entleerten Welt?' nach Symptomen des Barock im Kapitalismus
> Heidegger entbirgt sich 'auf einer Lampe' von Mörike, 'ein Ding als erhabenes Objekt der Ideologie'...
Im zweiten Teil seiner imaginären Such begegnet ihm:
Das Subjekt als Grenze zwischen Vielheiten
(Aber nur dann, wenn es dem Subjekt gelingt sein Selbst selbst wahrzunehmen, um sich abgrenzen zu vermögen, bevor es von den Vielheiten umzingelt wird - ein kapitalistisch eingefärbte mystisch-mythisches Paradoxon?! w.p.)
So begegnet Finkelde:
> Sebald, seinem Blick von nirgendwo (dem Holocaust und dessen Opfern) aus der Erinnerungskultur - der Rückkehr des Verdrängens aus dem Realen
> Heidegger nochmals und dem 'logos apophantikos' dabei kann leicht das wirklich Greifbare / Unverborgene der Bedeutung und der Sinnzusammenhang, das heisst auch im Gerücht, Klatsch bei der Verdrängung, verloren gehen
> Badiou, dessen Begründungszusammenhänge und Gewissheit vom Subjekt als 'Grenze zwischen Vielheiten und Vielheiten von Vielheiten- gleichsam ein Durchschauen & -schreiten von verspiegelten, mystisch-mythischen Irrgärten / Supermärkten...
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiegelkabinett
> Lacan zu Finkelde zum Abschied: Das 'Es (Inexistente (1) blickt Dich an!'
https://de.wikipedia.org/wiki/Jacques_Lacan
Die Quintessenz lautet: Es geht hier und bei Finkelde um ein puristisches, analytisches , synästetisch-ver- & entborgenes wirklichkeitsstrukturiertes Weltverständnis, das durchaus - wie er selbst zuletzt äussert - für 'subjekt- und gesellschaftkonstituierend und philosophisch für unverzichtbar'- wie wir, und das gilt voll umfänglich und genial. m+w19-4
1) Inexistenz
Intentionale Inexistenz
Der Begriff der Intentionalität ist ein philosophischer Fachterminus und weder mit dem alltäglichen Begriff der Intention als Absicht, noch mit dem semantischen Begriff der Intension gleichbedeutend. Die klassische Begriffsbestimmung gibt Brentano
https://de.wikipedia.org/wiki/Intentionalit%C3%A4t
1.1) Immanenz
Immanenz (lateinisch immanere, ,darin bleiben‘, ‚anhaften‘) bezeichnet das in den Dingen Enthaltene, das sich aus ihrer individuellen und objektiven Existenzweise ergibt. Es ist der Gegenbegriff zur Transzendenz. Das Adjektiv immanent bezeichnet eine einem Gegenstand innewohnende Eigenschaft, die somit nicht durch Folgerung oder Interpretation hergeleitet worden ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Immanenz
2) Immanenz
bezeichnet das in den Dingen Enthaltene, das sich aus ihrer individuellen und objektiven Existenzweise ergibt. Es ist der Gegenbegriff zur Transzendenz. Das Adjektiv immanent bezeichnet eine einem Gegenstand innewohnende Eigenschaft, die somit nicht durch Folgerung oder Interpretation hergeleitet worden ist.
Geschichtlich-scholastisch
unterscheiden immanente Handlungen, die sich auf den Handelnden beziehen, von transzendenten, die über den Handelnden hinausweisen.
Des Weiteren bedeutet Immanenz:
> in der Philosophie Spinozas die Anwesenheit Gottes in der Welt als Ursache aller Wirkungen
> nach Kant in erkenntnistheoretischer Sicht das Verbleiben in den Grenzen möglicher Erfahrung (KrV B 352 und B 671)
> bei Schelling, der Spinoza eine Verdinglichung des Seienden und damit einen Determinismus vorhielt, den Einschluss des Endlichen (Naturalismus = Immanenz) in das Absolute (Theismus = Transzendenz) als Vorbedingung der Freiheit, da alles in Gott enthalten und der Mensch ein Reflex Gottes ist
> in der Phänomenologie Edmund Husserls die Sphäre zweifelloser Gegebenheiten[3], die Natur als Transzendenz in der Erscheinung als Immanenz
> bei Karl Jaspers Dasein, Bewusstsein überhaupt und Geist als die drei immanenten Weisen des Umgreifenden, die das Subjekt bilden[5]
> bei Gilles Deleuze den Grundbegriff einer differenztheoretischen Ontologie, den er mit dem Leben gleichsetzte[6]https://de.wikipedia.org/wiki/Immanenz
3) W. G. Sebald, ein deutscher Schriftsteller und Literaturwissenschaftler + 2001
begegnete u.a. Susan Sontag, widmete sich traumatisierten Menschen: Ausgewanderten, die, wie der Sebald ähnelnde Erzähler, ihr Heimatland verlassen haben und in der Fremde versuchen, sich neu zu orientierenhttps://de.wikipedia.org/wiki/W._G._Sebald
4) Heidegger > Apophantik (von altgriechisch ἀπόφανσις, apophansis = Meinung, Aussage, Behauptung) ist ein philosophischer Begriff aus der Logik. Sie beschäftigt sich mit Prädikation und prädikativen Aussagen. Gegenstand der Apophantik sind die Bedeutungen...
Dabei kann leicht das wirklich Greifbare der Bedeutung und der Sinnzusammenhang verloren gehen (> Klatsch, Gerücht...)
Edmund Husserl und Martin Heidegger bezeichnen einen Teil der formalen Logik als Apophantik.
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