Wenn Demokratien demokratisch untergehen . Herausgegeben von Katharina Hasewend, Ludger Hagedorn, Shalini Randeria

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Demokratien - Untergang?!
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Online-Publikation: März 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Wenn Demokratien demokratisch untergehen . Herausgegeben von Katharina Hasewend, Ludger Hagedorn, Shalini Randeria >>
179 Seiten; 235 x 140 mm; Hardcover; ISBN 9783709203583; 24,70 EUR
Passagen Verlag  25 Jahre*, Wien; http://www.passagen.at

Charakteristika
 > Reihe herausgegeben von Perter Engelmann
> Topoi : Demokratietheorie | Krise der Demokratie | Politische Theorie
 
Inhalt
Demokratie ist die Regierungsform unserer Zeit. Dennoch erodiert ihre Legitimität gleichsam von innen heraus. Wie vollzieht sich dieser Prozess und welche Handlungsmöglichkeiten gibt es, dem demokratischen Untergang der Demokratie entgegenzuwirken?

 Die weltweite Verbreitung und Beliebtheit der Demokratie gehen mit ihrer Krise einher. Im historischen Moment ihrer größten Ausdehnung scheint – aus dem Innern der Demokratie selbst heraus – eine demonstrative Missachtung ihrer grundlegenden Prinzipien und Institutionen um sich zu greifen. Demokratisch legitimierte Instanzen stellen die Legitimität demokratischer Institutionen und Prozeduren in Frage. Wie lässt sich diese Entwicklung verstehen? Und was lässt sich tun, um einer zunehmenden Erosion demokratischer Grundsätze entgegenzuwirken? Renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler analysieren die Symptome einer Herrschaftsform im Wandel und skizzieren Ansätze, wie eine erhöhte Widerstandsfähigkeit und Attraktivität der Demokratie zu gewinnen wäre.

Mit Beiträgen von János Kis, Ivan Krastev, Mark Lilla, Chantal Mouffe, Jan-Werner Müller, Claus Offe, Jacques Rupnik, Nadia Urbinati, Boaventura de Sousa Santos

Fazit
Ein Team von zehn Beitragenden zu den Topoi "Wenn Demokratien demokratisch untergehen" zusammen getan, um so auf die prekär-aktuelle Lage von Demokratien, Parteien und Populisten hinzuweisen (L. Hagedorn). Dabei stösst das Team auf das Begriffsrätsel des Iliberalen (J-W. Müller, J. Kis) und das mögliche Ende des Liberalen (J. Rupnik).
Unzufriedenheit macht sich breit. Das liefert der Beitrag 'Die Entrüsteten (I. Krastev) wie der Populismus und der Niedergang der Parteiendemokratie (N. Urbinari) Munition für den aktuellen, illiberale Demokratie-Diskurs (1) liefert.
An dem aktuellen Paradebeispiel Brasilien wird der Chaos und die legale Unordnung - somit der Untergang von Demokratie paradigmatisch beschrieben (B. de Sousa Santos). Mit der Identität und Identifikation (M. Liilla, 2) und den Affekten der Demokratie (M. Mouffe) werden weitere 'Pfeiler der Demokratie' beleuchtet.
Das Sachbuch zu den aktuellen Demokratien ist ein eindringlicher Erkenntnislieferant für den vertiefenden und erweiternden Diskurs zur Lösung dieses hochaktuellen Problemfeldes. m+w.p19-4

1) illiberale Demokratie
Der Begriff der illiberalen Demokratie (oder treffender Hybridregime) ist nicht eindeutig; er wird mindestens auf zwei verschiedene Weisen verstanden. Der Ausdruck wird einerseits in jüngerer Zeit benutzt, um eine spezielle autoritäre Art der repräsentativen Demokratie zu benennen, in der Politiker zwar vom Volk gewählt werden, aber nicht dessen politische Grundrechte respektieren, sondern diese effektiv einschränken. In diesem Sinne wurde der Ausdruck wohl erstmals 1997 in einem Artikel im politischen Journal Foreign Affairs von Fareed Zakaria prominent verwendet. Andererseits wird unter einer illiberalen Demokratie klassisch ein System verstanden, das zwar allen institutionellen Anforderungen an eine Demokratie, einschließlich der dafür nötigen politischen Freiheiten, genügt, in dem aber die jeweilige politische Mehrheit ihre Entscheidungen nach Belieben fällt, ohne (z. B. durch eine Verfassung) auf Freiheitsrechte verpflichtet uhttps://de.wikipedia.org/wiki/Illiberale_Demokratie

2) Identität und Identifikation
Identität
als prozesshafte Identifikation weist in den Cultural Studies zurück auf Stuart Hall, einer Schlüsselfigur in der Entstehungsgeschichte der British Cultural Studies. Er ist bis heute einer der wichtigsten Impulsgeber für eine Analyse des Spannungsverhältnisses von Medien, Macht und kultureller Identität. Seit den frühen 1990er Jahren befasste sich Hall in einer Reihe von Aufsätzen und Vorträgen wiederholt mit Fragen kultureller Identität – einem Thema von, wie er selbst immer wieder betont, wissenschaftlicher ebenso wie politischer Relevanz
https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-531-19021-1_28
Identifikation
Menschen sind in der Lage, sich nicht nur mit anderen Menschen zu identifizieren, sondern auch mit Gruppen, mit einer Organisation oder Institution, einer Religion, einer Weltanschauung und anderem mehr. Das muss nicht, kann aber zur Ideologiebildung beitragen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Identifikation_(Psychologie)
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