Robert Seyfert : Beziehungsweisen . Elemente einer relationalen Soziologie
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Beziehungsweisen - soziologisch . R. Seyfert
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Online-Publikation: November 2019 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Robert Seyfert : Beziehungsweisen . Elemente einer relationalen Soziologie >>
280 Seiten; 22.2 x 14 cm; Broschur; ISBN 9783958321892; € 39,90
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich:
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de
Charakteristika
> Soziologie - relational
Bei der Relationalen Soziologie handelt es sich um eine Theorieperspektive der Netzwerkforschung, der man paradigmatischen Charakter attestieren kann. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Relationale Soziologie von einem anderen Ausgangspunkt aus Soziales erklärt, als andere soziologische Ansätze es gemeinhin tun. Sie geht weder von einzelnen Akteuren und deren Wünschen, Bedürfnissen und Entscheidungskalkülen aus, noch von normativ unterlegten Strukturen bzw. Erwartungen oder gegebenen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, sondern vielmehr von relationalen Mustern, sprich: von Beziehungen, Beziehungsgefügen, Netzwerkstrukturen und -dynamiken.
Relationale Soziologie ist eine Sammlung von soziologischen Theorien, die Relationalismus streichen über substantivalism in Erklärungen und Interpretationen gesellschaftlicher Phänomene und wird am direktesten mit derArbeit von Harrison Weiß und Charles Tilly in den Vereinigten Staaten und Pierpaolo Donati und Nick Crossley in Europa verbunden ist
https://link.springer.com/chapter/10.1007%2F978-3-531-92575-2_7
>Soziologie - netzwerkartig
Netzwerke als Sozialkapital
Vielfach werden Netzwerke auch als Bausteine im Rahmen des Sozialkapitals (Pierre Bourdieu) eingeordnet.
Die Handlungstheorie (Talcott Parsons) erklärt menschliches Handeln aus dem Ansatz des "rational choice". Der Mensch handelt dabei als Vernunftwesen. Aus einer solchen Perspektive sind Netzwerke lediglich Strukturen, die das individuelle Handeln beeinflussen, ob positiv als Unterstützung oder negativ als Behinderung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Netzwerktheorie_(Soziologie)
Soziologie - phänomenologisch
http://www.relational-sociology.de/workshop2.pdf
Inhalt
Die gegenwärtige Soziologie leidet unter einer Reihe bedeutender Einschränkungen: So fokussiert sie allein die Dimension des Handelns, Kommunizierens, Selektierens und Konstruierens, an der sie, noch dazu nur Menschen, teilhaben lässt. Diese aktivistischen Vorurteile und anthropologischen Egoismen gilt es zu überwinden.
Die vorliegende Studie zeigt auf, dass die Existenzweisen und Weltverhältnisse von Subjekten, Systemen und Netzwerken nicht aus deren Aktivität hervorgehen, sondern aus sozialen Beziehungen – und diese können sowohl interaktiv als auch interpassiv sein. Das ermöglicht der hier entwickelten relationalen Soziologie außerdem, die Vielfalt der menschlichen und nicht-menschlichen Akteure und Passeure in den Blick zu nehmen.
Zwei empirische Fallstudien illustrieren abschließend die theoretische und methodologische Leistungsfähigkeit des vorgeschlagenen Perspektivenwechsels. Die Beziehungen zwischen Menschen und Tieren in sogenannten indigenen Gesellschaften lassen sich damit ebenso verstehen lernen wie die immersiven Versenkungen von Hochfrequenzhändlern in ihre algorithmischen Systeme.
Autor
Robert Seyfert ist Akademischer Rat am Institut für Soziologie der Universität Duisburg Essen. Seine Forschungsfelder sind Soziologische Theorie, Kultursoziologie und Soziologie des Digitalen. Er arbeitet aktuell an folgenden Forschungsprojekten: Soziologie des automatisierten und vernetzten Fahrens sowie Soziologie der ›Quants‹. Bei Velbrück Wissenschaft erschienen: Das Leben der Institutionen. Zu einer Allgemeinen Theorie der Institutionalisierung (2011).
Fazit
Im Kern von Robert Seyfert's, umfassenden und tiefgründigen Untersuchung "Beziehungsweisen" geht es um die Klärung von verschiedenartigsten Elemente einer relationalen Soziologie
Bei dieser handelt es sich um eine Theorieperspektive der Netzwerkforschung, der man paradigmatischen Charakter attestieren kann
Um aufzuzeigen wie reichhaltig dieses Traktat an Topoi ist, zählen wir diese kurz gefasst auf
1-2 Soziale Immanenz , Anders-Werden und Umgehungen
3 Intensivbeziehungen
4 Ordnungsobsessionen . . .
5.Antagonistische Obsessionen .
6 Umgehungen
7 Relationen und Prozesse .
8 Affektanalyse
9 Aktivistische Obsessionen
10 Interpassivität
11 Suspension
12 Heterologische Beziehungen:(semiotisch, affektanalytisch): Nicht/Mensch und totemistische Gesellschaften und Kosmovitalismus*
13 Automatische Beziehungen: Mensch und Maschine (a. B. Wertpapierhandel)
Menschliche Elemente und der Mythos von der automatisierten Affektneutralisierung
Synthesen (Affective Computing) und Intensivierung .
*) Kosmovitalismus
Vitalismus (lat.: vita Leben) ist jene Lehre, die als Grundlage alles Lebendigen eine Lebenskraft (vis vitalis) als eigenständiges Prinzip annimmt, um das Besondere des Lebens zu betonen
>Holismus auch Ganzheitslehre
https://de.wikipedia.org/wiki/Holismus
>Neovitalismus
Die in neuerer Zeit wieder auftretende Ansicht, daß zur Erklärung der Naturerscheinungen, namentlich des Lebens, die mechanische (materialistische) Weltanschauung nicht ausreiche, sondern daß im lebenden Organismus noch Kräfte oder Energien anderer Art wirken
https://deacademic.com/dic.nsf/konversations_lexikon/50790/Neovitalismus
https://deacademic.com/dic.nsf/dewiki/1009415
Abschliessend sieht Robert Seyfert den Begriff der Relationalität, in den mannigfaltigen Formen sozialer Beziehungen den Vorteil das anthropologische Primat zu überwinden. Dazu zählt er auch nichtmenschliche Akteure und Passeure teilhaftig, wie auch algorithmische Systeme mit ihrer eigenständigen handelnden Autonomie. Und so schliesst er mit den Worten: 'Die affektive Zusammensetzung aller Elemente und Typen sozialer Beziehungen bilden zusammen ein relationales Gefüge, ein institutionelles Affektiv'. Dem kann - aufgrund seiner umfassenden Ausführungen durchgehend zugestimmt werden.
m+w.p19-11
1) Affekt ist eine vorübergehende Gemütserregung oder „Gefühlswallung“, die durch äußere Anlässe oder innere psychische Vorgänge ausgelöst wird. Anders als bei einer Stimmung ändert sich die Gefühlstönung dabei meist jedoch nur für kurze Zeit. Typische Affekte sind z. B. Zorn, Hass und Freude..
https://de.wikipedia.org/wiki/Affekt
2 Relationalität
Die Relationalität bezeichnet in der Theologie, der Philosophie und in der Systemtheorie ein Geflecht von mitunter komplexen Beziehungen
https://de.wikipedia.org/wiki/Relationalit%C3%A4t
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