Der Anthropos im Anthropozän . Die Wiederkehr des Menschen im Moment seiner vermeintlich endgültigen Verabschiedung . Hg. Hannes Bajohr
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Anthropos im Anthropozän . H. Bajohr
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Online-Publikation: Mai 2020 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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244 Seiten, gebunden; ISBN: 978-3-11-066525-3; € 89,95
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Walter de Gruyter, 270 Jahre, Berlin: http://www.degruyter.com;
Charakteristika
TOPOI
> Kulturwissenschaften Allgemeine Kulturwissenschaften
> Literaturwissenschaft Ausgewählte Themen der Literaturwissenschaft Andere Themen
> Sozialwissenschaften Anthropologie Kulturanthropologie
> Schlagworte: Anthropozän; philosophische Anthropologie; Spezies; negative Anthropologie
> Zielgruppen: Philosophen, Kulturwissenschaftler, Literaturwissenschaftler, Germanisten und Interessierte
INHALT
Mit dem Begriff des Anthropozäns kehrt der in der Folge des Poststrukturalismus lange verrufene Begriff des Menschen wieder in die Geisteswissenschaften zurück. Der Band betrachtet den Beitrag der philosophischen Anthropologie zur Anthropozändebatte, diskutiert das Verhältnis der Kategorie "Mensch" zu jener des "Anthropos" und der "Spezies" und untersucht "negative Anthropologie" als mögliche Zwischenstellung zwischen Post- und Neohumanismus.
AUTOR/-INNENINFORMATION
Hannes Bajohr, Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturwissenschaft, Berlin.
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FAZIT
Es geht dem Herausgeber: Hannes Bajohr mit seinem Beitragsteam im Diskursbuch "Der Anthropos im Anthropozän" um die Frage der 'Wiederkehr des Menschen im Moment seiner vermeintlich endgültigen Verabschiedung'..
Inhaltlich beginnt die Debatte mit der Wiederkehr des Menschen im Anthropozän (Bajohr). Zurück zu den Stufen des Organischen entsteht die 'Kippfigur Mensch (Fischer)'. Auf seiner Suche nach immer stärkeren und präziseren Mitteln musste es notwendiger Weise zum biologischen Paradoxon des Roboters führen (Rolli).
So bleiben die Anthropozäniker blind für Akte menschlicher Dezentrierung und Verantwortung, statt auf ihnen zu bauen (Chermilo). Humanzentrierung ist im Anthropozän nicht angekommen (Block).
Überbevölkerung und Biopolitik führen zum Chthuluzän (Felcht (1) einer Neuerfindung der Natur : Hierfür wird zuerst das gegenwärtige Zeitalter des Anthropozän definiert um davon ausgehend zum Chthuluzän überzuleiten und die Idee des Cyborg-Mythos zu erläutern. Darauf aufbauend soll analysiert werden, inwieweit dieser eine Neuerfindung der Natur ermöglicht..
Seit der Aufklärung finden u.a. auch tellurische Einwirkungen in und auf der Erde statt (Edinger (2) Philosophie und Ethnologie (Graneur) nähern sich und ausgehend von den Proportionen sind bestimmte Wesen des Mit-Seins und Selbst-Seins möglich (Hägele). Anthropologie wird zur Aufrechterhaltung des Nihilismus führen, wie zu einem Negentropie-Zeitalter (Arregie (3) Selbstauflösungstrieb.und politischen Oikologie (Färber 4).
Quintessenz: Dieses sehr weitläufige und teils ins Ungefähre einmündende Plädoyer zu einer Zukunft des Humanen und neuen Wesens wirkt darüber hinaus sehr anregend für weitere Klärungsvorhaben. m+w.p20-5
1) Chthuluzän
Die Verwandtschaft der Arten im Chthuluzän. Ist eine Neuerfindung der Natur durch den Cyborg-Mythos möglich?
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2) Tellurisch;
Tellurismus. Das Wort leitet sich von lat. ‹tellus›, die Erde, die Erdoberfläche, her und kann Gegenstände, die von der Erde herrühren oder auf sie bezogen sind, bezeichnen; «injuriae telluricae» sind «durch das Erdreich bedingte schädliche Einflüsse». Von tellurischen Einwirkungen wird angenommen, daß sie Krankheiten verursachen und etwa durch Wünschelruten festgestellt werden können. Diese Anschauungen haben ihre Wurzeln in der romantischen Naturphilosophie und wurden in dieser Zeit viel beachtet, so daß das Wort auch in übertragener Bedeutung Verwendung findet («Das Ideal der Männlichkeit ... tellurisch» ).
Der Begriff wurde durch das Werk ‹System des Tellurismus oder Thierischen Magnetismus› (1822) des Jenenser Mediziners und Naturforschers D. G. Kieser verbreitet . Aufgrundder Makrokosmos/Mikrokosmos-Analogie führte Kieser die Bezeichnung ‹tellurisch› als Gegenstück zu dem im gesamten Kosmos herrschenden ‹Siderismus› ein
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3)Negentropie
ist die Kurzbezeichnung für negative Entropie und ist ein Spezialfall der Synentropie. Allgemein ist die Negentropie definiert als Entropie mit negativem Vorzeichen. Sie kann interpretiert werden als ein Maß für die Abweichung einer Zufallsvariablen von der Gleichverteilung. Da die Entropie (Unordnung oder Zufälligkeit) einer gleichverteilten Zufallsfolge maximal ist, folgt, dass die Negentropie dieser Folge minimal wird
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4) Oikologie - Hyperkommunikation
Hans Rainer Sepp: In. Grundrisse der Oikologie, Alber Verlag, 2020
https://reviews.ophen.org/2019/08/14/hans-rainer-sepp-in-grundrisse-der-oikologie/?lang=de