Ugo Balzaretti: Leben und Macht .Eine radikale Kritik am Naturalismus nach Michel Foucault und Georges Canguilhem
Bildlegende: Deckenfresko von Bartolomeo Altomonte im Stift Admont. Dargestellt sind Medizin, Arzneikunde, Anatomie, Architektur, Mathematik, Geographie, Astronomie, Geologie und Physik.
Diskurs PA4 A-Z > M
Macht - Leben (U. Balzaretti)
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Online-Publikation: Februar 2018 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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750 Seiten, 22.2 x 14 cm, Klebebindung, Paperback, ISBN 9783958321359, 59,90 €
Dieser Titel ist auch im Verlag Humanities Online als E-Book erhältlich: http://www.humanities-online.de
Velbrück Wissenschaft, D-53919 Weilerswist-Metternich; http://www.velbrueck-wissenschaft.de
Inhalt
Das Biologische ist, Lévinas zufolge, zum »Herzen des geistigen Lebens« geworden. Davon zeugt sowohl die zunehmende Bedeutung der Biowissenschaften als auch die Verbreitung biologistischer Menschenbilder. Doch liegt der moderne Biologismus mehr noch in einem subtilen Naturalismus, der nicht einfach Geist auf Natur reduziert, sondern in einem naturalistischen Verständnis des Geistes selbst besteht.
Einen theoretischen Anschluss für eine Genealogie der heutigen Herrschaft des bloßen Lebens sucht das vorliegende Buch in den Werken von Michel Foucault und Georges Canguilhem. Dabei wird eine doppelte Strategie verfolgt: Der Begriff des Wahnsinns wird zum einen ins Zentrum von Foucaults Werk gerückt und zum anderen in den Begriff eines unendlichen Lebens überführt. Foucaults Philosophie wird so nicht länger einem Theoriestrang zugeordnet, der von Spinoza bis zu Nietzsche reicht, sondern gehört nunmehr einer von letzterem und Hegel gebildeten Konstellation an. Dadurch eröffnet sich eine kritische Perspektive auf das, was Jean Hyppolite als den die bürgerliche Welt kennzeichnenden Zusammenhang von anthropologischem Reduktionismus, modernem Instrumentalismus und dem Vergessen des spekulativen Charakters der Erfahrung erkannt hat.
Die Verteidigung eines spekulativen Lebensbegriffs im Anschluss an Georges Canguilhem und die gleichzeitige Wiederaufnahme von Auguste Comtes Gedanken einer Bio- und Soziokratie ermöglichen es darüber hinaus, die von Foucault denunzierte technokratische Verflechtung von Biologie und Politik nicht nur den modernen Wissenschaften, die meinen, den Menschen restlos verobjektivieren zu können, sondern auch dem dominierenden nachmetaphysischen Strang der modernen Philosophie entgegenzuhalten. Denn weder eine Philosophie der Praxis noch eine Philosophie der Gesellschaft vermag es, die den Menschen kennzeichnende Spannung zwischen Natur und Freiheit aufzulösen.
Der Autor
Ugo Balzaretti
hat in Freiburg (Schweiz) Italienische Literatur, Französische Literatur und Romanische Philologie studiert. Nach anschließendem Studium der Philosophie in Berlin und Potsdam und zeitweiliger Tätigkeit als Hauptschul- und Gymnasiallehrer promovierte er 2016 im Fach Philosophie an der Universität Basel.
Fazit mit Quintessenz.
Leben und Macht stellen ein Gegensatzpaar dar, und zar dann wenn eine entleerte Auffassung des einen einer emphatischen
des anderen gegenübergestellt wird. Balzaretti spricht von einem depotenzierten Begriff des Lebens, der als Paradigma einer endlichen Vermittlung für das moderne postmetaphysische Denken als biokratische, rein instrumentale Selbsterhaltung bestimmend ist. Und - wenn er der Macht im ausgezeichneten Sinne einer reinen Tätigkeit und Spontanität gegenübergestellt wird.
Quintessenz:
'Leben und Macht sind dann Struktur und Aktivität einer Liebe, wenn zwei Seiten derselben idealen Vermittlung,
der Herrschaft des Natürlichen in unendlicher Versöhnung entgegenstehen. Und die dem Dämonismus eines verendlichten, schlicht irrationalen Anderen
der Vernunft, dem depotenzierten Leben der Moderne als intrinsisch sadistischer Impotenz eines fundamentalen Machtdranges entgegengehalten
wird.' Dem und der umfassenden zugleich tiefgründigen Untersuchung ist aus unserer Sicht grosso modo voll und ganz zuzustimmen.
m+w.p.18-2
1) Diskurs Platon Akademie 4.0
http://www.kultur-punkt.ch/diskurs-platon-akademie-4-0.html
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Für den vetiefenden wie erweiternden Diskurs
Textauszüge zu einzelnen Begriffsfeldern:
> Biopolitik - Wert und Tatsachen, Seele und Körper, Lebensverstrickung und Wahnsinn
Biopolitik stellt demnach viel mehr als lediglich eine Politik dar, die das Leben der Individuen und der Bevölkerungen zum Ziel hat.
Bio-Politik stellt so, laut Balzaretti, die fundamentale Verstrickung zwischen Biologischem und Politischem dar.
Zu diesem Zweck wird eine, genaue Analyse von Foucaults Deutung von Diderots Rameaus Neffe in Histoire de la folie vorgeschlagen, die zugleich die im ersten Teil an der schmalen Textbasis des Vorworts gewonnenen Erträge bestätigen und vertiefen soll.
> Foucault gegenüber Hegels absolutem Leben des Geistes
zeichnet sich der Lebensbegriff, dessen versteckte Wirksamkeit hinter Foucaults Auffassung des Wahnsinns postuliert wird, durch seine Negativität gegenüber jedem verstandesmäßigen Versuch aus, ihn aufzufassen. Dadurch erhält die Rede von einem Wahn ihre Berechtigung.
> Der Rückblick auf die frühen Schriften Foucaults zur Philosophischen Anthropologie und deren wissenschaftsgeschichtliche Kontextualisierung im Gespräch von Philosophie, Psychologie und Psychoanalyse (Maurice Merleau-Ponty, Georges Politzer, Daniel Lagache) erlaubt, die polemische und systematische Relevanz von Foucaults Kritik an dem modernen, anthropologischen Diskurs angesichts der in der zweiten Nachkriegszeit akut auftretenden Probleme einer die sozialen Lebenskräfte möglichst maximierenden Kontrolle der modernen Massendemokratien zu begreifen.
> Canguilhems
untersucht die Folgen der Anlehnung an einen fundamentalen Begriff des Lebens für sein Verhältnis zur französischen Tradition der Wissenschaftsgeschichte.
Dabei verteidigt er die Originalität des Willens und der Handlung und somit der Ethik gegenüber der Wissenschaft
und der Technik als auch angesichts einer Hervorhebung der Eigenständigkeit des Negativen, des Pathologischen nicht weniger als des Irrtums. So kristallisiert sich schliesslich sein Einspruch gegen die Neuro- und Kognitionswissenschaften und seine Auffassung von einer Normalisierung heraus, die sich in der Schule, in der Wirtschaft und in der Arbeitswelt durchsetzt.
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Anmerkungen zur Kernthematik und den Protagonisten
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Naturwissenschaft
Unter dem Begriff Naturwissenschaft werden Wissenschaften zusammengefasst, die empirisch arbeiten und sich mit der Erforschung der Natur befassen. Naturwissenschaftler beobachten, messen und analysieren die Zustände und das Verhalten der Natur durch Methoden, die die Reproduzierbarkeit ihrer Ergebnisse sichern sollen, mit dem Ziel, Regelmäßigkeiten zu erkennen. Neben der Erklärung der Naturphänomene ist eine der wichtigsten Aufgaben der Naturwissenschaft, die Natur nutzbar zu machen. Die Naturwissenschaften bilden so z. B. einen Teil der theoretischen Grundlagen für Technik, Psychologie, Medizin oder Umweltschutz.
https://de.wikipedia.org/wiki/Naturwissenschaft
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Zu den Protagonisten des Diskurses
Paul-Michel Foucault
(15. Oktober 1926 in Poitiers – 25. Juni 1984 in Paris) war ein französischer Philosoph des Poststrukturalismus, Psychologe, Soziologe und gilt als Begründer der Diskursanalyse....
Foucault untersuchte, wie Wissen entsteht und Geltung erlangt, wie Macht ausgeübt wird und wie Subjekte konstituiert und diszipliniert werden. Bekannt ist Foucault auch für die Einführung neuer Begriffe wie Dispositiv, Bio-Macht, Panoptismus und Gouvernementalität oder die Präzisierung und terminologische Verwendung von Ausdrücken wie Macht, Wissen, Diskurs oder Archiv....
In der Durchführung und späteren methodologischen Erläuterung seiner Analysen entwickelte bzw. prägte Foucault zentrale Begriffe, die er teils als „Werkzeuge“ bezeichnete: Archäologie und Genealogie, Diskontinuität/Ereignis, Erfahrung, Sagbares, Diskurs, Macht/Wissen, Episteme, Subjektkonstituierungen, Disziplinarmacht, „Systeme von Normalitätsgraden“, Gouvernementalität, Dispositiv, Bio-Politik/Bio-Macht, Technologien des Selbst, Sexualitätsdispositiv, Pastoralmacht, Submacht....
Erweiterung des herkömmlichen Machtbegriffs
Foucault wandte sich Anfang der 1970er Jahre dem Thema gesellschaftlicher Machtverhältnisse zu und erweiterte den herkömmlichen Machtbegriff, der aus seiner Sicht zu sehr an einer moralischen, d. h. juridischen Sichtweise und auf die Frage der Disziplin hin orientiert sei. Vielmehr lasse sich Macht als „produktives Vermögen“ von und als Kräfteverhältnis zwischen Menschen verstehen.
Eine solche Sichtweise fragte nicht mehr nach der moralischen und rechtlichen Legitimität von Machtausübung durch souveräne Subjekte, wie mächtigen Personen oder dem Staat, die sich dazu Zwangsmaßnahmen bedienen. Stattdessen wurde das Handeln jedes Einzelnen Gegenstand der Untersuchung. Foucault kam zu dem Ergebnis, dass Subjekte Macht mit bestimmten Praktiken (wie z. B. einer Strafpraxis) innerhalb von Diskursen ausübten. Er thematisierte also die Art und Weise von Handeln statt die Ursachen von Macht.....
https://de.wikipedia.org/wiki/Michel_Foucault
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Georges Canguilhem
(* 4. Juni 1904 in Castelnaudary bei Toulouse; † 11. September 1995) war ein französischer Arzt, Philosoph, Epistemologe und Dozent am Collège de France.,,,
Das vom Irrtum (erreur) charakterisierte Fortschreiten der Wissenschaft, prägt die Spuren ihres Umherirrens (errance) in ihre Begriffe und ihre Definitionen ein. Diesen Spuren zu folgen heißt den linearen Pfad der Geschichte zu verlassen, dem Wissen seine Lebendigkeit und der Norm ihre einzigartige Vielfalt zurückzuerstatten. Mit diesem Programm, dessen Grundstein in der Schrift zum Normalen und Pathologischen schon 1943 gesetzt ist, schafft Canguilhem einen Maßstab der historischen Kritik wissenschaftlicher Objektivität, aus der die französische Nachkriegsphilosophie schöpft.>
https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_Canguilhem
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Inhaltsverzeichnis
Danksagung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
a. Cogito und Leben: an der Wurzel der modernen
Bio-Techno-Kratie . . . . . . . . . . . . . . . 14
b. Wahnsinn und Leben: anthropologischer Zirkel
und Lebenskreis . . . . . . . . . . . . . . . 24
ERSTER TEIL
»L’homme dans un puissant oubli«: das Vergessen
des Wahnsinns und der anthropologische Zirkel . . . 35
I. Abschied vom Spekulativen: Die philosophische
Rezeption von Histoire de la folie . . . . . . . . . 40
i. Jürgen Habermas: Aporetische Vernunftkritik
und Kryptonormativismus . . . . . . . . . . . . 40
ii. Jacques Derrida: Strukturalistische Internierung
der dämonischen Hyperbel des Cogito . . . . . . . 42
iii. Manfred Frank: Darwinistischer Evolutionsbiologismus . .
der Diskurse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
iv. Gilles Deleuze: Die Immanenz des Lebens
als ewige Wiederkehr . . . . . . . . . . . . . . 51
II. Das ursprüngliche Vorwort von
Histoire de la folie: Rekonstruktion . . . . . . . . 55
i. Eine Geschichte des Wahnsinns als Archäologie
seines Schweigens (Abschnitt I) . . . . . . . . . . 59
ii. An den Pforten der Zeit: Eine Geschichte der Strukturen
der Tragik an den Grenzen der Dialektik
der Geschichte (Abschnitt II) . . . . . . . . . . . 61
iii. Nicht eine Geschichte der Psychiatrie,
sondern des Wahnsinns selbst (Abschnitt III) . . . . . 64
iv. Eine Geschichte der Bedingungen der Möglichkeit
des Wissens: der Geschichte, der Psychologie,
der Anthropologie (Abschnitt IV) . . . . . . . . . 67
v. Eine Sprache unterhalb der Sprache (Abschnitt V) . . . 69
III. Das ursprüngliche Vorwort von Histoire de la folie:
Diskussion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
i. Tragik und Dialektik . . . . . . . . . . . . . . 73
ii. Wahnsinn und Tragik . . . . . . . . . . . . . 86
iii. Das Vorrecht des Wahnsinns . . . . . . . . . . . 104
iv. Metaphysik der paradoxen Tragik . . . . . . . . . 116
IV. Eine konsequente Vernunftkritik: Die Rezeption von
Histoire de la folie vor dem Hintergrund der Préface . 127
i. Eine Ursprungskritik im Namen
der Ursprungsphilosophie . . . . . . . . . . . . 128
ii. Jürgen Habermas’ Naturalismus . . . . . . . . . 135
iii. Jacques Derridas physis en différance . . . . . . . 140
iv. Manfred Frank: Die genealogische Auflösung
von Lévi-Strauss’ Vermittlung zwischen physis und nomoi
durch den Positivismus der Archäologie . . . . . . 163
v. Gilles Deleuzes und Giorgio Agambens
affirmative Biopolitik . . . . . . . . . . . . . . 179
v.i Gilles Deleuze: Leben als Immanenz- und
Univozitätsplan der Natur . . . . . . . . . . 179
v.ii. Giorgio Agamben: Das nackte Leben oder
die Außerkraftsetzung des Rechts
durch dessen Produkt . . . . . . . . . . . . 190
ZWEITER TEIL
Rückkehr und Triumph der Unvernunft:
Foucaults Rameaus Neffe . . . . . . . . . . . . . 209
I. Denis Diderots Rameaus Neffe: ein verdichtetes
Paradigma der Geschichte des Wahnsinns . . . . . 214
II. Nature de la folie und essence de la déraison:
Wiederkehr und Triumph des Wahnsinns
in Foucaults Neffen . . . . . . . . . . . . . . . 230
III. Die Natur des Geistes: Besitz, Urteil, Persönlichkeit
als absolute Unpersönlichkeit in Hegels Neffen . . . 240
IV. Vom Urteil zum Schluss: von der Natur zur
Freiheit des Begriffes . . . . . . . . . . . . . . 248
V. Foucaults andere Grundlage: das Substanzielle
nicht als Subjekt, sondern als Widerstreit . . . . . . 261
VI. Leben im eminenten Sinne als Freiheit und Liebe . . 270
DRITTER TEIL
Michel Foucaults Biomacht als die Macht
der Norm und des Normalen . . . . . . . . . . . . 283
I. Foucaults Philosophische Anthropologie: Einheit
des Menschen und psychosomatische Totalität . . . 292
i. Georges Politzers konkrete Psychologie des
menschlichen Dramas als wissenschaftliche
Psychotechnik . . . . . . . . . . . . . . . . 295
ii. Maurice Merleau-Pontys eidetische Psychologie
als Überwindung der Krisis der Humanwissenschaften . 299
iii. Daniel Lagaches Einheit der Psychologie . . . . . . 304
iii.i Daniel Lagaches Klinische Psychologie
als Vermittlung zwischen Technik und Wissenschaft 304
iii.ii Daniel Lagache und Georges Canguilhems
Philosophie des Wertes und der Technik . . . . 309
iv. Foucaults Lösung des Problems der Einheit
des Menschen und dessen Verabschiedung . . . . . . 316
iv.i Die Einleitung zu Ludwig Binswangers
»Traum und Existenz« . . . . . . . . . . . 318
iv.ii Foucaults Entdeckung des Wahnsinns und seine
Überwindung des Paradigmas der Geisteskrankheit 327
II. Die Geburt der Klinik oder das biowissenschaftliche
Paradigma der Humanwissenschaften . . . . . . . 337
III. Foucaults Einführung in Kants Anthropologie
in pragmatischer Hinsicht . . . . . . . . . . . . 354
IV. Les mots et les choses oder das Cogito als
Natur des Menschen . . . . . . . . . . . . . . 375
i. Die Grenzen der Repräsentation: von der Taxonomie
zur Organisation . . . . . . . . . . . . . . . 380
ii. Die objektiven Apriori der neuen Empirizitäten:
Arbeit, Leben, Sprache . . . . . . . . . . . . . 386
iii. Der konkrete Mensch anstelle des Cogito . . . . . . 394
iii.i Endlichkeit und Unendlichkeit des Menschen . . . 406
iii.ii Die allgemeine Tragweite der modernen
anthropologischen Konstellation des Wissens . . . 413
iv. Totem und Tabu: eine Gegen-Wissenschaft
zur Auflösung der Humanwissenschaften . . . . . . 421
V. Foucaults Genealogie der modernen Seele: Biomacht
als Macht der Norm und des Normalen . . . . . . 435
i. Surveiller et punir: die Geburt des Gefängnisses . . . 440
i.i Die Seele: das Gefängnis des Körpers . . . . . . 446
i.ii Die Disziplinen als Machttechniken und
Wissensprozeduren . . . . . . . . . . . . . 452
i.iii Die Prüfung oder die technische Geburt
der Humanwissenschaften . . . . . . . . . . 456
i.iv Die Humanwissenschaften als Wissenschaften
der Norm und des Normalen . . . . . . . . . 464
i.v Die psychosomatische Einheit des Körpers
und der Seele der Untertanen . . . . . . . . . 470
i.vi Der Panoptismus als spezifische Technologie
der politischen Macht nach der Abdankung
des Leviathans . . . . . . . . . . . . . . 475
ii. La volonté de savoir: Geburt des Menschen und
politische Technologie des Lebens . . . . . . . 484
ii.i. Der biologistische Grund der
modernen Regierungskunst . . . . . . . . . 484
ii.ii. Staatsrassismus als biopolitische Thanatopolitik . . 488
VIERTER TEIL
Georges Canguilhems anthropologischer
Zirkel des Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
I. Canguilhems kritische Treue zur französischen
histoire des sciences . . . . . . . . . . . . . . . 501
i. Canguilhems fundamentale Auffassung des Lebens . . 501
ii. Ein anti-positivistisches Verständnis der Wissenschaft . 510
iii. Gaston Bachelards technisch-wissenschaftliche
Synthese der metaphysischen Gegensätze . . . . . . 516
iv. Canguilhems Lebenswissenschaften statt
mathematischer Physik . . . . . . . . . . . . . 521
v. »Der Wille und die Freiheit liegen nicht innerhalb
der Grenzen der Intelligenz« . . . . . . . . . . . 530
vi. Das Sein des Nichts: die Positivität des
Pathologischen und des Irrtums . . . . . . . . . . 535
vii. Die philosophische und politische Relevanz der
philosophie biologique in Frankreich . . . . . . . . 541
viii. Leben und Tod des Menschen . . . . . . . . . . 549
II. Für eine europäische Politik des Geistes:
die zweifache Bedeutung der Biokratie . . . . . . . 556
i. Auguste Comtes philosophie biologique . . . . . . 560
ii. Das Normale als die physis der Physiologie . . . . . 566
iii. François Broussais’ Prinzip der Identität zwischen
Normalem und Pathologischem . . . . . . . . . 571
iv. Ein nosologisches Prinzip mit universeller Geltung . . 576
v. Canguilhems Zirkel des Lebens . . . . . . . . . . 585
III. Das Normale und das Pathologische: Canguilhems Biopolitik 590
i. Das Essai sur quelques problèmes concernant
le normal et le pathologique . . . . . . . . . . . 594
i.i Ist der pathologische Zustand nur eine
quantitative Abweichung vom Normalzustand? . . 594
i.ii Gibt es Wissenschaften des Normalen und
des Pathologischen? . . . . . . . . . . . . 607
i.iii Das Leben des Geistes und der Organe . . . . . 609
i.iv Vom Sozialen zum Vitalen . . . . . . . . . . 617
i.v Die normale Priorität der Übertretung . . . . . 627
i.vi Natur und Geschichte des Lebens . . . . . . . 630
i.vii Canguilhems Dualismus oder die unmögliche
Einheit der Erfahrung . . . . . . . . . . . . 634
i.viii Technik, Wissenschaft, Philosophie . . . . . . 641
ii. Was ist die Psychologie? Oder die instrumentale
Ideologie des modernen Biologismus . . . . . . . . 646
Canguilhems kartesischer Riss: Tod des Menschen oder
Erschöpfung des Cogito? . . . . . . . . . . . . . . 662
Siglenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . 672
Bibliografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 673
Namensregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . 712
Begriffsregister . .
***