kritik & utopie < Alle Verhältnisse umwerfen...> .Hg.: Ernest Kaltenegger, Leo Kühberger, Samuel Stuhlpfarrer

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 Solidarität .. Verhältnisse umwerfen ...  Hg.: Ernest Kaltenegger, Leo Kühberger, Samuel Stuhlpfarrer (Hg.)
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Online-Publikation: Mai 2016  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< kritik & utopie >>
272 Seiten,12 x 17 cm,, englische Broschur; ISBN: 978385476-653-7;  19.90 €
Mandelbaum Verlag, Wien;  http://www.mandelbaum.at; http://www.mandelbaum.de

Charakteristika
- Soziale Bewegtheit mit Solidarität - als Ansatz für unsere Zukunft
- Gespräche & Interventionen zu Krise, globaler Bewegung und linker Geschichte

Inhalt
Obwohl der gegenwärtige Protestzyklus zu den beeindruckendsten der Geschichte zählt, hat er nicht zu einer nachhaltigen Verschiebung der gesellschaftlichen Kräfteverhältnisse geführt. Ganz im Gegenteil, emanzipative Ideen entfalten just in der fundamentalsten Krise des Kapitalismus seit 90 Jahren kaum Wirkungs­macht.
 In acht Gesprächen spüren die Herausgeber aktuellen und grundsätzlichen Fragen der Linken nach: dem Umgang mit der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung; den multiplen Krisen der Gegenwart und nicht zuletzt den wirkmächtigen Ansätzen eines nachkapitalistischen ­Gesellschaftsentwurfs. Acht weitere Beiträge ergründen die vielfältigen Potenziale künstlerischer Intervention und problematisieren strukturelle Fragen und solche der Vermittlung linker, antikapitalistischer Inhalte.

Mit Gesprächen und Beiträgen von: Karl-Heinz ­Dellwo, David Mayer & Berthold Molden, Martin Birkner, Lisa Bolyos & Fanny Müller­-Uri, Jakob ­Brossmann, Julian Bruns & Kathrin Glösel & Natascha Strobl, Tina Leisch, Silvia Federici & George ­Caffentzis, Bernadette La Hengst, George Katsiaficas, Leo Kühberger, Raul Zelik, Dominique Manotti, Lukas Oberndorfer & Franz Stephan Parteder, Samuel Stuhlpfarrer, Bini Adamczak und Ernest Kaltenegger.

Herausgeberteam
 Ernest Kaltenegger,
ehemaliger KPÖ-Politiker; 1998-2005 Stadtrat in Graz, 2005?2010 Klubobmann der KPÖ im Steiermärkischen Landtag, Obmann des Bildungsvereins der KPÖ Steiermark.
 Leo Kühberger
ist Historiker und Kultur­anthropologe; von 2006-2016 Sekretär des Bildungsvereins der KPÖ Steiermark; arbeitet zu sozialen Bewegungen und (post)operaistischer Theoriebildung.
 Samuel Stuhlpfarrer
war von 2011-2016 Sekretär des Bildungsvereins der KPÖ ­Steiermark; freier Journalist; Buchveröffentlichungen zu Krise und Sozialen Bewegungen.

Fazit
Bereits eingangs in der Diskursschrift kritik & utopie < Alle Verhältnisse umwerfen...> wird der Bruch gefordert, der sowohl von der FunktionärsLinken (in den aufgelösten Volksdemokratien) staatskapitalistisch entstand und alle darin fragmentierte* Betroffenen genau so in Angst und Schrecken versetzt hat, wie aktuell die agressive Rechte mit ihren neoliberalen Scheinversprechungen und eskalierenden Wut- & Gewaltausbrüchen mit bis zu 5-facher Steigerung zuletzt. Es ist utopisch anzunehmen, dass der Kapitalismus zu entmachten ist, er ist aber durch den ständigen scharfen Diskurs auf allen Ebenen (Zelik hat sie durchschaut) vielschichtig zähmbar, wie es in Europa regional in Südtirol oder staatlich in der Schweiz  vorgelebt wird.
Richtig ist, dass die Linke die soziale Frage randständig statt widerständig forciert betrieben hat, und dass die Krise unser täglich Brot und Kulturgeist ist. Was die Aufstandswellen betrifft, so werden aufgrund der A-Sozialen Medien-Konzerne und ihre Vasallen diese noch umfassender anschwellen lassen. Und 'ohne Brüche kein Umbruch (Prankl)! Solidarität & Mitgefühl  ja, aber entfernt euch von der rigiden Utopie, dass Kommunismus je ein Vision werden kann, dazu ist die menschiche Art ungeeignet und wird noch lange bleiben.
Solidarität, ja, sie ist die stärkste Kraft dem Kapitalismus auf allen Ebenen bis zur und auf Augenhöhe teil-erfolgsversprechend zu begegnen um zu kontern.
Quintessenz
Das geradezu liebevoll verabreichte Antidepressivum 'Kunst & Kultur' für gebeutelte Linke, ist paradigmatisch als Gegenwind zu verstehen, im vergangenen Dezenium von 2005 -2015, der wie ein Lüftchen erscheint, aber abgründig winkt..
Entscheidend und essentiell ist der Entscheid - weg von höchst zermürbenden Diskurs-Inhalten des totalitär verbrauchten Marketingbegriff  Utopie-Begriff KPÖ – bis zur Selbstzerfleischung geführt -  aber stattdessen einen radikalen  Diskurs zur Umwerfung zu einer zukunftsorientierten visionären LPÖ/LinkeParteiÖsterreich antreten oder noch klarer zu 'DieLinkeÖsterreich', ein Topos, der eine emphatische Richtung aufzeigt, bis tief in die soziale Bewegtheit aller Betroffenen > nach Links < eingreifen kann. m+w.p16-6

*) Fragmentierung
http://www.kultur-punkt.ch/galerie/eigene-arbeiten/prankl-mw-leben-werk/projekt-fragmentierung-einfuehrung.html