Jean Ziegler : Ändere die Welt! Warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen

Diskurs aktuell
J. Ziegler: Ändere die Welt
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Online-Publikation: April 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung

Originaltitel: Retournez les fusils! Originalverlag: Éditions du Seuil, Paris 2014 . Aus dem Französischen von Ursel Schäfer
Buch: Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 288 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; ISBN: 978-3-570-10256-5; € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 26,90
eBook: ISBN: 978-3-641-15545-2; € 15,99 [D] | CHF 20,00
C.Bertelsmann, München; http://www.randomhouse.de/cbertelsmann

Charakteristika
Das provokante Debattenbuch des international bekannten Globalisierungskritikers

Inhalt
Die Kriege sind zurück, Hunger und Not gehören auch in Europa wieder zum Alltag, aufklärungsfeindliches Denken gewinnt an Boden. Die Welt verfügt zum ersten Mal in ihrer Geschichte über die Ressourcen, Hunger, Krankheit, Tyrannei auszumerzen; und doch wird der Kampf um knappe Güter menschenverachtend in immer neuen Dimensionen ausgetragen. Jean Ziegler, der seit Jahrzehnten Elend, Unterdrückung und Ungerechtigkeit anprangert, blickt zurück und befragt sich selbst, was er mit seiner wissenschaftlichen und politischen Arbeit bewirkt hat. Warum gelang es den Menschen in den westlichen Gesellschaften bisher nicht, ihre inneren Ketten abzuschütteln, die sie hindern, frei zu denken und zu handeln? Ziegler ruft dazu auf, die Welt zu verändern und zu einer sozialen Ordnung beizutragen, die nicht auf Beherrschung und Ausbeutung basiert. Seine Hoffnung richtet sich auf eine neue weltumspannende Zivilgesellschaft, die antritt, die Ursachen der kannibalischen Weltordnung zu bekämpfen.

Autor
Jean Ziegler, geboren 1934 im schweizerischen Thun, lehrte bis zu seiner 2002 erfolgten Emeritierung Soziologie an der Universität Genf und als ständiger Gastprofessor an der Sorbonne/Paris, er war von 2000 bis 2008 UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Mitglied im Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats und im Beirat von "Business Crime Control".
Jean Ziegler wurde in jungen Jahren geprägt von seiner Freundschaft zu Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir sowie durch einen zweijährigen Afrika-Aufenthalt als UN-Experte nach der Ermordung Patrice Lumumbas („Ich habe mir geschworen, nie wieder, auch nicht zufällig, auf der Seite der Henker zu stehen.“). Bis 1999 war Jean Ziegler Nationalrat im Parlament der Schweizer Eidgenossenschaft. Seine Publikationen wie »Die Schweiz wäscht weißer« und »Die Schweiz, das Gold und die Toten« haben erbitterte Kontroversen ausgelöst und ihm internationales Ansehen. Zuletzt erschien der Weltbesteller »Das Imperium der Schande«“ im C. Bertelsmann Verlag. Ziegler gehört zu den international profiliertesten und charismatischsten Kritikern weltweiter Profitgier und ist derzeit Mitglied des UN-Menschenrechtsrates.
Und als Protagonist:
Jean Ziegler (* 19. April 1934 als Hans Ziegler in Thun) ist ein Schweizer Soziologe, Politiker und Sachbuch- und Romanautor. Er gilt als einer der bekanntesten Globalisierungskritiker. Von 1967 bis zu seiner Abwahl 1983 und erneut von 1987 bis 1999 war er Genfer Abgeordneter im Nationalrat für die Sozialdemokratische Partei.
Von 2000 bis 2008 war er UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung – zuerst im Auftrag der Menschenrechtskommission, dann des Menschenrechtsrats – sowie Mitglied der UN-Task Force für humanitäre Hilfe im Irak. 2008 bis 2012 gehörte Ziegler dem Beratenden Ausschuss des Menschenrechtsrats der UN an, im September 2013 wurde er erneut in dieses Gremium gewählt.[1] Er ist ausserdem im Beirat der Bürger- und Menschenrechtsorganisation Business Crime Control.http://de.wikipedia.org/wiki/Jean_Ziegler

Stimme
 "Jean Ziegler ist noch immer voller Elan und engagiert, wenn es um die Ungerechtigkeit der Welt geht."
ARD "Morgenmagazin" (17.03.2015)

Fazit
Jean Ziegler ist nicht nur ein kosmopolitischer Humanist, sondern auch ein genialer Rhetoriker und textlich gewandter Lesefreund, der die Lesenden im Fliesstext immer wieder mit Poems - zumeist von Brecht - kritisch pausieren lässt.
Es geht um das Diskurbuch "Ändere die Welt!" und warum wir die kannibalische Weltordnung stürzen müssen' um eine (r)evolutionär-'bekömmliche Weltkultur' einzuleiten. Der Klammerausdruck bezieht sich auf das zart gemünzte Utopische in Zieglers rhetorischer Wirkkraft. Die Sehnsucht macht stark, zusammem mit Sartre und Brecht im Gebäck und so wittert auch Ziegler - dank auch seiner Über-/Zeitgefährten - trotz finsterer Zeiten - Morgenluft : ..Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag. (Brecht)' . Unser Dank gilt besonders Jean Ziegler für dieses 'Vermächtnis'-Werk. m+w.p15-5