Opferperspektive e.V. (Hrsg.): Rassistische Diskriminierung und rechte Gewalt

Diskurs aktuell
Rassistische Diskriminierung & rechte Gewalt
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Online-Publikation: September 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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381 Seiten, Broschur, ISBN: 978-3-89691-947-2; 19,90 €
Verlag Westfälisches Dampfboot, Münster; http:www.dampfboot-verlag.de; http://www.opferperspektive.de

Charakteristika
An der Seite der Betroffenen beraten, informieren, intervenieren

Inhalt
Fünfzehn Jahre sind vergangen, seit die Opferperspektive e.V. in Brandenburg das Konzept der aufsuchenden Beratung für Betroffene rechter Gewalt entwickelt hat. Fünfzehn Jahre, in denen nicht nur Betroffene rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung unterstützt wordensind, sondern in denen auch politisch gegen Rassismus und rechte Hegemonien vor Ort interveniert wurde. Aus diesem Grund blicken MitarbeiterInnen der Opferperspektive, Betroffene, KooperationspartnerInnen, ExpertInnen und Aktivistinnen auf die Entwicklung der eigenen Arbeit zurück, mit dem Ziel Erfolge und Misserfolge zu reflektieren und die im Laufe dieser Zeit gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse für die interessierte Öffentlichkeit aufzubereiten.

Zum Herausgeber
Die Opferperspektive bietet seit 1998 im Land Brandenburg eine professionelle Beratung für Betroffene rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung, deren FreundInnen, Angehörige und ZeugInnen an. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich, parteilich und unabhängig von staatlichen Behörden
http://www.opferperspektive.de/
Kontakt zu Opferberaterinnen
http://www.opferperspektive.de/kontakt-zu-opferberaterinnen

*) Opferperspektive: Inhalts-Auszug:
An der Seite der Betroffenen
Die Opferperspektive bietet seit 1998 im Land Brandenburg eine professionelle Beratung für Betroffene rechter Gewalt und rassistischer Diskriminierung, deren FreundInnen, Angehörige und ZeugInnen an. Die Beratung ist kostenlos, vertraulich, parteilich und unabhängig von staatlichen Behörden.
Zu Rechter Gewalt
1.Was ist rechte Gewalt? Zwei Fallbeispiele
2.Zusammenhang der rechten Feindbilder
3.Die Erfassung rechter Gewalt durch die Polizei
4.Abweichungen zwischen Polizei und Opferperspektive
5.Dunkelfeld
6.Forderungen
Die Definitionen, die die Opferperspektive der Erfassung rechter Gewalttaten zugrunde legt, haben sich an dieser polizeilichen Praxis abgearbeitet, sich von ihr abgegrenzt und von ihr gelernt. An dieser Stelle soll eine vorläufige Definition einer rechten Gewalttat gegeben werden:
•die Tat ist eine Straftat, die eine körperliche Schädigung von Personen beabsichtigt oder vollendet, oder eine Sachbeschädigung oder Brandstiftung, die indirekt auf eine Schädigung bestimmter Personengruppen abzielt. Nötigungen und Bedrohungen mit erheblichen Folgen für das Opfer gelten als rechte Gewalttaten, Beleidigungen allein nicht.
•dem Täter wird vom Opfer, einem Dritten oder der Polizei eine rechte Tatmotivation zugeschrieben.
•in den Umständen der Tat (bestimmte Äußerungen des Täters, seine Gesinnung oder Einbindung in die rechte Szene) lassen sich weitere Anhaltspunkte für die rechte Tatmotivation finden.
•in rechten Tatmotivationen werden bestimmte Feindbilder wirksam: Rassismus, Hass auf Linke und Punks, Antisemitismus, Sozialdarwinismus gegenüber Obdachlosen und Behinderten, Hass auf Schwule und Lesben.
•relevant sind die Zuschreibungen des Täters über das Opfer, nicht das tatsächliche Opfermerkmal. Z.B. kann sich eine rassistisch motivierte Gewalttat auch gegen eine Person richten, die irrtümlich für einen Migranten gehalten wurde.
•sind neben rechten Tatmotiven auch andere, »unpolitische« Tatmotive erkennbar, so gilt die Tat als rechtsmotiviert, wenn das rechte Motiv tateskalierend wirkte.

Fazit mit gerafftten Inhalts-Topoi
Das Diskursbuch "Rassistische Diskriminierung und rechte Gewalt" des Herausgebers 'Opferperspektive* beschreibt in präziser offener Weise die rechte Gewalt zwischen Parlament, Militanz, Lifestyle und Alltagsrassismus (Tatmotive, Malaise der polizeilichen Erfassung und das Weiterleben mit den Folgen sowie Todesopfer..)
-Rassistische Diskriminierung und Antidiskriminierungs-Arbeit:
Institutionell -/+, politisch-/+ und struktureller Rassismus,  antimuslimisch, 'rassistisch ist normal', statt Abwehr, Hilflosigkeit Übertragung von Verantwortung und involvierter, wirksam-konkreter Vorgehensweise - Vertrauen, Respekt, Loyalität beinhaltend.
-Beratung von Opfern rechter Gewalt:
Wie fängt Gewalt an, Beratungskonzept; raumbezogene Intervention im Handlungsfeld (von Einschüchterung und Bedrohung); Zielgruppen der Gewalt sind alternative Jugendliche, junge Erwachsene...
-Akteure und Aktivistinnen:
Antifabewegung, politische Aktivität  und kulturelle Impulse sind auf dem  Weg, auf diesem besteht aber weiterhin:
Gewalt und Einschüchterung von Antifa- /Aktivisten; Diskurs zum Gedenken  an Todesopfer rechter Gewalt;
Quintessenz: 'Aktives Hinschaun statt Verdrängen' , spontan, aber nur reichlich gruppiert, aktiv (parallel zu Notruf) vorgehen, und mittelfristig institutionell am Ball bleiben, denn die Mühlen der Gerechtigkeit sind marode ! m+w.p16-2