Jenny Erpenbeck : Gehen ging gegangen . Roman

Belletristik
 J. Erpenbeck: Gehen-Ging-Gegangen
-be-rh-knaus15-10erpenbeck-g-g-g


Online-Publikation: Oktober 2015  im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< >>
Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 352 Seiten, 13,5 x 21,5 cm; ISBN: 978-3-8135-0370-8; € 19,99 [D] | € 20,60 [A] | CHF 26,90
eBook : ISBN: 978-3-641-17405-7; € 15,99 [D] | CHF 19,00
Verlagsgruppe Random House, München; http://www.randomhouse.de; http://www.knaus.de

Charakteristika
Entdeckungsreise zu einer Welt, die zum
Schweigen verurteilt, aber mitten unter uns ist

Inhalt
Wie erträgt man das Vergehen der Zeit, wenn man zur Untätigkeit gezwungen ist? Wie geht man um mit dem Verlust derer, die man geliebt hat? Wer trägt das Erbe weiter? Richard, emeritierter Professor, kommt durch die zufällige Begegnung mit den Asylsuchenden auf dem Oranienplatz auf die Idee, die Antworten auf seine Fragen dort zu suchen, wo sonst niemand sie sucht: bei jenen jungen Flüchtlingen aus Afrika, die in Berlin gestrandet und seit Jahren zum Warten verurteilt sind. Und plötzlich schaut diese Welt ihn an, den Bewohner des alten Europas, und weiß womöglich besser als er selbst, wer er eigentlich ist.
Jenny Erpenbeck erzählt auf ihre unnachahmliche Weise eine Geschichte vom Wegsehen und Hinsehen, von Tod und Krieg, vom ewigen Warten und von all dem, was unter der Oberfläche verborgen liegt.

Autorin
Jenny Erpenbeck wurde 1967 in Berlin geboren. 1999 debütierte sie mit der Novelle »Geschichte vom alten Kind«, der weitere literarische Veröffentlichungen folgten, darunter Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Ihr zuletzt erschienener Roman »Aller Tage Abend« wurde von Lesern und Kritik gleichsam gefeiert und vielfach ausgezeichnet, unter anderem 2013 mit dem Joseph-Breitbach-Preis und 2015 mit dem Independent Foreign Fiction Prize.

Fazit
Kurz gesagt ist der Roman von Jenny Erpenbeck "Gehen, ging, gegangen" etwas 'eingängig', jedoch in knappen, kühlen Sätzen. Klar und hart spiegeln sie sich zunächst dem realen Geschehen: wie 'der Teufel die Oberfläche schuf' lautet zurecht dazu das Zitat von Wolfgang Pauli im Buch. Und wie sich - hochaktuell  und gekonnt - Flüchtlinge, hier und jetzt - fühlen. m+w.p15-11

Stimmen
"(...) dieser Roman ist realistisch: Nicht weil er Verhältnisse real darstellt, sondern weil er eine literarische Wirklichkeit aufbaut, die die Weltrealität reflektiert."

NZZ am Sonntag, Stefana Sabin (30.08.2015)

""Gehen, ging, gegangen" ist ein Werk von bezwingender Aktualität – und zugleich eines, das diese Brisanz literarisch weder gesucht noch einkalkuliert hat, weil ihm jeglicher Zynismus fremd ist."

F.A.Z.net, Felicitas von Lovenberg (15.09.2015)

"Jenny Erpenbeck hat das Buch der Stunde geschrieben. (...) Es ist ein trauriger Glücksfall für die deutsche Literatur, den Erpenbeck uns hier beschert."

Der Spiegel,Elke Schmitter (05.09.2015)

"Ich habe ganz großen Respekt für diesen Text von Jenny Erpenbeck, weil es ihr wirklich gelungen ist, Gefühlsduselei, Klischees und Schwarzweißmalerei zu meiden. Und dann bekommt man durch die Begegnung mit ihren Romanfiguren einen neuen Blick auf die Problematik."

NDR Kultur, Ulrike Sárkány (13.08.2015)

"Ein zutiefst menschlicher Roman, genau zur richtigen Zeit.“

DeutschlandRadio Kultur "Frühkritik" (17.08.2015)

"Jenny Erpenbeck erzählt von ihren eigenen Recherchen durch das Prisma ihres Protagonisten, dabei gelingen ihr empathische Inneneinblicke in die wirklichen Probleme der Flüchtlinge, die einem zuvor nicht bewusst waren."

ARD "Druckfrisch" (04.10.2015)

"Ein großer Wurf und eine Besinnung auf die Grundwerte der Humanität."

NDR "Bücherjournal", Susan Loehr (09.09.2015)

„Es ist die Qualität dieses Romanes, dass er mit Vorurteilen bricht, hinter die Oberflächen schaut und fremde Kulturen näher bringt.“

Südkurier, Welf Grombacher (09.09.2015)

„(…) Doch der Roman ist weit mehr als ein Zeugnis von Nächstenliebe, Scham und Ratlosigkeit. Jenny Erpenbeck weicht den Konflikten, die die Annäherung der Kulturen mit sich bringt, nicht aus."

F.A.Z., Felicitas von Lovenberg (14.08.2015)