Edmund de Waal : Der Hase mit den Bernsteinaugen . Eine bebilderte Familienchronik
Belletristik
E. De Waal: Der Hase...
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Online-Publikation: November 2014 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
<< Edmund de Waal : Der Hase mit den Bernsteinaugen . Eine bebilderte Familienchronik >>
dtv 14365 : 408 Seiten; ISBN 978-3-423-14365-3; 12,90 [D] 13,30 [A] sFr 18,90 [CH]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de
Charakteristika
- Mit zahlreichen farbigen Abbildungen, Fotos, Drucken und Zeichnungen
- Die erweiterte Schmuckausgabe im Taschenbuch
Inhalt
Japanische Miniatur-Schnitzereien aus Holz und Elfenbein - 264 Netsuke - liegen in der Vitrine des britischen Töpfers Edmund de Waal, Nachkomme der jüdischen Familie Ephrussi aus Odessa. Wie sie dorthin kamen, erzählt dieses Erinnerungsbuch. Vom Paris der Belle Époque gelangte die Sammlung ins Wien des Fin de Siècle, aus Tokio in den 1950er- Jahren schließlich nach London. Die Ephrussis, einst an Einfluss und Reichtum den Rothschilds ebenbürtig, erlebten mit dem »Anschluss« 1938 den Niedergang - ihr gesamtes Vermögen fiel der »Arisierung« zum Opfer. Nur die Netsuke wurden - jede einzeln - in der Schürze des Dienstmädchens Anna gerettet.
Eine Familienchronik, in der sich europäische Geschichte der letzten hundertfünfzig Jahre spiegelt, eine Wunderkammer, eine brillant geschriebene Erkundung über Besitz und Verlust, über das Leben der Dinge und die Fortdauer der Erinnerung.
Fazit
Wie es heisst geht es um die Wunderkammer 'camera obscura' der Familie ' Ephrussi aus Odessa' im Zeit-Raum : Paris ab1871 - ; Wien ab1899 - ; Wien, Kövecses, tunvbridge Wells, Wien ab 1938 -; Tokio ab 1947- 1991 und schliesslich ; Tokio, Odessa, London 2001-2009 ...
Edmund de Waal breitet eine bebilderte Familienchronik "Der Hase mit den Bernsteinaugen" vor unserem inneren Auge und Geist auf über 400 Seiten aus. Er wirkt dabei überzeugend wie alle diese Begegnungen, angefangen im Mitgliedsbuch für den Wiener Club und den Romanen von Thomas Mann und der Hauptfiguration 'Charles'. Sprachlich ist der Familienroman ungeschachtelt, klar mit liebevollen Nebenbenerkungen, die den Ariadnefaden unabgerissen lassen, dank der Sprachkraft von de Waal. Ein bemerkenswert inniges Buch, dass alle Reisen fern wie nah begleiten kann. m+w.p14-11