Botho Strauß : Die Fabeln von der Begegnung

Belletristik
B. Strauss: Fabeln von der Begegnung
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Online-Publikation: August 2015 im Internet-Journal <<kultur-punkt.ch>>
Ereignis-, Ausstellungs-, AV- und Buchbesprechung
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dtv14422 : 248 Seiten; ISBN 978-3-423-14422-3; 10.90 [D] 11.30 [A]
Deutscher Taschenbuch Verlag, München; http://www.dtv.de

Charakteristika
Neue Geschichten von Botho Strauß

Inhalt
In seinen hellsichtigen Erzählungen, Wahrnehmungen und Überlegungen geht es immer um den einen, einzigen Augenblick, in dem sich das Leben ändert, die Liebe sich auflöst, die scheinbar stabilen Zusammenhänge verschwimmen. Das hat zumeist unheimliche Konsequenzen. Denn wenn es auch von außen so aussieht, als würden »die Sinne sich wieder aufrichten wie Gras, das man eine Zeitlang niedergetrampelt hat«, so bleiben doch winzige Narben zurück, die sich in der Zeit zu seelischen Katastrophen addieren.

Autor
Botho Strauß wurde am 2. Dezember 1944 in Naumburg/Saale als Sohn eines Lebensmittelberaters geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Remscheid und Bad Ems studerte er 5 Semester Germanistik, Theatergeschichte und Soziologie in Köln und München. 1967-1970 Redakteur und Kritiker der Zeitschrift "Theater heute". 1970-1975 dramaturgischer Mitarbeiter an der Schaubühne am Halleschen Ufer in Berlin. Botho Strauß ist Mitglied des PEN-Zentrums und lebt als freier Schrifsteller in Berlin. Sein schriftstellerisches Werk wurde mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet; 1987 wurde ihm der Jean-Paul-Preis und 1989 der Georg-Büchner-Preis verliehen. Seine Theaterstücke gehören zu den meistgespielten an deutschen Bühnen.

Stimme
Helmut Mauró,Süddeutsche Zeitung, 04.08.2015
»Botho Strauß ist manchmal gerade in den Bruchstücken der eindringlichste Erzähler.«

Fazit
Einfachheit und Stringenz der Erzählkunst kennzeichnet von Botho Strauss. Es geht ihm um ' Zähmung der Erinnerung, Dressur der Wehmut ist unvermeidlich...' , Träume und zugleich Geistesschärfe.
In "Die Fabeln von der Begegnung" zeigt Strauss wie  Liebe sich auflöst und ihre traumatische Folgen sich katastrophisch und unheilbringend gebärden: 'ein Fassadenkletterer gibt auf, ein Taucherpaar im Unterwasserstreit, das Meer zieht am Ehering..'.
'Nebenan der Saal ist doch die Hölle' heisst es ziemlich am Ende, Tristan beim Verlassen der Artusrunde, zurückblickend ?
Ein sind grandiose, herzzereissende Fabeln eines poetischen Meisters. m+w.p15-8